So., 1. Juni 2025
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ITTF WORLD TOUR: Timo Boll im Finale, Bronze für Han Ying

Timo Boll steht im Finale der Czech Open. Nach zwei überragenden 4:0-Siegen am Samstag über Pär Gerell und Emmanuel Lebesson greift der topgesetzte Odenwälder nach dem Titel. Im Halfinale an Mima Ito gescheitert ist dagegen Han Ying, die mit Bronze Vorlieb nehmen muss.

Der Weltranglistensiebte ließ zunächst dem Ex-Ochsenhausener Pär Gerell, dessen Spiel ihm schon immer gut gelegen hat, im Viertelfinale nicht den Hauch einer Chance (11:6, 11:6, 11:8, 11:7), um in der Vorschlussrunde Europameister Emmanuel Lebesson in einem weiteren Linkshänder-Duell ebenfalls in vier Sätzen abzufertigen, wobei es am Ende doch enger zuging als gegen Gerell (11:3, 11:9, 12:10, 12:10).

Bolls Finalgegner steht seit wenigen Minuten nun auch fest. Es ist der 14-jährige Japaner Tomokazu Harimoto (WRL Platz 20), der den Halbfinalkrimi gegen Ochsenhausens Hugo Calderano mit 16:14 im 7. Satz für sich entschied. Der Brasilianer (WRL 27) hatte zweimal nach Sätzen geführt und im Entscheidungsdurchgang eine 9:7-Führung – später hatte er bei 14:13 einen Matchball „versemmelt“ – nicht zum Sieg nutzen können. Eine unglückliche Niederlage des TTBL-Profis aus Südamerika, der dennoch derzeit richtig gut in Form ist. Im Viertelfinale hatte Harimoto Düsseldorfs Kristian Karlsson mit 4:3 ausgeschaltet, während sich Calderano, ebenfalls in sieben spannenden Sätzen gegen den jungen Lin Yun-Ju (Taiwan) behauptet hatte. Der letzte Durchgang endete mit 13:11 zugunsten des Ochsenhauseners, dessen Gegner mit 2:0 und 3:2 Sätzen in Front gelegen hatte. Das Quäntchen Glück, dass Calderano gegen Lin hatte, fehlte ihm später gegen Harimoto.

Für die an zwei gesetzte Han Ying hat es nicht zum Einzug ins Finale gereicht. Die deutsche Defensivspielerin mit chinesischen Wurzeln hatte zwar am Samstagnachmittag zunächst die Japanerin Honoka Hashimoto im Abwehr-Duell, abgesehen von einer „wackeligen“ Phase in den Sätzen drei und vier, erstaunlich deutlich beherrscht (11:1, 11:7, 5:11, 16:14, 11:5), war am Abend jedoch an der an drei gesetzten japanischen Weltranglistenelften Mima Ito gescheitert.

Ito wird morgen das Endspiel gegen die Turnierfavoritin Kasumi Ishikawa – mit 4:0 im rein japanischen Halbfinale gegen die Ex-Berlinerin Yui Hamamoto erfolgreich – bestreiten. Ito als Block- und Konterspezialistin hatte man den letztlich klaren 4:1-Sieg (11:5, 6:11, 12:10, 11:5, 11:4) gegen Han nicht zwingend zugetraut – eigentlich ist ihr Topspin gegen Schnittabwehr, zumindest für den hohen Level unter den besten elf, zwölf Spielerinnen der Welt, eher bescheiden, dafür kann sie aber den Ball im Spiel halten. Im Viertelfinale hatte Ito übrigens Berlins Ungarin Gina Pota in sechs umkämpften Sätzen ausgeschaltet.

Das Finale im Herren-Einzel Boll vs. Harimoto findet am Sonntag um 13.40 Uhr unmittelbar nach dem Damen-Finale Ishikawa vs. Ito (Beginn 13.00) statt. Das Finale im Herren-Doppel mit Patrick Franziska und Jonathan Groth (Gegner: Jin Ueda/Maharu Yoshimura) ist für 12.30 Uhr angesetzt. Eine halbe Stunde früher versuchen Gina Pota und Matilda Ekholm gegen die Japanerinnen Hina Hayata/Mima Ito im Damen-Doppel nach Gold zu greifen.

Czech Open auf der Webseite der ITTF


Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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