Der neue Angstgegner des letztjährigen Cup-Finalisten Fulda-Maberzell schlug nach dem mit 3:1 gewonnenen Ligaspiel ein weiteres Mal zu. Der Post SV Mühlhausen siegte im dem sehenswerten 256-Minuten-Viertelfinal-Krimi mit 3:2 und steht sensationell im Final Four.
Ganz bitter für die Osthessen, die fast schon als Abonnements-Pokalfinalist gelten durften und im Final Four der Vorsaison nur knapp das Endspiel gegen Düsseldorf verloren hatten. Sicher war man nach der TTBL-Schlappe mit leicht gemischten Gefühlen nach Thüringen gereist, hatte aber damit gerechnet, dem „Underdog“ diesmal die Grenzen aufzuzeigen.
Von wegen! Die Post-SV-Asse – besonders Daniel Habesohn und Ovidiu Ionescu – präsentierten sich gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga in einer Wahnsinnsform und kämpften zur Freude der leider nur 150 Fans in der Halle am Kristanplatz um jeden Ball als ginge es um ihr Leben.
Sie entschieden drei der vier Fünf-Satz-Matches zu ihren Gunsten. Habesohn jedes Mal tief in der Verlängerung des 5. Satzes – zunächst mit 18:16 gegen Jonathan Groth und später mit 15:13 gegen Ruwen Filus. Und im alles entscheidenden fünften Spiel des Abends hatte Ionescu am Ende knapp die Nase gegen Groth vorne.
Zwischenzeitlich hatte Fulda – auch das passte zur Dramaturgie jener denkwürdigen Begegnung – aus dem 0:1-Rückstand eine 2:1-Führung gemacht. Dies war gelungen durch einen knappen Erfolg von Filus über Ionescu, nach 0:2-Satzrückstand, und einen klaren Sieg des etwas unglücklich an drei aufgestellten Wang Xi gegen Lars Hielscher. In diesem Moment schien der Favorit auf Final-Four-Kurs. Aber das schien eben nur so. Dann nämlich drehten Habesohn und Ionescu den Spieß um.
Nach rekordverdächtigen und megadramatischen vier Stunden und 16 Minuten war der Jubel bei den Postlern grenzenlos, während die Osthessen nicht fassen konnten, was sich gerade abgespielt hatte.
Mühlhausen und Zweitligist Hilpoltstein im Liebherr Pokal-Finale in Neu-Ulm, nicht etwa Fulda-Maberzell und Bremen – wer hätte darauf im Vorfeld gewettet?!
Post SV Mühlhausen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:2
Daniel Habesohn – Jonathan Groth 3:2 (11:8, 10:12, 11:8, 7:11, 16:14)
Ovidiu Ionescu – Ruwen Filus 2:3 (11:5, 11:9, 9:11, 11:13, 3:11)
Lars Hielscher – Wang Xi 0:3 (8:11, 5:11, 9:11)
Daniel Habesohn – Ruwen Filus 3:2 (11:8, 8:11, 8:11, 11:9, 13:11)
Ovidiu Ionescu – Jonathan Groth 3:2 (11:8, 11:5, 8:11, 12:14, 11:9)
Foto: Post SV Mühlhausen
