Mo., 28. April 2025
spot_img
StartNews-ArchivITTF WORLD TOUR: Dimitrij Ovtcharov steht im Halbfinale

ITTF WORLD TOUR: Dimitrij Ovtcharov steht im Halbfinale

Der topgesetzte Weltranglisten-Sechste Dimitrij Ovtcharov kommt nach Anlaufschwierigkeiten bei den Swedish Open in Stockholm immer besser in Fahrt und zieht nach einem 4:1-Viertelfinalsieg über Liam Pitchford in die Runde der besten Vier ein.

Zunächst hatte sich der Deutsche gegen den Schweden Viktor Brodd (Weltrangliste Platz 193), besonders in den ersten vier Sätzen, mächtig gequält, bis er seinen 4:2-Sieg unter Dach und Fach bringen konnte. In der 2. Hauptrunde sah das auch noch nicht sonderlich überzeugend aus. Gegen den kleinen, wendigen Iraner Noshad Alamiyan (WRL 98), der allerdings in Runde 1 Patrick Franziska ausgeschaltet hatte, mühte sich „Dima“ zu einem Sieben-Satz-Sieg. Im Achtelfinale gegen den Ex-Saarbrücker Joao Monteiro (Portugal, WRL 34), der zuvor Schwedens Hoffnungsträger Kristian Karlsson (WRL 22) aus dem Turnier geworfen hatte, sah das schon ein gutes Stück besser aus, auch wenn bei Ovtcharovs 4:2-Erfolg einige enge Sätze dabei waren.

Und gegen den Ex-Ochsenhausener Liam Pitchford (WRL 48), der immerhin Hugo Calderano und Gauzy-Bezwinger Jin Ueda ausgeschaltet hatte, zeigte der Mannschafts-Bronzemedaillengewinner von Rio den Biss und die Nervenstärke, die man von ihm gewöhnt ist (14:12, 11:6, 7:11, 11:3, 16:14).

Im Halbfinale am Sonntagvormittag (11.30 Uhr) trifft „Dima“ mit dem Schweden Mattias Karlsson auf einen „Local Hero“. Der Weltranglisten-46., der für den Champions-League-Titelverteidiger AS Pontoise Cergy aufschlägt, gab sich bisher in seinem „Wohnzimmer“ keine Blöße und schaltete unter anderem Ricardo Walther, den an drei gesetzten Koki Niwa sowie, im Viertelfinale, Jonathan Groth aus. Letzteres hing allerdings am Ende am seidenen Faden, das Match ging mit 4:3 an Karlsson (11:2, 11:6, 11:5, 9:11, 5:11, 7:11, 11:9). Maberzells Däne hatte seinerseits im Achtelfinale den Ex-Frickenhausener Wang Yang (Slowakei) in sieben packenden Sätzen bezwungen.

Mattias Karlsson ist fraglos ein nicht ungefährlicher Gegner, der zudem das Publikum hinter sich haben dürfte. In der Verfassung der ersten Matches könnte es für den Ex-Europameister richtig gefährlich werden, spielt er jedoch so wie gegen Monteiro oder Pitchford, besitzt er gute Karten, ins Finale einzuziehen. Das World-Cup-Turnier der Major Series bietet eine gute Gelegenheit, sich den Frust der letzten Wochen und Monate – nach Olympia war beim besten DTTB-Spieler bekanntlich Sand ins Getriebe geraten – von der Seele zu spielen und oben wieder richtig anzugreifen.

Das zweite Halbfinale im Herren-Einzel bestreiten die Japaner Yuya Oshima – nach einem 4:0-Erfolg über den Wang Xi-, Apolonia- und Kou Lei-Bezwinger Stephane Ouaiche – und Kenta Matsudaira. Der Gewinner der Austrian Open schlug in der Runde der letzten Acht den Weltranglisten-13. Marcos Freitas in fünf Sätzen.

Oshima hatte übrigens im Achtelfinale den in Stockholm bärenstarken Steffen Mengel ausgeschaltet, der zuvor gegen den Koreaner Kim Donghyun (4:2) und besonders gegen den chinesischen Weltranglisten-17. Zhou Yu (4:3) geglänzt hatte.

Mengels Bergneustädter Teamkollege Benedikt Duda hatte ebenfalls starke Auftritte in Schwedens Hauptstadt. Der 22-Jährige triumphierte immerhin in der 1. Hauptrunde über Russlands Weltranglisten-28. Alexander Shibaev (4:2) sowie anschließend über Polens Penholder-Ass Wang Zengyi (4:3), bevor er im Achtelfinale gegen Kenta Matsudaira eine 3:1-Satzführung nicht in Ziel bringen konnte und noch hauchdünn den Kürzeren zog.

Nicht mit sich und der Welt zufrieden waren die drei Ochsenhausener „Musketiere“, die sich weit mehr ausgerechnet hatten: Simon Gauzys Erstrunden-Aus gegen Jin Ueda (1:4) war ebenso wenig eingeplant wie Joao Geraldos frühzeitiges Scheitern am Inder Harmeet Desai (2:4), Nummer 114 des aktuellen ITTF-Rankings. Hugo Calderano blieb zwar in der 1. Runde siegreich (4:2 gegen den Slowaken Samuel Novota), verlor anschließend jedoch das Duell mit Pitchford in sechs Durchgängen.

Swedish Open auf der Webseite der ITTF

 

Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

Verwandte Artikel

Meist gelesene

Must Read