Sa., 7. Juni 2025
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POKAL-VIERTELFINALE: Werder-Debakel in Hilpoltstein

Das Zweitligisten-Trauma das SV Werder Bremen setzt sich fort. War man letzte Saison im Pokal-Achtelfinale an Ober-Erlenbach gescheitert, zog man diesmal im Viertelfinale beim TV Hilpoltstein vor 350 restlos begeisterten Fans mit 1:3 den Kürzeren.

Damit muss der Deutsche Meister von 2013 erneut beim Liebherr Pokal-Finale zuschauen, das am 15. Januar 2017 in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm ausgetragen wird. Mit dem TVH wird aber – im Gegensatz zur Vorsaison – ein Vertreter aus dem Unterhaus dabei sein, einem absoluten Underdog, dem beim Final Four viele die Damen drücken werden.

Es klingt absurd: gegen Ochsenhausen eine Traumleistung gebracht und den designierten Platzhirsch aus dem Pokal geworfen und dann kläglich an einem Zweitligisten gescheitert, dessen bestplatzierter Spieler in der Weltrangliste (Petr David auf Position 244) 184 Plätze hinter Ochsenhausens Nummer 5 notiert ist.

Wir wollen uns hier allerdings nicht nur auf das Scheitern des norddeutschen Erstligisten im ersten Viertelfinal-Match der Saison 2016/17 fokussieren, der ohne Bastian Steger eben bestenfalls TTBL-Mittelmaß verkörpert. Es gilt, die großartige Mannschaftsleistung der Mittelfranken zu unterstreichen, die ihrem Ruf der Heimstärke gerecht und für ihren aufopferungsvollen Kampf gegen den hohen Favoriten verdientermaßen belohnt wurden.

Zwar hatte es anfangs noch nach dem erwarteten Erfolg des klassenhöheren Viertelfinalisten ausgesehen, als Petr David gegen den endlich einmal wieder im Werder-Dress am Tisch stehenden Kirill Skachkov letztlich chancenlos geblieben war, doch dann lief Hilpoltstein heiß, richtig heiß.

Man witterte, dass der aufgrund des Fehlens Stegers, der kurzfristig ausgefallen und wegen eines Ermüdungsbruch im rechten Zeh erst gar nicht mitgereist war, an Position eins vorgerückte Constantin Cioti der Schwachpunkt beim Gegner sein würde. Zunächst demontierte Alexander Flemming den routinierten Rumänen, später kämpfte Petr David Cioti in fünf Sätzen nieder und tütete damit den historischen Pokalerfolg des TV Hilpoltstein ein.

Da zuvor auch Nico Christ über sich hinausgewachsen war und – frenetisch nach vorne getrieben vom Publikum – Hunor Szöcs nach 0:2-Satzrückstand besiegt hatte (TVH-Teammanager Bernd Beringer per Mikrofon: „Deine größte Leistung in sechs Jahren TV Hilpoltstein!“), war das Werder-Debakel nach dem vierten Match des Abends besiegelt.

In der Halle skandierten die Fans: „Neu-Ulm, Neu-Ulm, wir fahren nach Neu-Ulm!“. Und der Donaukurier formulierte: „Der Rest war Jubel, wie ihn die Hilpoltsteiner Stadthalle bei einem Tischtennisspiel noch nie zuvor gesehen hat.“

 

TV 1879 Hilpoltstein – SV Werder Bremen 3:1

Petr David – Kirill Skachkov 0:3 (7:11, 6:11, 9:11)
Alexander Flemmming – Constantin Cioti 3:0 (12:10, 11:8, 11:9)
Nico Christ – Hunor Szöcs 3:2 (6:11, 8:11, 12:10, 11:7, 11:9)
Petr David – Constantin Cioti 3:2 (11:8, 11:7, 9:11, 6:11, 11:7)

 

Die weiteren Viertelfinal-Partien

Post SV Mühlhausen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell (25.11.)

TTC Schwalbe Bergneustadt – 1. FC Saarbrücken-TT (29.11.)

Borussia Düsseldorf – TTC Zugbrücke Grenzau (07.12.)

 

Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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