Bei den Africa Championships in Agadir gab es bei den Herren keine große Überraschung. Im Finale standen sich zwei Spieler gegenüber, die die meisten auch dort erwartet hatten. Gold ging, wie bereits 2015, an den fast zwei Meter großen, 25-jährigen Ägypter Omar Assar.
Der Weltranglisten-57., der in der französischen Pro A für Istres aufschlägt, traf im Endspiel auf den beim Word Cup in Saarbrücken unglücklich in der Gruppenphase ausgeschiedenen Nigerianer Quadri Aruna, im ITTF-Ranking aktuell an Position 25 geführt. Aruna, der in Rio immerhin das Viertelfinale erreicht hatte, galt vermutlich einer Mehrheit der Beobachter als leicht favorisiert, mehr aber auch nicht. Viel rechneten jedenfalls mit einem Kampf auf Biegen und Brechen – und genau der wurde es auch. Assar hatte am Ende des Sieben-Satz-Thrillers mit 10:12, 11:6, 11:9, 8:11, 12:10, 6:11, 11:9 die Nase vorn und durfte seinen Triumph bejubeln.
Der Sieger gab zu Protokoll: „Das war wirklich ein verrücktes Match, aber gegen Quadri habe ich fast immer extrem spannende Spiele bestritten. Ich war zu 100 Prozent konzentriert und habe sehr genau auf meinen Trainer Ashraf Helmy gehört, der mir wichtge Tipps gegeben hat, was ich taktisch machen kann. Aruna hat sehr gut gespielt, ständig die Aufschläge variiert und sehr aggressiv mit der Vorhand agiert. Es war sehr schwer und ich bin glücklich, dass ich meinen Titel verteidigen konnte.“
Assar sicherte sich im Mixed eine weitere Goldmedaille an der Seite von Dina Meshref. Aber auch Aruna musste die Heimreise nicht ohne Titel antreten. Der Nigerianer gewann nämlich den Doppelwettbewerb zusammen mit Segun Toriola – im Finale wurden die Ägypter Lashin El-Sayed/Ahmed Ali Saleh geschlagen.
Fotos (2): Dr. Stephan Roscher
