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Fitness - Ernährung - Psyche - Gesundheit - Verletzungen Keine Ausdauer? Unbeweglich? Übergewicht? Verletzt? Der Körper muss nun mal mitspielen (auch mental), daher geht es hier um Training (abseits des Tisches), Krafttraining, Workouts, Mindset, Rezepte, Tipps für Body & Seele, usw.

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  #1  
Alt 29.05.2005, 10:20
Benutzerbild von martinspin
martinspin martinspin ist gerade online
let it flow...
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martinspin ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Flow V: Flow und Training

Hoi zäme

Kennt ihr das auch?
  • Ihr trainiert an einem bestimmten Schlag, versucht ihn zu optimieren und es klappt ganz ordentlich. Im Match jedoch greifen die Änderung überhaupt nicht und ihr verfallt wieder in alte Muster.
  • Ihr habt keine Ahnung wie ihr einen bestimmten Schlag verbessern könnt, seht aber ein, dass es dringend notwendig wäre.
  • Ihr Frag euch, wie ihr ein bestimmtes Körperteil (z.B. Handgelenk) besser einsetzen könnt.
  • Ihr erkennt Defizite in eurem Spiel, möchtet daran arbeiten und wisst nicht wie vorgehen.
  • Ihr wisst nicht, wo ihr im Training ansetzen müsst, um euer Spiel deutlich zu verbessern.
  • ...

Sehr oft greifen Änderungen an Technik, Beinarbeit, Antizipation, usw. nicht wirklich, weil unser Training viel zu kopfgesteuert ist und der Körper nicht einfach mal so Befehle übernimmt und die auch noch abspeichert. Es heisst der "Körper lügt nie". Wenn wir es schaffen wollen, dass Körper und Geist zu einer Einheit verschmelzen, müssen wir beginnen, anderst zu trainieren.

Flow ist Veränderung. Es gibt eine ganz simple Methode, wie wir den Fluss der Veränderung in Gang setzen können. Das Zauberwort heisst (Selbst-)Beobachtung.

Es ist gar nicht notwendig, dass wir dem Körper Befehle erteilen (z.B. Spiel mehr aus dem Unterarm!). Wir müssen während dem Training lediglich unsere Aufmerksamkeit auf das Objekt unseres Interesses richten und schon beginnt sich die Sache zu verändern.

Jemand möchte z.B. seinen Handgelenkeinsatz verbessern. Es genügt, während den Schlägen die Aufmerksamkeit auf die Hand zu richten. Dadurch geben wir dem Handgelenk mehr Spielraum und allmächlich wird der Handgelenkeinsatz deutlicher. So einfach ist das.

Ihr wisst nicht, wo ihr euer Training ansetzen wollt? Spielt ein paar Bälle, spürt euren Körper und die Aufmerksamkeit wird automatisch dahin gelenkt, wo's noch was zu optimieren gibt.

Bei mir ist es zur Zeit das Becken und meine Haltung. Ich spüre deutlich, dass ich das Becken mehr vorne lassen sollte und dadurch aufrechter stehe, mehr in die Knie gehe und insgesamt sich das Gleichgewicht verbessert. Das sind verschiedene Faktoren. Analytisch könnte ich das niemals verarbeiten. Die kleine Veränderung der Beckenhaltung wirkt sich bei mir komplett auf die ganze Haltung aus.

Ihr wisst nicht, wir ihr euren Kids optimalere Bewegungsmuster verklickern könnt? Das funzt nach der genau gleichen Methode. Ihr seht, dass zu wenig Unterarmeinsatz vorhanden ist. Sagt nicht: "Spiele mehr mit dem U-Arm", sonder sagt: "Du hast einen U-Arm, den du stärker nutzen kannst. Beobachte einfach während den Schlägen, was dein U-Arm macht." Plötzlich merken die Kids, dass da noch was abgeht und jetzt beginnt sich der Schlag auf Grund der Selbsbeobachtung insgesamt zu verändern.

Fazit
Soll der Körper gewisse Bewegungsmuster optimieren, genügt die Selbsbeobachtung des Körpers und schon beginnt sich die Biomechanik zu verändern.

Ich schlag euch vor, die "Selbstbeobachtungsmethode" zu testen und in diesem Thread von euren gemachten Erfahrungen zu berichten.

Gruss
Martin
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Geändert von martinspin (30.05.2005 um 06:13 Uhr)
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  #2  
Alt 29.05.2005, 11:21
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Man in Black Man in Black ist offline
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AW: Flow V: Flow und Training

Hi Martinspin,
Ich find´s einfach klasse, wie du auf diese vielen Ideen kommst, das eigene Spiel u verbessern, einfach klasse, weiter so!


MfG,
MiB

Geändert von Man in Black (29.05.2005 um 13:39 Uhr)
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  #3  
Alt 29.05.2005, 11:40
Edward Edward ist offline
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AW: Flow V: Flow und Training

@MiB
Da du als erster postest , musste nicht den ganzen Text von MartinSpin kopieren , man weis schon wen du meinst

@Martin

Habe das gleiche vor kurzem selber festgestellt ,
um eine neue Bewegung bzw Verbesserung der Technik zu erreichen
muss man sich die meiste Zeit darauf konzetrieren ,
auch wenn der Ball nicht so über die Schnur kommt wie man es
erwartet bzw das man den Ball verfehlt.
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  #4  
Alt 29.05.2005, 12:11
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martinspin martinspin ist gerade online
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AW: Flow V: Flow und Training

Hoi Edward

Zitat:
Zitat von Edward
Habe das gleiche vor kurzem selber festgestellt ,
um eine neue Bewegung bzw Verbesserung der Technik zu erreichen
muss man sich die meiste Zeit darauf konzetrieren ,
auch wenn der Ball nicht so über die Schnur kommt wie man es
erwartet bzw das man den Ball verfehlt.
Ist ja klar, jede Veränderung ist eine Umstellung. Erst einmal kommen die Bälle nicht gewohnt. Nach einer relativ kurzen Zeit stellt sich ein neues Gleichgewicht ein und die Bälle land wieder auf der gegnerischen Tischhälfte.

Die Selbsbeobachtungsmethode ist natürlich auch geeignet Variationen wie Platzierung, Flugkurve, Tempo und Rotation zu schulen. Einfach auf die besagten Parameter achten.

Beispiel: Ich merke, dass ich zu wenig in die Winkel spiele und so den Gegner mit meinen Platzierungen zu wenig unter Druck setzen kann. Jetzt bloss nicht hingehen und die Ecken mit den Platzierungen anstreben. Erst einmal beobachten, wo die eigenen Bälle überhaupt runtergehen. Erst jetzt macht es Sinn, die Platzierungen zu variieren und das Gefühl zu entwickeln für die verschiedenen Platzierungen.

Gruss
Martin
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  #5  
Alt 30.05.2005, 17:59
rob1970 rob1970 ist offline
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AW: Flow V: Flow und Training

Zitat:
Zitat von martinspin
Das Zauberwort heisst (Selbst-)Beobachtung.
Das dachte ich mir auch und habe unlängst 320 Euro in die Selbstbeobachtung investiert (Camcorder + Stativ). Fazit: mein bisher bestangelegtes Geld in Sachen TT. Unverzichtbar für mich, der hauptsächlich durch's Zusehen lernt. Vor allem die Beinarbeit profitiert enorm.
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  #6  
Alt 30.05.2005, 21:47
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Klaus123 Klaus123 ist offline
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AW: Flow V: Flow und Training

Ein (meiner) Fehler ist es, sich schon vor dem Ballwechsel vorzunehmen etwas zu tun, meistens "draufhauen". Schlecht ist das nicht nur, weil der Gegner es dir u.U. ansehen könnte. Es ist einfach auch schlecht, weil man dann nicht mehr offen ist für das was kommt. Also muß man am besten "offen sein" für das was kommt, und dann blitzschnell entscheiden ob man angreift oder nicht oder was man überhaupt macht. Die Zeit die mir zwischen den Ballwechseln bleibt,
nutze ich nicht damit mir irgendwas vorzunehmen oder irgendwas einzureden,
schlechten Bällen nachzujammern oder ähnliches, sondern den Gegner mustern,
mich auf den Gegner konzentrieren. Blank Mind and watch ahead.
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  #7  
Alt 31.05.2005, 06:59
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AW: Flow V: Flow und Training

Hoi Klaus 123

Zitat:
Zitat von Klaus123
Ein (meiner) Fehler ist es, sich schon vor dem Ballwechsel vorzunehmen etwas zu tun, meistens "draufhauen". Schlecht ist das nicht nur, weil der Gegner es dir u.U. ansehen könnte. Es ist einfach auch schlecht, weil man dann nicht mehr offen ist für das was kommt. Also muß man am besten "offen sein" für das was kommt, und dann blitzschnell entscheiden ob man angreift oder nicht oder was man überhaupt macht. Die Zeit die mir zwischen den Ballwechseln bleibt,
nutze ich nicht damit mir irgendwas vorzunehmen oder irgendwas einzureden,
schlechten Bällen nachzujammern oder ähnliches, sondern den Gegner mustern,
mich auf den Gegner konzentrieren. Blank Mind and watch ahead.
Für mich findet der eigentliche Wettkampf zwischen den Ballwechseln statt. Hier habe ich genügend Zeit, mir den nächsten Schritt zu überlegen.

Ich find's nicht verkehrt, sich vor dem Ballwechsel was vorzunehmen. Ob "draufhauen" immer sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Wie wär's wenn du dir vornimmst, einen langen Aufschlag "sicher zu ziehen", um erst mal bloss die Initiative zu ergreifen. Kommt der Block auf deinen Rotationstopspin etwas unsicher daher, kannst du solche Bälle immer noch "abschiessen".
Wenn dein Eröffnungstopspin eine gute Quote hat, wäre der nächste Schritt, an der Platzierung des Eröffnungstopspins zu arbeiten. usw.

Ein weiteres Merkmal von Flow ist Kontrolle, das Gefühl alles richtig zu machen. Zuviel Kontrolle verhindert Flow genauso wie zu wenig Kontrolle. Für mich ist der erste, zweite und dritte Ball im Moment enorm wichtig. Hauptsächlich konzentriere ich mich momentan auf den Servicereturn, denn ich möchte unbedingt die Initiative mit Flip oder Topspin ergreifen können. Die restliche Bälle spiele ich aus dem Bauch raus. Ich habe mit diesen einfachen Überlegungen genügend Kontrolle über mein Spiel und auch genügend Spielraum.

Das mit dem "Öffnen" ist für mich ein Konzentrationsgeschichte und tangiert meine Strategie kaum. Es ist eher so, dass sich Konzentration und Strategie ergänzen.

Gruss
Martin
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  #8  
Alt 31.05.2005, 08:54
Hurz67 Hurz67 ist offline
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Hurz67 ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Flow V: Flow und Training

Zitat:
Zitat von martinspin
Kennt ihr das auch?
  • Ihr trainiert an einem bestimmten Schlag, versucht ihn zu optimieren und es klappt ganz ordentlich. Im Match jedoch greifen die Änderung überhaupt nicht und ihr verfallt wieder in alte Muster.
    Ihr habt keine Ahnung wie ihr einen bestimmten Schlag verbessern könnt, seht aber ein, dass es dringend notwendig wäre.
    Ihr Frag euch, wie ihr ein bestimmtes Körperteil (z.B. Handgelenk) besser einsetzen könnt.
    Ihr erkennt Defizite in eurem Spiel, möchtet daran arbeiten und wisst nicht wie vorgehen.
    Ihr wisst nicht, wo ihr im Training ansetzen müsst, um euer Spiel deutlich zu verbessern.
IMHO nicht ein Problem der Technik oder der Strategie*, sondern welche Antworten wir auf die Bälle unserer Gegner sofort abrufen und ohne bewusstes Denken realisieren können.

Wenn ich einen Schlag technisch beherrsche, also die Varianz usw, kontrollieren kann, so ist der Schlag noch lange nicht im Spiel für mich einsetzbar. Ich muss erst verinnerlichen, auf welche Bälle des Gegners ich diesen Schlag, 'wie' ausführen muss, um dabei das gewünschte und natürlich fehlerfreie Ergebniss herauszubekommen. Denn ich habe natürlich keine Zeit im spiel zu überlegen wie ich den Schlag technisch variieren muss um den Punkt zu machen, das muuss vorher 'sitzen'

Nun haben komplette Spieler, schon ein Schlagrepertoir, das es Ihnen erlaubt 95% aller auftretenden Spielsituationen zu bewältigen (ob erfolgreich oder nicht, sei mal dahingestellt ). Wenn der Spieler nun eine weitere Schlagtechnik integrieren möchte, so konkurriert der Schlag, mit anderen Schlagtechniken und hier muss der Spieler im Prinzip erstmal die neue 'Antwort' auf das Anspiel des Gegners in seinen 'Wortschatz' aufnehmen. Sprich: den neuen Schlag erstmal in diversen Situationen trainieren und dies auch im Wechsel mit alternativen (vorhandenen) Schlagtechniken. Eben um Stellungspiel, Vorbereitung (welche Schläge muss ich davor spielen, um mit dem neuen Schlag ins Spiel zu kommen ?) und Nachbereitung (wo kann der Schlag danach hinkommen ? Mit was muss ich rechnen ?) in meine taktischen* Überlegungen einzubeziehen...

Zitat:
Zitat von martinspin
Ich find's nicht verkehrt, sich vor dem Ballwechsel was vorzunehmen.
....
Das mit dem "Öffnen" ist für mich ein Konzentrationsgeschichte und tangiert meine Strategie kaum. Es ist eher so, dass sich Konzentration und Strategie ergänzen.
@Klaus123: ACK!

@Martin
Man sollte sich eher eine grundsätzliche Strategie zurechtlegen. Also nicht: "den nächsten greife ich jetzt hart mit einem VH TS an", sondern: "den nächsten Ball spiel ich deutlich offensiver, als den Rückschlag eben"...man ist hier wie schon erwähnt offener. Im Zusammenhang mit meinem oberen Statement schränke ich die Auswahl der Antworten schon vorher auf die offensiveren Varianten ein, das muss nicht mal bestimmte Schläge ausschliessen, sondern nur deren passive Varianten....

Woltest Du das damit sagen ?



----------------------------------------------
* Meine Definition:
-Strategie ist langfristig und grundsätzlich
-Taktik ist kurzfristig, sekundär und realisiert die Strategie im Zeitpunkt vor
dem Ballwechsel

Geändert von Hurz67 (31.05.2005 um 08:59 Uhr)
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  #9  
Alt 31.05.2005, 09:38
Benutzerbild von Spinshot
Spinshot Spinshot ist offline
* at the crossroads
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AW: Flow V: Flow und Training

Hallo Martin,

hm, irgendwie willst Du Flow als Vehikel für verschiedene Absichten nutzen, was schon aus der Absicht heraus nicht funktionieren kann.

Sowohl bei Klaus123 als auch Hogar kommt eine "Absichtsarmut" im Flow zutage, die auch ich für wesentlich halte. Ich sehe keine Möglichkeit Flow mit Absichten zu befrachten, wie Du es immer wieder vorschlägst.

Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass Absicht und Flow einander ausschließen. Je mehr Absicht, desto weniger Flow.

Klaus Posting kann ich nur unterschreiben und höchst griffig zusammengefasst hat er's auch.

Blank mind, watch ahead.

Das ist das, was vor den Ballwechseln passiert! Das einzige, was ich mir erlaube, ist zu überdenken, was kann jetzt alles passieren. Da werde ich aber schon vorsichtig, denn "blank mind" ist zu wichtig!

Zitat:
Zitat von martinspin
Hoi Klaus 123

Für mich findet der eigentliche Wettkampf zwischen den Ballwechseln statt. Hier habe ich genügend Zeit, mir den nächsten Schritt zu überlegen.

Ich find's nicht verkehrt, sich vor dem Ballwechsel was vorzunehmen. Ob "draufhauen" immer sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Wie wär's wenn du dir vornimmst, einen langen Aufschlag "sicher zu ziehen", um erst mal bloss die Initiative zu ergreifen. Kommt der Block auf deinen Rotationstopspin etwas unsicher daher, kannst du solche Bälle immer noch "abschiessen".
Wenn dein Eröffnungstopspin eine gute Quote hat, wäre der nächste Schritt, an der Platzierung des Eröffnungstopspins zu arbeiten. usw.

Ein weiteres Merkmal von Flow ist Kontrolle, das Gefühl alles richtig zu machen. Zuviel Kontrolle verhindert Flow genauso wie zu wenig Kontrolle. Für mich ist der erste, zweite und dritte Ball im Moment enorm wichtig. Hauptsächlich konzentriere ich mich momentan auf den Servicereturn, denn ich möchte unbedingt die Initiative mit Flip oder Topspin ergreifen können. Die restliche Bälle spiele ich aus dem Bauch raus. Ich habe mit diesen einfachen Überlegungen genügend Kontrolle über mein Spiel und auch genügend Spielraum.

Das mit dem "Öffnen" ist für mich ein Konzentrationsgeschichte und tangiert meine Strategie kaum. Es ist eher so, dass sich Konzentration und Strategie ergänzen.

Gruss
Martin
"Öffnen" hat aber auch gar nichts mit Konzentration zu tun! Im Laufe eines Lebens bilden sich "Schutzfunktionen" die eigentlich nichts anderes sind, alsdass man verschiedene Dinge nicht mehr oder gedämpft an sich heranlässt - weil sie z.B. verletzen können / verletzt haben. Wie alles, ist das eine zweigesichtige Angelegenheit. Macht man auf, gewinnt man Empfindsamkeit und verliert Robustheit. Es ist nicht positiv/negativ, es sind einfach nur andere Bedingungen. Das liest sich jetzt wieder höchst katholisch, aber üblicherweise, im Regelfall hindern Ängste am sich Öffnen und halten des Zustandes. Wenn man sich mit denen beschäftigt lernt man sich leicht zu öffnen. Ohne Öffnen, kein Flow.

Im Training fällt mir dann bei technischen oder Kontrollproblemen ein, ich könnte es mal mit mich öffnen versuchen. Mit weiteren "Absichten" bin ich dann sehr vorsichtig. Das beschränkt sich dann auf so merkwürdige wie: den Ball auf die Platte spielen.

Da Training grundsätzlich nicht so schlimm spannend ist, fehlt mir die Notwendigkeit, der Antrieb aufzulassen und ich falle sozusagen wieder zurück.
Da sehe ich für mich eine Möglichkeit den Zustand des Offenseins so zu normalisieren, dass der besser hält. Konzentration braucht es IMHO mehr oder weniger um die Ängste im Hintergrund zu deckeln.

Gruß, Nik
__________________
.
Gruß von der Ostsee
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  #10  
Alt 31.05.2005, 13:21
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Hoi zäme

Ich muss jetzt jetzt mal was zu euren letzten Beiträgen sagen:

Wenn ihr glaubt, dass ihr euch lediglich öffnen müsst und möglichst ohne Absichten vor und während dem Wettkampf zu agieren braucht, landet ihr recht schnell in einer Sackgasse. Ich sagt damit nichts anderes, als dass ihr euer Spiel haupsächlich auf eure Automatismen aufbaut und wenn's eng wird, notfalls nur noch das spielt, was ihr am Bessten könnt. Wo bleibt denn da die Herausforderung.

In Tat und Wahrheit verhält es sich umgekehrt mit der Beziehung Strategie und Flow. Ich zitiere aus dem Buch "Flow im Sport - Seite 120 und 121"


Zitat:
... Die Strategie muss bereits eine Zeit vor dem Wettkampf ausgearbeitet werden und sollte die Punkte enthalten, auf die man sich in den verschiedenen Phasen des Wettkampfs konzentrieren will. Indem ein Athlet sein Strategie schon im Vorfeld plant, hat er während dem Wettkampf den Kopf frei, seinen Plan durchzuführen. Je öfter man seine Strategie im Training und unter simulierten Wettkampfbedingungen einübt, desto leichter wird es, ihr automatisch zu folgen...

...Einer der wichtigsten strategischen Vorteile besteht darin, dass sie es dem Athleten erleichtert, sich ganz auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Man kann leicht den richtigen Fokus verliere oder erst gar nicht dazu kommen, seine Konzentration aufzubauen, wenn man sich nicht bereits vorher Gedanken gemacht hat, was man in den einzelnen Phasen des Wettkampfs erreichen will. Selbst dann erfordert es noch grosse Disziplin, das, was man sich vorgenommen hat, durchzuziehen, wenn es wirklich ernst wird - wenn der Wettkampfdruck einsetzt...
Die klare Definition der eigenen Absichten an einem Wettkampf hilf, sich konzentrieren zu können. Wenn ich schon vor dem Match ein Auswahl von Reaktionen treffe, fällt es mir leichter im Match, mich darauf zu konzentrieren. Ich gehe beim TT sogar soweit, dass ich behaupte, dass es Sinn macht, sich vor jedem Ballwechsel auf die eigene Strategie zu konzentrieren und taktische Entscheidungen zu fällen.

Gruss
Martin
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