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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-)

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  #1  
Alt 06.03.2005, 21:40
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klugscheisser klugscheisser ist offline
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klugscheisser ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Ironische (?) Selbstdarstellung

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Große Leuchten (Sonnen) brennen schnell und sehr hell, aber meist nicht sehr lange (ein paar mio Jahre). Zum Glück bin ich nur ein kleines Licht
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  #2  
Alt 07.03.2005, 15:20
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Mütze ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Ironische (?) Selbstdarstellung

sinnlos?
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  #3  
Alt 07.03.2005, 15:58
Benutzerbild von ToPsPiN kIlLeR
ToPsPiN kIlLeR ToPsPiN kIlLeR ist offline
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ToPsPiN kIlLeR ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Ironische (?) Selbstdarstellung

Ok dazu muss man bedenken dass Ofenbach ist !
Noch hinzufügen möchte ich das die Eintracht aufsteigt und so ein Mist nur von den OFC Ultras kommen kann
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  #4  
Alt 07.03.2005, 20:50
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Beaker ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Ironische (?) Selbstdarstellung

Zitat:
Zitat von ToPsPiN kIlLeR
Ok dazu muss man bedenken dass Ofenbach ist !
Noch hinzufügen möchte ich das die Eintracht aufsteigt und so ein Mist nur von den OFC Ultras kommen kann
...wir treffen uns nächste saison in der 2.liga.
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  #5  
Alt 07.03.2005, 20:56
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ToPsPiN kIlLeR ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Ironische (?) Selbstdarstellung

soviel ich weis spielt die EIntrach aber erstklassig und offenbach nur Regionalliga...wie soll das denn gehn ?
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  #6  
Alt 07.03.2005, 22:55
Walker Walker ist gerade online
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Zitat:
Zitat von ToPsPiN kIlLeR
soviel ich weis spielt die EIntrach aber erstklassig
Da hinkst du der Entwicklung leider etwas hinterher...
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Zitat von Footsteps: "Ich halte es für absoluten Quatsch das Tuning einen Einfluß auf den ausgang eines Matches haben soll."
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  #7  
Alt 07.03.2005, 23:02
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klugscheisser klugscheisser ist offline
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klugscheisser ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Ironische (?) Selbstdarstellung

Zitat:
Zitat von Walker
Da hinkst du der Entwicklung leider etwas hinterher...
nee, stimmt schon. Die eintracht spielt erstklssig, egal in welcher Liga
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  #8  
Alt 07.03.2005, 23:15
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Beaker Beaker ist offline
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Beaker ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Ironische (?) Selbstdarstellung

Zitat:
Zitat von klugscheisser
nee, stimmt schon. Die eintracht spielt erstklssig, egal in welcher Liga
endlich ist mal einer wieder on-topic.
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  #9  
Alt 08.03.2005, 13:48
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Markus S. Markus S. ist offline
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AW: Ironische (?) Selbstdarstellung

In dieses Topic enthält soviel Müll das es auch von mir sein könnte...
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"Invincibility lies in the defence; the possibility of victory in the attack."
(Sun Tzu)
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  #10  
Alt 09.03.2005, 14:45
Todesnoppe Todesnoppe ist offline
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Todesnoppe ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Ironische (?) Selbstdarstellung

Zitat:
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noch besser ist der "offene Brief" von der o.g. Seite


Zitat:
Zitat von offener Brief
Lieber HSV!
Sein Spitzname: Egon Dünsel. Sein Lebensinhalt: der HSV. Seit 1976 ist er Fan. Doch jetzt ist die Liebe vorbei. Ein schleichender Prozess. Er versteht "seinen" Club nicht mehr. Die neue Fußball-Welt ist ihm suspekt.
Ich schreibe dir heute, weil ich letzte Nacht nicht schlafen konnte. Und auch nicht die Nacht davor. Lieber HSV, ich habe lange gezögert, aber ich denke, manche Dinge manifestieren sich erst, wenn sie gesagt sind. Und das geschriebene Wort schafft Klarheit, auch für den Schreiber. Es steht dann auf Papier, klar, deutlich, unwiderruflich. Unsere Beziehung, HSV, ist die Geschichte einer unerfüllten Liebe. Unerwidert wäre vielleicht das treffendere Wort, denn erfüllt war mein Leben mit dir durchaus.
Als mein Vater mich 1976 zum ersten Mal in den Volkspark mitnahm, da war ich dir sofort verfallen. Voller Faszination, aber auch mit einem Gefühl der Unsicherheit betrat ich diese neue Welt. Die grölenden Massen, der Geruch nach Bier und Tabak und schwitzenden Körpern auf dem Weg zum Stadion, dann die Angst "Bekommen wir noch eine Karte, Papa?" und schließlich die letzten Stufen zur Westkurve hinauf, kurz vor Anpfiff: das gedämpfte Murmeln und Singen Unzähliger, das plötzlich - so schien es mir - zu einem gewaltigen Geräuschorkan anschwoll, wenn man das obere Ende des Aufgangs erreichte, und dann der sagenhafte Ausblick auf Tausende und Abertausende, auf die Dominanz der Farben Schwarz-Weiß-Blau, auf die verwegenen Gestalten in ihren Jeansjacken, die mit
seltsamen, geheimnisvollen Emblemen bestickt waren. All dies wurde nur übertroffen vom Spiel selbst, das mit geheimnisvoll unsichtbaren Drähten mit der Zuschauermasse verbunden schien. Eine machtvolle Energie wogte von den Rängen der Tribünen auf das
Spielfeld, und sie floss wieder zurück, in die Hirne und Herzen der Fans, und bahnte sich ihren Weg durch die Leiber und Stimmbänder der Zuschauer, die im Rhythmus des Spiels zuckten, schrien, hin und her wogten. Ich glaube nicht, dass Fußballfans sich ihren Verein aussuchen. Die Liebe zum Verein ist keine rationale Entscheidung. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Verein sich die Fans sucht.
Man wird erwählt, lange bevor man das erste Mal von seinem Verein gehört hat - nenne es Fügung, Schicksal oder Vorsehung -, und dann bedarf es nur eines Auslösers, eines Katalysators, der wie in einer chemischen Reaktion, ohne selbst beteiligt zu sein, den Anlass der Einführung in den Zirkel der Auserwählten gibt.
Lieber HSV, als mein Vater mit mir an jenem Sonnabend nach Hause fuhr, war ich sehr schweigsam. "Hats dir nicht gefallen?", fragte Papa in Verkennung der Umstände. Ich war überwältigt von dem, was ich gesehen, gehört, erlebt hatte: Ich hatte mich in dich verliebt, Hals über Kopf, ganz und gar, ohne jede Einschränkung. Und wie es nun einmal ist, hatte die Niederlage, die ich gerade gesehen hatte (3:4 gegen den BVB), auf meine Liebe keinen Einfluss. Ganz im Gegenteil: Mir war klar, zu dieser Familie möchte ich gehören. Hier ist mein spirituelles Zuhause. Diese Farben bete ich an. Lieber Gott, lass mich ein HSVer sein.
Ich kam in die Pubertät. Und vielleicht erinnerst du dich, wie schwer es für mich in der Anfangszeit war, meinen Platz in deinen Reihen einzunehmen. Meine Eltern waren kleine Leute, die erste Generation der Familie, die ihr Geld nicht mit körperlicher Arbeit verdiente. Und wie alle Kleinbürger der unteren Mittelschicht waren sie besorgt, die Familie könnte wieder in das Milieu der Arbeiterschaft zurücksinken. Für meine Mutter waren deine Jünger, in ihren Schals und Jeanswesten, mit der obligatorischen Dose Bier in der Hand, typische Vertreter einer Unterschicht, mit der man den Umgang vermeiden müsse. Und so musste ich das Signum meiner Zugehörigkeit zu dir, meine liebevoll und sorgfältig bestickte Weste - die Aufnäher Freiburger FC Fanclub Panther und Fanclub Rote Teufel Hannover waren mein großer Stolz -, häufig vor dem Spieltag bei Oma verstecken, weil Mutter diese Rockerkleidunghasste.

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HSV, in dieser Zeit begannst du mein ganzes Leben zu
füllen.
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So jedoch konnte ich mit dem Biedermann-Parka, den mir meine Mutter verordnete - "der ist gefüttert und hält schön warm" -, runter zur Stader Straße, um mich dort bei Oma umzuziehen: Parka an die Garderobe, Weste an, den Zweimeterschal um den Hals und schnell zum 141er, der mich zum Harburger Bahnhof brachte. Mit Glück gelang es mir auch, vorher in der Karstadt-Lebensmittelabteilung noch ein, zwei Dosen Bier zu kaufen, ohne dass die Kassiererin an der Kasse nach meinem Ausweis fragte.
HSV, in dieser Zeit begannst du mein ganzes Leben zu füllen. Es verging keine Stunde, in der ich nicht an dich dachte. Am Montag, in der Schule, kritzelte ich die Namen deiner Spieler auf die Tische, ich zählte die Stunden, die Tage krochen dahin, bis schließlich - meist so am Donnerstagabend - das typische Kribbeln einsetzte. Eine leichte Aufregung, die sich im Laufe des Freitags schließlich zu einer hektischen Nervosität steigerte: Endlich war das Wochenende da, Fußball - ich würde meine Liebe wieder sehen: dich, meinen HSV. Junge Leute in der Pubertät sind zu großen Gefühlen fähig. Was sie hassen, das hassen sie vollständig, was sie lieben, das lieben sie mit Haut und Haaren, unbedingt, ohne das typische Wenn und Aber der älteren Generation. Ich liebte dich, mein HSV. Du wurdest für mich Lebensinhalt, Familie, Tröster in schwierigen Zeiten. Du warst mein Gott, meine Angebetete, mein Ein und Alles. Ich lernte durch dich Menschen kennen, Brüder und Schwestern in Schwarz-Weiß-Blau, Deine Kinder, wie auch ich eins war, mit denen ich als beschütztes Mittelschicht-Kind sonst nie in Kontakt gekommen wäre: Kleinkriminelle,
Raufbolde, schwere Trinker, die zugleich aber auch Leute mit großem Herz waren. Ich
genoss ihre Freundschaft, den Zusammenhalt, die Kraft und den Rückhalt, den sie mir gaben, und uns alle verband die Liebe zu dir. Bald erkannte ich, dass ich körperlich litt, wenn ich nicht bei dir war. Nur kurz war die Phase, in der ich vor dem Radio mitfieberte, wann immer du auswärts spieltest. Die Konferenzschaltungen auf NDR 2 wurden zur Folter, der ich erliegen musste. Ich fühlte mich schlecht, wie ein Liebhaber, der seine Angebetete in schwerer Situation allein lässt. Und so tauschte ich das hilflose Auf-und-ab-Gehen vor dem Radio gegen stundenlange Bahnfahrten, den familiären Abendbrottisch gegen zugige Bahnhofshallen, das Klappbett mit der HSV-Bettwäsche gegen das stete Paromm-Paromm-Paromm der Waggonachsen, die über Weichen rumpeln: Ich begann, auswärts zu fahren. Überallhin bin ich dir gefolgt, zusammen mit all den anderen Verrückten, die so fühlten wie ich. Mit viel Geld in der Tasche, aber viel häufiger mit nur wenigen D-Mark, die gerade mal für die Eintrittskarte und ein paar Bier reichten, und manchmal reichten sie nicht mal dafür. Ich reiste dir nach Kaiserslautern hinterher, unter der Sitzbank des Abteils liegend, in einer Pfütze aus Bier und Dreck, weil eine Fahrkarte einfach nicht drin lag, und ich weinte mit dir in Athen Tränen der Freude, an jenem unwirklichen Abend, den ich lange für den schönsten Moment meines Lebens hielt.
Der größte Moment war für mich immer, wenn deine Mannschaft nach dem Spiel zu uns kam, an den Zaun, wo wir - eingepfercht wie Tiere -, von Metallgitter und Staatsmacht umgeben, jubelnd deinen Namen priesen. Du hast mir unendliche Stunden des Glücks beschert. Ich war dein Kind, und dein großer Name füllte mein Leben ganz aus, bis in den letzten Winkel. Vor dem ersten Spieltag schicktest du mir meine Dauerkarte für die neue
Saison. Aber sie kam nicht wirklich von dir. Ich wurde bedient vom Agent-Call-Center 37, wie in der oberen Ecke der Rechnung Nr. 617962 vom 01. 06. 2001 über 500,00 DM (255,65 EUR) steht. Ich habe jetzt sogar eine Kundennummer. Ich bin Nummer 40000132. Was ist mit dir geschehen, mein HSV? Was hast du aus uns gemacht?!
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Wir haben uns deinen Namen in die Haut stechen
lassen.
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Wir haben dir unser Leben zu Füßen gelegt. Viele von uns haben ihren Job, ihre Familie oder beides aufgegeben, um immer in deiner Nähe zu sein. Wie viele von uns haben ihre Berufswahl nach deinen Anforderungen ausgerichtet ("Wir würden Sie gerne einstellen. Wir arbeiten in unserem Betrieb in Sechstageschichten, inklusive sonnabends . . ." - "Ja, danke, ich überlegs mir noch mal. Wiedersehen.").
Wir haben uns deinen Namen in die Haut stechen lassen, haben den Spott und das Gelächter von Schul- und Arbeitskollegen ertragen, wenn es dir sportlich wieder einmal schlecht ging, wir haben uns verzehrt nach dir. Jetzt nennst du mich Kunde Nummer 40000132. Was ist mit dir geschehen? Graue Herren in grauen Anzügen sitzen jetzt zusammen und bestimmen über dein Geschick. Du bist jetzt ein Wirtschaftsunternehmen, sagen sie.
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Sie sprechen mir das Recht ab, von Tradition zu sprechen.
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Man muss dich professionell führen, sagen sie. Sie lachen über Leute wie mich, wenn ich traurig bin, dass unser gemeinsames Zuhause nun nach einem Wirtschaftsunternehmen benannt ist. Das ist der Lauf der Zeit, sagen sie, und dass ich naiv wäre, dies nicht zu erkennen. Sie sprechen mir das Recht ab - MIR, mein HSV, denk dir nur -, von Tradition zu sprechen. Sie sagen mir - MIR, mein HSV -, ich hätte kein Recht, meine Stimme zu erheben. Wie lange wirst du noch deinen heiligen Namen tragen, mein HSV? Wirst du bald Hamburger Sparkasse Schwarz-Weiß-Blau heißen oder Hamburger Sportverein DaymlerChrysler AG oder Sportverein Beiersdorf AG Hamburg, ähnlich wie die Vereine in Österreich?
Du lässt dich von deinen Angestellten erniedrigen und demütigen. Du lässt einen Bosnier, dessen Landsleute glücklich sein können, wenn sie die letzten zehn Jahre körperlich unversehrt den Krieg in ihrem Heimatland überlebt haben, von dir Millionenbeträge fordern! Du diskutierst ernsthaft, ob 3,1 oder 3,3 oder 3,5 Millionen Mark für die Arbeitsleistung dieses Angestellten angemessen sind? Wo ist deine Größe, dein Stolz, deine Tradition, von der zu sprechen mir verboten wurde?
Was ist mit dir geschehen, mein HSV? Was ist mit MIR geschehen? Die Spieler, die ich früher bejubelte, würde ich verachten, wenn ich nur die Kraft zu dieser Gefühlsleistung aufbringen könnte. Angestellte, die sich nicht einmal mehr die Mühe machen zu heucheln, wie gern sie in deinen Diensten stehen, die in deiner Stadionzeitung vor Rinderhälften posieren, als wüssten sie um den harten Broterwerb einfacher Leute, aber in jeder neuen Vertragsverhandlung beweisen, dass sie jeden Bezug zum Leben arbeitender, WIRKLICH arbeitender Menschen verloren haben.
Du wirkst auf mich seltsam blutleer, nicht lebendig, beinahe wie ein Untoter. Bist du wie ein Vampir, wie der berühmte transsylvanische Graf, der sich vom Blut seiner ihm Verfallenen nährt, bis sie völlig ihm gehören - um sie dann fallen zu lassen? Nährst du dich vom Enthusiasmus junger Leute, bis deren Leben völlig dir gehört - um sie dann zu desillusionieren? In der letzten Nacht kam mir ein erschreckender Gedanke: Vielleicht gibt es dich überhaupt nicht! Vielleicht ist all das, was ich in den vergangenen 25 Jahren in dir sah, nur die Projektion meiner Wünsche und Sehnsüchte. All die Gedanken von Freundschaft, Zusammenhalt, Treue - wir für euch, ihr für uns -, wurden sie von dir nur reflektiert, chimärenhaft, wie eine magische Leinwand, auf der jeder sieht, was er zu sehen wünscht? Bist du in Wirklichkeit immer nichts weiter als ein mittelständisches Wirtschaftsunternehmen gewesen, das ein spät entwickelnder Jüngling zu einer Pseudo-Religion erhoben hat? Ich mag dies nicht glauben, und doch spüre ich, dass dies die Wahrheit ist. Ich fühle mich leer, kalt, als hätte mich Dr. Frankenstein in der vorigen Nacht auf sein Schloss entführt und mein heißes Herz gegen ein metallisches Kunstprodukt ausgetauscht. Ich sehe jetzt klarer, leidenschaftsloser. Meinem Leben scheint die Mitte genommen. Du, HSV, bist nicht mehr das, was ich jahrzehntelang in dir zu sehen glaubte. Ich wünschte, wir könnten noch einmal neu anfangen, nur du und ich und hundert andere Verrückte, irgendwo in der Kreisklasse, fernab von den großen Geldsummen, den Profitcenters, den hohläugig glotzenden Fußballmillionären, den Uwe Bahns und DJ Ötzis, den La Olas und dem Fan-Kommerz, fernab von den grauen Männern in den VIP-Logen und Hinterzimmern.
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Die Flamme wird ein Flämmchen sein.
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Ich werde dich nicht gänzlich loslassen können. Du bist ich, seit 25 Jahren. Wer würde sich schon einen solchen Lebensbetrug eingestehen? Aber vielleicht wirst du irgendwann in der sportlichen - und damit wirtschaftlichen - Versenkung verschwinden, vielleicht wird dann aus der Konkursmasse eine kleine, unbedeutende Fußballmannschaft erstehen, die am Sonntagvormittag auf irgendeinem Grandacker kickt. Dann werde ich da sein, mit heißem Herzen, voller Leidenschaft, und die Luft wird nach Bier und Tabak und Schweiß riechen.
Bis zu jenem Tage jedoch werde ich weiter in deine AOL Arena kommen, werde aufs Spielfeld starren, werde vielleicht sogar aufstehen, wenn mich andere mit ihrem Gesang dazu auffordern, und werde deine Angestellten mit höflichem Applaus bedenken. Die Flamme wird ein Flämmchen sein, doch ich werde sie am Leben erhalten - bis zu dem Tage, an dem du wieder frei sein wirst. Bis dahin bin ich Dein Kunde Nr. 4000132
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