International: Deutsche Starter mit guten Ergebnissen beim Youth Contender in Tschechien



Annett Kaufmann hat beim internationalen WTT Youth Contender in Tschechien den Titel in der U15-Mädchen Konkurrenz gewonnen. Die deutsche Nachwuchshoffnung ließ ihrer französischen Kontrahentin Agathe Anna Avezou beim 3:0 Erfolg keine Chance. Doch auch die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland zeigten gute Leistungen.

Kaufmann überragt

Zunächst aber zu Annett Kaufmann: Die 14-Jährige ist eine der größten deutschen Talente und auch auf dem internationalen Parkett läuft es momentan rund. Schon vor einem Monat war sie beim Nachwuchsturnier in Portugal siegreich und auch dieses Mal war die Böblingerin nicht aufzuhalten. In der U15-Konkurrenz wurde sie weder im Finale, noch im Halbfinale, vor ernsthafte Probleme gestellt. Besonders: In den beiden Schlussrunden gewann sie jeweils den ersten Satz mit 11:2. Eine Machtdemonstration der jungen Deutschen. 

In der U17-Konkurrenz lief es für Kaufmann nur ein klein wenig schlechter: Gegen Elena Zaharia aus Rumänien, ebenfalls eine der europäischen Toptalente, verlor sie erst im Finale mit 1:3. Dafür schaffte es mit Naomi Pranjkovic eine zweite deutsche Starterin bis ins Halbfinale und unterlag dort ebenfalls Zaharia. Auch Mia Griesel hatte gegen den Deutschland-Schreck Zaharia das Nachsehen: In der dritten Runde unterlag sie deutlich mit 0:3. Und damit nicht genug: Bei den U19-Mädchen schaffte es Pranjkovic in die dritte Runde bis sie – sie ahnen es – gegen Zaharia die Segel streichen musste. 

Rumänien und Frankreich dominieren

Ebenfalls in Tschechien am Start war Kay Stumper: Der Neu-Ulmer Bundesligaspieler war Ende des vergangenen Monats noch in Tunis erfolgreich gewesen und hatte das Youth Contender etwas überraschend gewonnen. Dieses Mal endete seine Reise in der U19-Konkurrenz im  Halbfinale: Gegen Alexis Lebrun aus Frankreich war er beim 0:3 chancenlos. Heye Kopeke ereilte dagegen schon in der ersten Runde das Aus. Lebrun konnte am Ende das Turnier gewinnen gegen EM-Starter Eduard Ionescu. Auch sein Bruder Felix war erfolgreich: Der Penholderspieler kam in der U15-Konkurrenz bis ins Endspiel und unterlag dem Rumänen Iulian Chirita. Bei den U17-Jungen lief es besser: Gegen den bereits genannten Ionescu setzte er sich im Finale durch. Es zeigt sich: Die Akteure aus Rumänien und Frankreich, die schon seit Jahren das europäische Jugendtischtennis dominieren, haben auch in den jüngeren Jahrgängen viele Talente entwickelt. Ob sich diese Dominanz jedoch auch bei den Erwachsenen zeigen wird, ist fraglich. Denn bisher haben erstaunlich wenige den Sprung aus dem Jugendsport in die europäische Spitze geschafft.

Neumann gewinnt Silber

Auch Lleyton Ullmann fiel der Dominanz zum Opfer: In der U17-Konkurrenz verlor er gegen Darius Movileanu – natürlich aus Rumänien. Bei den U15-Jungen war gegen Dragos Alexandru Bujar Schluss – ebenfalls Rumäne. In den U13-Konkurrenzen hatte Noah Hersel gegen Flavien Coton aus Frankreich das Nachsehen und blieb ohne Medaille, so ebenfalls Josephine Neumann und Faustyna Stefanska, die die erste Runde nicht überstehen konnten. Dafür schaffte es Toptalent Neumann bei den U11-Mädchen bis ins Finale und unterlag dort knapp mit 2:3. Zuvor hatte sie einen 0:2 Satzrückstand aufgeholt und ihre Gegnerin aus der Ukraine in den Entscheidungssatz gezwungen. 

Mitte Juli stehen nun die Jugend-Europameisterschaften an. Die jüngsten WTT Youth-Contender waren nach langer Wettkampfpause die Generalproben für das Highlight des europäischen Jugendtischtennis. Und gerade bei den Mädchen sind die Aussichten gut: Annett Kaufmann hatte schon im vergangenen Jahr das Europe Youth Top 10 gewinnen können und wird sicherlich auf den Titel schielen. 

Text: Ludger Santel

Bild: Johannes Gohlke