2. BUNDESLIGA HERREN: Erste Niederlage für Aufsteiger Neckarsulm



Man wusste nicht so recht, wo der neu formierte TTC indeland Jülich nach dem Abstieg aus der TTBL stehen würde – jetzt kann man es bereits einen Tick besser einschätzen und darf davon ausgehen, dass der Traditionsklub aus dem äußersten Westen wieder eine gute Zweitligatruppe beisammen hat. Allerdings war Aufsteiger NSU Neckarsulm bei der 2:6-Niederlage in Jülich nicht gerade vom Glück begünstigt.

In der kurzweiligen Partie vor immerhin 75 Zuschauern mussten die Schwaben nämlich die Verletzung ihrer Nummer zwei, Julian Mohr, verkraften. Von Beginn hatte Mohr mit akuten Rückenproblemen zu kämpfen. „Ich konnte mich kaum noch bewegen“, sagte der Leistungsträger der Neckarsulmer Sport-Union, den vermutlich ein ausgerenkter Wirbel heftig handikapte. Mohr quälte sich durchs erste Match (1:3 gegen Florian Cnudde). „Aber es wurde immer schlimmer“, so Mohr, der sich im zweiten Spiel gegen den Ex-Frickenhäuser Liang Qiu noch einen Satz lang quälte und dann abschenkte. „Mit 50, 60 Prozent ist in dieser Liga nix zu holen“, stellte Mohr fest, dem nun erst einmal der Gang zum Physiotherapeuten bevorsteht: „Ich hoffe, es ist nichts Schlimmeres.“

Dennoch wäre ein besseres Ergebnis für die Gäste allemal möglich gewesen. Routinier Josef Braun verlor im hinteren Paarkreuz zweimal im Entscheidungssatz. NSU-Einser Florian Bluhm bot eine Top-Leistung und sorgte im Alleingang für die beiden Matchgewinne des Aufsteigers. Der Defensivkünstler besiegte sowohl Liang Qiu als auch den aus Saarbrücken nach Jülich gekommenen Belgier Florian Cnudde jeweils in vier Sätzen. Sehr stark präsentierte sich das hintere „Holland-Paarkreuz“ der Jülicher mit Ewout Oostwouder und dem Ex-Bad Homburger Laurens Tromer, das für vier Punkte sorgte.

Neckarsulm hofft nun auf gute Nachrichten aus Indien, wo sich entscheiden wird, ob Neuzugang Sanil Shetty zeitnah nach Deutschland reisen darf. Nach einer zweiwöchigen Quarantäne könnte er der NSU dann im Kampf um den Ligaverbleib – und nur darum geht es für Bluhm und Co. – zur Verfügung stehen.

TTC indeland Jülich – NSU Neckarsulm 6:2

Florian Cnudde – Julian Mohr 3:1 (11:7, 7:11, 11:6, 11:5)

Liang Qiu – Florian Bluhm 1:3 (8:11, 12:10, 2:11, 10:12)

Ewout Oostwouder – Josef Braun 3:2 (11:6, 12:10, 9:11, 8:11, 11:7)

Laurens Tromer – Jens Schabacker 3:1 (11:4, 13:11, 4:11, 11:2)

Florian Cnudde – Florian Bluhm 1:3 (6:11, 11:9, 4:11, 4:11)

Liang Qiu – Julian Mohr 3:0 (11:7, 11:0, 11:0)

Ewout Oostwouder – Jens Schabacker 3:1 (11:6, 11:5, 8:11, 11:8)

Laurens Tromer – Josef Braun 3:2 (6:11, 11:8, 9:11, 11:4, 11:4)

Beitragsbild (Archivfoto): Von einer Rückenverletzung geplagt: Julian Mohr (NSU Neckarsulm).

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher