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Technik - Taktik - Training Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Besonders Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige ihre alltäglichen Probleme diskutieren.

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  #1  
Alt 30.06.2014, 08:29
mg60 mg60 ist offline
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mg60 ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Strategische Analyse des eigenen Spiels

Hallo zusammen,

ich versuche gerade auf strukturierte Art, die Schwachpunkte und die Hebel zur Verbesserung meines Spiels zu identifizieren. In dem Forum hier werden i. d. R. Einzelaspekte diskutiert, die jeweils ein Problem darstellen. Mir geht es um einen ganzheitlichen Ansatz, der mir überhaupt erst die anzugehenden Einzelaspekte transparent macht.

Als erster Ansatz ist eine Vorgehensweise in 4 Schritten dabei rausgekommen:

1) Identifikation von relevanten Fähigkeiten
  • Physische Fähigkeiten (z. B. Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination)
  • Technische Fähigkeiten (z. B. Aufschlag, Rückschlag, diverse VH-/RH-Schläge)
  • Taktische Fähigkeiten (z. B. Spieleröffnung, Spielaufbau, Einstellung auf Gegner)
  • Mentale Fähigkeiten (z. B. Umgang mit Rückstand, Fokussierung auf das Spiel)
2) Ermittlung der individuellen Stärken und Schwächen
  • Bezogen auf die individuelle Leistungsfähigkeit und die eigenen Gegner (z. B. ist mein Vorhand-Topspin in meiner Liga eine echte Waffe, wenngleich ein Timo Boll da nur müde drüber lächeln würde).
  • Bewertung, z. B. auf einer Skala von 1 bis 10.
3) Ermittlung der Chancen und Risiken
  • Bewertung der Wirksamkeit der Fähigkeiten, wieder z. B. auf einer Skala von 1 bis 10.
  • z. B. der Aufschlag ist in meiner Klasse ganz wichtig, sowohl für direkte Punkte als auch für die Spieleröffnung und stellt deshalb eine Chance dar. Wohingegen die Ausdauer größtenteils irrelevant ist (wäre z. B. anders, wenn ich mit einer intensiven Spielweise regelmäßig auf Turnieren viele Spiele machen würde).
  • Ich stelle mir Stärken/Schwächen und Chancen/Risiken als Matrix vor, wie in angehängter Datei.
4) Ableitung von Einzelmaßnahmen
  • Diese sollten sich auf die Bereiche konzentrieren, wo ich aktuell eine Schwäche habe, die aber eine hohe Wirksamkeit haben (Quadrant rechts unten auf meinem Bild). Z. B. Aufschlag: hohes Verbesserungspotenzial bei ebenfalls hoher Wirksamkeit.

Hat von Euch schon mal jemand so etwas gemacht?
Mit welchen Erfahrungen?
Gibt es dazu Literatur/Internetquellen?

Viele Grüße,
mg60
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Unbenannt - Kopie.JPG (28,3 KB, 83x aufgerufen)
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  #2  
Alt 30.06.2014, 09:02
pibach pibach ist offline
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pibach ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Strategische Analyse des eigenen Spiels

Stärken/Schwächen sowie Chancen/Risiken erzeugen ja keine Aufteilung sondern sind in jedem Spielelement. Könntest aber z.B. Wirksamkeit vs. Trainingsaufwand abtragen und dann bestimmte Maßnahmen eingliedern.

Ansonsten sind solche Strukturierungen wohl am besten geeignet, um der Vorgehensweise einen wohlklingenden Namen geben zu können und dann mit einer Beratunsfirma einen hohen Stundensatz zu begründen.
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  #3  
Alt 30.06.2014, 09:32
mg60 mg60 ist offline
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AW: Strategische Analyse des eigenen Spiels

Hallo pibach,

ich lese da eine gewisse Skepsis gegenüber meinem Ansatz heraus...

Zitat:
Zitat von pibach Beitrag anzeigen
Stärken/Schwächen sowie Chancen/Risiken erzeugen ja keine Aufteilung sondern sind in jedem Spielelement.
Da stecken 2 Ideen hinter:
  • Stärken/Schwächen: Konzentration auf die Punkte, bei denen das größte Verbesserungspotenzial besteht.
  • Chancen/Risiken: Konzentration auf die Punkte, die einen größeren Anteil zum Erfolg beitragen. Vielleicht ist das Beispiel trivial, aber in meinem angehängten Beispiel-Bild bringt es halt wesentlich mehr, am Aufschlag zu arbeiten, als an der Ausdauer. Vielleicht ist Risiko auch die falsche Bezeichnung, eigentlich meine ich damit eher eine Ausprägung der Wirksamkeit, also wie groß ist die Chance. Klar schwingt immer das Risiko mit, dass ich mich zu sehr auf eine Fähigkeit konzentriere und deshalb den Rest vernachlässige. Aber das meinte ich hier eigentlich nicht.

Ich bin nämlich grundsätzlich der Meinung, dass man generell im Leben sich auf seine Stärken besinnen sollte und seine Schwächen in gewissem Umfang akzeptieren sollte. Mit meinem Ansatz versuche ich mich auf die Schwächen zu konzentrieren, die gleichzeitig eine hohe Wirksamkeit haben. Ob man damit jetzt wirklich neue Erkenntnisse erzielt oder die Punkte nicht sowieso schon wusste, sei zunächst einmal dahingestellt. Zumindest kann man so die Punkte halbwegs objektiv veranschaulichen. Mir hilft so etwas...

Zitat:
Zitat von pibach Beitrag anzeigen
Könntest aber z.B. Wirksamkeit vs. Trainingsaufwand abtragen und dann bestimmte Maßnahmen eingliedern.
Das ist ein interessanter Aspekt, den werde ich versuchen, zu integrieren. Vielleicht noch ein wenig erweitert im Sinne "Umsetzbarkeit".

Danke für Deinen Kommentar,
mg60
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  #4  
Alt 30.06.2014, 11:12
GoZu GoZu ist offline
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GoZu ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Strategische Analyse des eigenen Spiels

Ich kann dir "Table Tennis Tactics for Thinkers" empfehlen.
Du bist glaub ich mir sehr ähnlich, gehst sehr analytisch und mit viel Logik an die Sache ran.

Ich glaub es kommt drauf an was du wirklich möchtest. Willst du kurzfristig Erfolge sehen oder langfristig besser werden?
z.B.: Du fangst jetzt an andauernd deinen Aufschlag zu trainieren, wirst damit wahrscheinlich viel in deiner aktuellen Klasse gewinnen, steigst nächste Season eine Klasse auf, wo jeder deinen Aufschlag annehmen kann. Dort spielen Sie dir den Ball einfach zurück in deine Rückhand, welche du vernachlässigt hast und das ist deine große Schwäche, daher wirst du fast alle Matches verlieren.
=> War es den kurzfristigen Erfolg wirklich Wert?

Was wäre gewesen, wenn du stattdessen deine Rückhand trainiert hättest? Dann hättest du zwar in der aktuellen Season nicht so viele Matches gewonnen, dafür hättest du danach eine starke Vor- als auch Rückhand gehabt. Und die hättest du auch in höheren Klassen einsetzen können.

Ich glaub das wichtigste ist, dass man mal eine solide Grundtechnik erlernt und damit sehr viel Sicherheit und Kontrolle bekommt. D.h. sichere Topspin mit Vorhand als auch Rückhand auf Unterschnitt und Topspin. Kontrolle ist das A und O, in den unteren Klassen gehts eigentlich nur drum keinen Fehler selbst zu machen, sondern einfach Kontrolliert und mit guter Platzierung zurück zu spielen.

Ich würde bei mir selbst sagen, dass ich sehr gute Aufschläge für meine Klasse habe. Ich kann sicher pro Satz 5-7 Punkte nur durch meine Aufschläge machen, indem die Gegner Sie entweder nicht annehmen können oder nur sehr schlecht zurück spielen. Während ich allerdings Meisterschaft spiele, mache ich diese Aufschläge sogut wie fast nie, einfach weil ich so nie ins Spiel komme, weil die Gegner mir die Bälle sowieso auflegen. Dadurch kann ich im Match nicht üben, sicher Unterschnitt-Bälle aufzuziehen oder Angriffe vom Gegner zu blocken usw... Und dieses Wissen würde mir sonst später in höheren Klassen fehlen, deshalb mache ich absichtlich keine guten Aufschläge, damit ich das trainieren kann (natürlich wenn es knapp wird, kommen schon die guten Aufschläge zum Einsatz ).
Genauso wie ich oft bei Matches nicht als erstes Angreife und das Spiel eröffne. Mit dem Angreifen auf Unterschnitt Bälle usw. habe ich kein Problem mehr, ich möchte eher Trainieren das ich meine Chancen erhöhe, wenn der Gegner schon im Angriff ist, deshalb lasse ich im Match meinen Gegner zuerst angreifen oder ziehe den Unterschnitt-Ball nicht mit hohem Tempo und Druck auf sondern nur langsam, sodass der Gegner Angreifen kann.

Insofern solltest du dir überlegen ob du wirklich deine Zeit mit Aufschlag-Training verbringen möchtest und ob das auf längere Zeit zielführend ist...? Bei mir war es es damals nicht, obwohl ich jetzt immer noch einen Joker in der Hand habe, wenn es knapp ist und die Gegner dann meist sehr überrascht sind.

In meinen Augen ist es viel wichtiger zuerst einmal die Grundschläge mit sehr hoher Kontrolle zu können, nebenbei trainiert man 10-20 Minuten bei jedem Training die Aufschläge und dann ist halt gute Beinarbeit wichtig und das man gut die Aufschläge der Gegner returnen kann.
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  #5  
Alt 30.06.2014, 12:52
pibach pibach ist offline
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AW: Strategische Analyse des eigenen Spiels

Imho sind erstmal Spielelemente, Maßnahmen und Trainigsinhalte zu unterscheiden. Also "Topspin" (Spielelement), dazu Maßnahme, z.B.: "Topsin früher rangehen beim Nachziehen" und dann ein paar konkrete Trainigsübungen dafür. Stärken kann man Grün machen in dem Diagramm, Schwächen Rot, dann bleibt die Y-Achse frei für z.B. "Umsetzbarkeit". Die Maßnahmen könnte man den Spielelementen unterordenen und ggf hierarchisch strukturieren.

Das Problem ist halt, dass sich die Relaität selten so glatt (hierarchisch) strukturieren lässt. Vieles hängt voneinander ab.

Ich hab z.B. immer Streuung im Aufschlag gehabt. Durch Wechsel auf Skyline kommen die jetzt besser dosiert. Ebenso Rückschlag. Das hat wesentlich zur Verbesserung der Spielstärke beigetragen. Im Return hab ich früher immer versucht viel mit VH anzunehmen. Durch Analyse von Profi-Spielen bin ich auf die Idee gekommen, andersrum, also mehr mit der RH zu eröffnen, die VH dagegen eher nur kurz abzulegen. In Kombination mit Skyline auf der VH klappt diese Maßnahme wunderbar.

Ein wesentliches Problem für die Streung bei kurzen Aufschlägen war allerdings auch, dass ich die immer zu früh hab ticken lassen auf der eigenen Tischhälft. Bis mir das mal jmd. gesagt hat: kurzer Aufschlag erfordert, dass der Ball auf Deiner Seite etwa auf Tischmitte tickt. Bin ich von alleine irgendwie nicht drauf gekommen.

Die Kunst ist also vor allem das Herausfinden der geeigneten Maßnahmen bzw. Kombinationen von Maßnahmen.

Wie wirkungsvoll und wie umsetzbar die sind weiß man aber vorher so nicht unbedingt. Und die Menge der Maßnahmen (und Kombinationen) ist auch nicht so leicht aufzählbar.

Geändert von pibach (30.06.2014 um 13:05 Uhr)
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  #6  
Alt 01.07.2014, 16:58
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Butzi kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Strategische Analyse des eigenen Spiels

Ich hätte mal eine Frage: Auf welchem Niveau bewegst Du Dich (TTR-Wert, Liga)?

Ich denke, diese Herangehensweise ist schon ganz schön wissenschaftlich. Das macht aus meiner Sicht eigentlich nur für den Spitzensport wirklich Sinn.
Ansonsten sehe ich auch (wie bereits weiter oben beschrieben) das Problem, dass das Spiel zu einseitig wird, dass man sich auch sehr von einer Stärke abhängig macht. Clevere Gegner werden das schon bald erkennen und ihr Spiel entsprechend darauf einstellen.

Ich beschäftige mich übrigens auch gern mit den Details - und bin deshalb auch gerne Trainer/Betreuer. Aber man muss aufpassen, dass man´s nicht übertreibt, denn letztlich bleibt Tischtennis ja ein SPIEL, das nicht nur vom perfekten Training sondern auch von kreativen Lösungen lebt.
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  #7  
Alt 01.07.2014, 20:47
mg60 mg60 ist offline
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mg60 ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Strategische Analyse des eigenen Spiels

Danke für Eure Antworten. Ich habe mir schon vorstellen können, dass mein Ansatz eher ungewöhnlich ist, aber ich denke halt gerne über Dinge nach. Das ist auch unabhängig von meiner Leistungsklasse im Tischtennis (ich spiele Kreisklasse, bin aber bereit mich weiter zu entwickeln (spiele gerade erst seit einer Saison wieder)). Da mir das Spaß macht, halte ich es trotzdem für legitim

Was ich aus den Antworten momentan mitnehme:
  • TT ist gesamthaft zu betrachten/trainieren. Bei der Konzentration auf bestimmt Fähigkeiten besteht die Gefahr andere Punkte unangemessen zu vernachlässigen. >> Das sollte eigentlich durch meine Bewertung der Wirksamkeit abgemildert werden, aber ich sehe was ihr meint.
  • Neben der Wirksamkeit ist auch die Umsetzbarkeit zu beachten (Kann ich den Trainingsaufwand aufbringen? Bin ich überhaupt in der Lage, das Ziel zu erreichen? Stehen Aufwand und Ertrag in einem guten Verhältnis?).
  • Fortlaufendes Hinterfragen des Fortschritts und der Veränderungen, da eine Reihe von wechselseitigen Abhängigkeiten bestehen.
  • Externe Hilfe suchen, um sich nicht zu verrennen bzw. "den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen".
  • Einen interessanten Ansatz ("differenzielles" (=Konzentration auf das Ziel, nicht den Weg) Training) habe ich auch per PM erhalten.

Ich werde jetzt erst mal meinen Ansatz überdenken und Eure Ideen einfließen lassen.

Wobei mir jetzt noch einmal klar geworden ist, dass der Kernpunkt zu einer Verbesserung bei mir vor allem bei den taktischen und mentalen Fähigkeiten liegt. Das ist auch der Grund, warum ich meinen Ansatz noch nicht verwerfen mag. Meine Technik ist sicher nicht perfekt, aber grundsätzlich kann ich (bezogen auf meine Leistungsklasse) alle relevanten Schläge spielen. Woran es hapert, ist
  • Spieleröffnung/Spielaufbau: Ich spiele oft alles oder nichts, statt darauf zu vertrauen, dass ich nach einer ordentlichen Vorbereitung viel besser zum Abschluss kommen kann. Zudem fällt es mir oft schwer, den richtigen Zeitpunkt für meinen Angriff zu finden: dann bin ich beim ersten leichten Ball noch zu vorsichtig, und gehe dann beim nächsten, schwereren Ball volles Risiko.
  • Einstellung auf den Gegner: Umgang mit "Material", Reaktion auf sich im Spiel verändernde Spielweise, Reaktion auf das Anspielen meiner Schwachpunkte.
  • Mentale Stärke: Ich denke im Spiel zu viel über den Spielstand nach, was mich vom Spiel selbst ablenkt >> zu Ergebnis-orientiert. Ich denke aber auch nach jedem Schlag darüber nach, was ich richtig/falsch gemacht habe bzw. was der Gegner da gerade gemacht hat. Das lenkt ungeheuer vom Spiel ab, bringt mich aber nicht wirklich weiter, weil Tischtennis so komplex ist, dass ich in dem Moment sowieso zu keiner Lösung komme.

Danke auch für den Buchtipp. Das geht wohl in die richtige Richtung. Ich habe auch noch das Buch "Das innere Spiel" hier liegen.

Grüße,
mg60
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  #8  
Alt 02.07.2014, 23:29
Plattentennis-Trainer Plattentennis-Trainer ist offline
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AW: Strategische Analyse des eigenen Spiels

Das ist super interessant.
Was jedoch ein echtes Problem ist, dies in der Struktur zu machen.

Gute Trainer leiten das aus ihrer Erfahrung ab und "sehen", ob eher taktische Elemente geschult werden müssen oder ob die Schwächen bei ungenügend entwickelten Fähigkeiten bestehehn.

Ich habe keine Idee, wie man dies irgendwie messbar macht.
Ich kann mich hinsetzen und qualitativ jeden einzelnen Punkt durchgehen und ein "Gutachten" schreiben über einen Spieler. Sieht beeindruckend aus. Kann ich ggf. gut aufbereiten und viel Geld verdienen. Geht jedoch nur, wenn ich als Beobachter auch einen Plan habe.
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  #9  
Alt 03.07.2014, 17:51
Hardbat Hardbat ist offline
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Hardbat ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Strategische Analyse des eigenen Spiels

Ich finde den Ansatz höchst interessant! Eine komplette Analyse ist mal was neues.

Allerdings sind die ersten Hürden enorm, zum einen muss man wirklich alle relevanten Punkte (zB fehlen meiner Meinung nach auch noch viele weitere trainierbare Dinge wie Antizipation, Reaktionsschnelligkeit) erkennen und einordnen. Danach müsste man eine gewichtete Tabelle der gegenseitigen Beziehungen erstellen, d.h. in welchem Maße hängen die Fehler in meinem Rückschlag von meiner Beinarbeit/Beweglichkeit/Antizipation/Technik/anderen ab? Wenn man dann Schwächen oder andere Punkte mit dem größten Potenzial erkannt hat, kann man konkrete Maßnahmen erstellen.

Ein Beispiel wie man sich der Sache nach der Auswertung der gewichteten Tabelle nähern könnte würde dann so aussehen: „Meine größte Schwäche ist die Rückhand, allerdings nicht wegen der Technik sondern wenn es im Spiel mal richtig schnell geht. Hier ist noch viel Potenzial, da ich auf der VH Seite deutlich stärker bin und auf Rückhand meine größte Fehlerquelle im offenen Spiel liegt. Deshalb trainiere Ich nicht nur die reine Technik und Beinarbeit, sondern besonders auch meine Reaktionsfähigkeiten und meine Antizipation. Sinnvolle Übungen hierfür sind: A (beispielsweise am Balleimer hohe Frequenz aus 2/3 Rückhand), B (oder: unregelmäßige Beinarbeit 1-2 RH, 1-2 VH möglichst tischnah), C (oder: Aufschlag, Gegner legt kurz in VH oder schupft/flippt tief in Rh) und D. Zudem könnte die Schwäche gerade in knappen Situationen von meinem fehlenden Selbstvertrauen und Sicherheitsdenken herführen, deshalb ist eine Mentale Einheit und das simulieren von Stresssituationen im Training sinnvoll.“

Für eine komplette Spielanalyse benötigst du drei Dinge:
a) eine verdammt realistische Selbsteinschätzung oder einen guten Berater.
b) Zeit und Geduld.
c) einen guten Plan wie was beeinflusst und wovon zB die Schläge abhängen.

Edit: Tabelle zur Verständlichkeit folgt per PN!
__________________
Erstmal die Keule rausholen...

Geändert von Hardbat (03.07.2014 um 18:10 Uhr)
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  #10  
Alt 12.07.2014, 11:40
ert333 ert333 ist offline
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AW: Strategische Analyse des eigenen Spiels

Dein Ansatz ist ganz und gar nicht ungewöhnlich, machen halt wenige Amateure. Management bleibt Management und sieht dann so in der Sportwissenschaft ganz ähnlich aus.

Aus meiner Erfahrung heraus ist es oft schwierig bei solchen Aufstellungen konkret zu werden und auch im Detail dann richtig zu beobachten, bewerten.
Umsetzbarkeit, wie schon angesprochen, und effektivität bzw. Nutzen sind wichtig.

Also Tipp: auch im Detail dann praktisch konsequent dran arbeiten, dann machst du dir selber ein professionelles Training

Und wenn du am Mentalen lernen/arbeiten willst, finde ich, in Hinsicht auf praktische Umsetzbarkeit und Wert


FLOW - von Mihaly Csikszentmihalyi unübertroffen
(gibts für Sport in kleinem Taschenbuch)

viel Spaß und Erfolg!

Geändert von ert333 (12.07.2014 um 11:48 Uhr)
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