Mentales Training

[Spinshot]

Hi M A,

die mentale Komponente kannst Du als ziemlich eigenständig betrachten. Die dollste Fitness, die dollste Technik hilft nicht, wenn Du mental ein Problem hast. Fitness ist gut für die Konzentration. Die ist aber nur eine Teilmenge mentaler Eigenschaften.

Die mentale Komponente würde ich mal so beschreiben, dass vorhandene Ressourcen bestmöglich eingesetzt werden. Das scheint jetzt kopflastig, aber ohne "Bauch" geht herzlich wenig. Auf den "Bauch" zu achten hört sich simpel an, ist es aber nicht - und sowas zu trainieren ist richtig mühsam! Ich denke letzteres ist das eigentliche Problem.
Taktik ist z.B. Kopsache - da muss man sich wieder von den Emotionen ausreichend frei machen. Die richtigen Anteile machen es. Damit muss man spielen und Erfolg/Misserfolg zeigen den Weg.

Gruß, Nik

[wreischl]

Sicher kann man mit gezieltem Konzentrationstraining etwas verbessern. Allerdings ist meines Erachtens fast noch wichtiger, dass sich die persönliche Einstellung zu gewissen Dingen verändert. Ein Gespräch auf der Bank stört mich dann nicht, wenn es mich nicht stört dass dort geredet wird. Insofern finde ich die Idee/den Vorschlag mit der laufenden Musik (Radiosender!) im Training ganz interessant: man lernt auf manche Dinge gar nicht mehr zu achten - sie können dann auch nicht mehr stören.
(niemand käme beim Autofahren auf die Idee sich von einem vorbeifahrenden LKW stören zu lassen - versucht dass mal beim TT, hi, hi)....
Ich habe vor Jahren Autogenes Training gemacht (unabhängig vom TT) - dies wirkt sich positiv aus (nicht weil ich deshalb konzentrierter bin, sondern "gelassener" +"ruhiger" - jetzt fliegt garantiert kein Schläger mehr durch die Halle...).

[M A]

OK, verstanden. Wahrscheinlich bin ich selbst ein Beispiel dafür. Bevor ich zwischenzeitlich mit TT aufgehört hatte, hatte ich höchstwahrscheinlich eine bessere Fitness. Dennoch spiele ich meiner Ansicht nach heute besser, weil ruhiger und überlegter (sofern man auf Kreisebene von besser sprechen kann).
Dennoch noch einmal meine Frage: Hast Du bzw. hat jemand hier Erfahrung mit mentalem Training? Wie muß ich mir das vorstellen?

Gruß
M A

[Spinshot]

Original von M A:
...
Dennoch noch einmal meine Frage: Hast Du bzw. hat jemand hier Erfahrung mit mentalem Training? Wie muß ich mir das vorstellen?

Gruß
M A

Ich hatte schon versucht es zu beschreiben, es ist zu persönlich als das ich irgendwo einen "Trainingsplan" wüsste. Als Jugendlicher habe ich einige Bücher zum Thema gelesen und man kann denen dann sehr schön entnehmen wie man sich entspannt und sich ein schweres Bein macht. Ist zwar "nice to know", aber praktisch hat mir das einen Scheisendreck gebracht. Es gibt auch bessere, speziellere, die aber auch keine "Anleitung" in dem Sinn sind. Über ständiges Suchen und höheren Anforderungen beim Badminton bin ich darauf gekommen was *für mich* wichtig ist. Es ist zum einen die Balance(/Zusammengehörigkeit) von Anspannung und Lockerheit und des weiteren die Balance(/Zusammengehörigkeit) von "Kopf" und "Bauch". Ich habe mir obige Dinge bewusst gemacht (was bedeutet für mich Anspannung, Lockerheit, ... ?) und mit der Zeit die für mich günstigen "Verhältnisse" erfahren. Trotzdem muss ich bei jedem Spiel auf's neue suchen - nicht immer erfolgreich, aber mit dem einen Vorteil, dass ich weiß wohin die Reise geht und merke, wenn es passt.

Du siehst, es ist alles mehr oder weniger unbrauchbar. Um das Suchen kommst Du nicht herum.

Gruß, Nik

[VDTT]

Buchtip - Klassiker aus den 70-igern:

Timothy Gallwey
"The Inner Game of Tennis"

Bei Amazon auf Englisch erhältlich, auf Deutsch aber leider vergriffen.
Sehr, sehr empfehlenswert.

[LuX]

Von Geräuschen lasse ich mich eher weniger ablenken, allerdings bin ich während dem Spiel meist so angespannt, dass meine Bewegungsabläufe teilweise bei weitem nicht so flüssig sind wie im Training und ich dadurch ordentlich Punkte/Spiele vergebe.

Wie werdet ihr richtig locker + konzentriert ?

[meteora]

tischtennis beginnt im kopf...........
diesen satz werden die meisten spieler und trainer schon einmal gehört haben. jeder ist sich bewusst das es wirklich wichtig ist beim tischtennis frei im kopf zu sein um gute leistungen abzuliefern.
ein problem mit dem sich viele weitere wohl auch rumplacken ist das aufregen während dem spiel mit dem man sich selbst immer wieder aus dem konzept brignt.

nun meine frage euch.
wie könnte man es trainieren "cool zu bleiben"?
sowohl für die anfänger im verein oder für sich selbst wenn man bereits ein einigermaßen fertiger spieler ist.

[Bow]

Das interessiert mich auch, gutes Thema.
Ich konnte leider nicht abstimmen, weil das so ne schwarz/weiß-Frage ist.
Überwiegend bin ich cool, aber manchmal habe ich nen schlechten Tag oder ein schlechtes Match und ärgere mich laut.
Das ist mir erstens peinlich/unangenehm, zweitens spiele ich dann merklich schlechter, drittens kann ich mich nicht mehr so gut konzentrieren und zuguterletzt will ich das auch gar nicht und ärgere mich über mich, weil ich mich ärgere (weißte was isch mein´? ).
Das zuverlässigste Mittel dagegen ist, wenn sich mein Gegner ärgert, dann rege ich mich niemals auf, ich werde immer ruhiger (Früher war es seltsamerweise genau andersrum, ich fing dann an, mich auch zu ärgern, sozusagen aus Solidarität).
Naja, aber darauf kann man sich ja nicht verlassen.
Bis jetzt kenne ich keinen "Switch", mit dem ich mich ruhig stellen könnte...

Ein gutes Training dagegen ist, denke ich, auch im Training (Trainingsspielen, aber auch Übungen, etc...) cool zu bleiben, auch wenn es nicht läuft. Man gewöhnt sich quasi die Coolness auch unter schlechten Bedingungen an. Gelingt immer besser, daher bin ich guter Hoffnung.

Gruß

[spinny player]

Es fehkt leider noch

Ich versuche cool zu sein aber tue mich schwer
UND:
Ich bin nervös und verkrampft

gruss,spinny

[TT-Max]

also wenn ich mit schlechten noten irgendwo spielen muss (bin noch schüler ) und dann gegen jemanden spielen muss dann reg ich meistens immer voll auf und kann nicht gescheit spielen.

aber ansonsten bleib ich auch immer cool. aber immer wenn der gegner einen satz gewonnen hat dann verkrampfe ich meistens und ich mach dann keine schnelle fußbewegungen mehr und bleib dann immer wie versteinert stehen. mir hilft dann immer wenn ich mich an meine freundinen und freunde denke oder an ein beruhigendes lied.

Was schrecklich auch ist, ist wenn dann mein trainer kommt und sagt das ich das noch schaffen werde und das ich die taktik anwenden soll. dann bin ich wieder auf 180 und werde immer nervöser.