WM 2018: DTTB-Team mit Dima Ovtcharov nach Halmstad



Gute Nachricht für den DTTB und die deutschen Tischtennisfans: Dimitrij Ovtcharov hat sich fit zurückgemeldet und kann bei der Mannschafts-WM in Halmstad spielen. Somit wird ein hochkarätig besetztes deutsches Team an den Start gehen, von dem einiges zu erwarten ist.

Der World-Cup-Sieger musste zuletzt mehrere Wochen wegen einer schmerzhaften Entzündung des Schenkelhalses pausieren. Auf der WM-Pressekonferenz des DTTB in Düsseldorf gab der Weltranglistendritte nun jedoch Entwarnung. „Ich bin seit letzter Woche wieder im Training“, so Ovtcharov. „Ich bin zwar noch nicht unter voller Belastung, bin aber zuversichtlich, dass ich zum WM-Start schmerzfrei sein werde und der Mannschaft helfen kann.“ Dima lenkte den Blick auch zurück. „Ich musste nach den German Open die Notbremse ziehen und drei Wochen lang keinen Schläger anfassen“, gab der 29-Jährige zu Protokoll. „Aber das hat mir gut getan. Ich fühle mich jetzt wieder frisch und bin heiß.“

Wer Ovtcharov kennt weiß, dass er in den nächsten Tagen – die Welttitelkämpfe in Schweden beginnen am 29. April und enden am 6. Mai – trotz aller gebotenen Vorsicht im Training Gas geben wird, um in zehn Tagen weitestgehend auf dem Stand vor seiner Verletzung zu sein. Natürlich fehlt ihm dann immer noch die Wettkampfpraxis.

Nur wenn Dima und Timo fit an den Tisch gehen, besitzt das deutsche Nationalteam eine halbwegs realistische Chance, in Halmstad zum Angriff auf Tischtennis-Weltmacht China zu blasen, wobei man sich nicht durch das ITTF-Ranking täuschen lassen sollte. Auch wenn die beiden deutschen Galionsfiguren in Bestform agieren, können sie zwar den einen oder anderen chinesischen Topmann schlagen, ebenso gut aber gegen Koryphäen wie Ma Long, Fan Zhendong, Xu Xin oder Lin Gaoyuan verlieren. Und der dritte DTTB-Spieler, wer immer es sein wird, kann unter halbwegs normalen Umständen eben gegen keinen der genannten Chinesen gewinnen.

Folglich sollte man den Ball schon flachhalten und die Erwartungshaltung nicht zu hoch schrauben. Mit Dima und Timo gilt Deutschland so oder so als der große Herausforderer des Titelverteidigers und Olympiasiegers und findet sich zum ersten Mal überhaupt an der Spitze der Setzliste. Allerdings sollte man auch die Japaner nie aus dem Blickwinkel verlieren. 

Jedenfalls ist es sehr positiv, dass Jörg Roßkopf mit Ovtcharov planen kann, der in der zweiten Jahreshälfte 2017 unter anderem den World Cup, die China Open und die German Open gewann und im Januar erstmals in seiner Karriere die Nummer eins der Welt wurde. Abgelöst wurde er zwei Monate später von Boll. „Wenn es zu einem Endspiel gegen China käme, würden wir uns freuen und wären heiß darauf“, so der 37-jährige Odenwälder auf der PK.

Das DTTB-Team kreuzt in der Vorrunde die Klingen mit Ägypten, Rumänien, Gastgeber Schweden, Hongkong und Slowenien, wobei sich die ersten Drei der Gruppe für die K.o.-Runde qualifizieren. Das ist natürlich Pflicht für die deutsche Mannschaft, der auch Ruwen Filus, Bastian Steger und Patrick Franziska angehören, wobei nicht wenige den Hessen in Saarbrücker Diensten von der spielerischen Qualität als eigentliche Nummer drei hinter Timo und Dima sehen.

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher