Timo Boll gewinnt FutureNet Masters 2018 (Fotobericht)



Durch einen ungefährdeten 3:0-Endspiel-Sieg über den Grenzauer Kirill Gerassimenko (Kasachstan), den er zuvor im Viertelfinale nur ganz knapp geschlagen hatte, gewann Timo Boll vor 500 Fans im Zeltpalast Merzig das FutureNet Masters 2018.

Das internationale Tischtennisturnier „Energis Masters“, zwölf Jahre in Saarbrücken und St. Wendel beheimatet und letztes Jahr als „New Horizons Masters“ fortgeführt, firmierte unter neuem Namen, dem neuen Titelsponsor FutureNet, einer Social-Media-Plattform mit innovativem Anspruch, geschuldet.

Acht internationale Topspieler, darunter die beiden deutschen Ausnahme-Athleten Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov, boten Tischtennis vom Feinsten. Ovtcharov gewann zwar sein Viertelfinalmatch gegen Jörgen Persson mit 90 Prozent Rückhand, spielte danach aber aufgrund seiner noch nicht zu 100 Prozent auskurierten Rückenbeschwerden als Sicherheitsmaßnahme nicht weiter, um seinen Start bei den German Open nicht zu gefährden. Somit wurde es nichts mit dem von vielen erhofften Traumfinale Ovtcharov vs. Boll.

Für Dima stieg Gerassimenko erneut ins Turnier ein – er hatte im Viertelfinale die knappste Niederlage kassiert (9:11 im 5. Satz gegen Boll) und dabei die Fans dank wahnsinniger Ballrallyes zu Begeisterungsstürmen veranlasst. Hallensprecher Roman Bonnaire vom Saarländischen Rundfunk: „Dieser junge Mann besitzt die Fähigkeit, bereits zum nächsten Schlag auszuholen, bevor Timo den Ball überhaupt getroffen hat.“ 

Gerassimenko schaltete dann Jakub Dyjas (TTF Liebherr Ochsenhausen) im Halbfinale in fünf engen Sätzen aus. Das andere Semifinale gewann Boll mit 3:1 gegen Österreichs Defensiv-Ikone Chen Weixing – beide lieferten nicht nur gutes Anschauungsmaterial für das Spiel Angriff vs. Abwehr sondern auch reichlich Show-Effekte. 

Vor dem Finale gab es nicht nur ein Einlagespiel mit Promis, sondern auch das ewig junge (Fun-)Duell der Doppel-Weltmeister von 1989, Steffen „Speedy“ Fetzner und Jörg Roßkopf, zu bestaunen.

Insgesamt war es ein kurzweiliges Turnier in neuartigem Ambiente mit vielen Fun-Effekten, das allen Beteiligten viel Freude bereitet hat. Der Zeltpalast Merzig ist mit einem Zirkuszelt vergleichbar und die Zuschauer sitzen sehr nahe am Geschehen. Reichlich lokale, regionale und überregionale Prominenz war erschienen – von Ex-Tennis-Star Claudia Kohde-Kilsch bis zum saarländischen Innenminister Klaus Bouillon. Alle hatten ihren Spaß.

Auch Frank Schreiner, Chef des Veranstalters DONIC: „Das war ein schönes, unterhaltsames Turnier, bei dem die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. Auch wenn Dima noch nicht ganz fit war, hat er ein Match gespielt, viele Autogramme gegeben und Selfies mit den Fans gemacht. Der Zeltpalast, der an eine Zirkus-Manege erinnert, ist gut geeignet für ein solches Event. Das können wir gerne wiederholen, nur brauchen wir das nächste Mal mehr Vorlauf. Diesmal hatten wir gerade vier Wochen, da erst sehr spät feststand, dass das Turnier stattfinden konnte.“

Siegerehrung mit Saarlands Innenminister Klaus Bouillon (ganz links) und Frank Schreiner (ganz rechts):


FutureNet Masters 2018 – Ergebnisse

Viertelfinale

Jakub Dyjas – Joao Geraldo 3:1 (11:9, 11:5, 8:11, 11:5)
Cheng Weixing – Patrick Baum 3:0 (11:8, 11:9, 11:3)
Timo Boll – Kirill Gerassimenko 3:2 (11:7, 13:15, 11:13, 11:3, 11:9)
Dimitrij Ovtcharov – Jörgen Persson 3:1 (11:6, 11:6, 9:11, 11:8)

Halbfinale 

Chen Weixing – Timo Boll 1:3 (11:8, 8:11, 9:11, 6:11)
Jakub Dyjas – Kirill Gerassimenko 2:3 (14:16, 11:8, 7:11, 11:5, 8:11)

Finale

Timo Boll – Kirill Gerassimenko 3:0 (11:6, 11:5, 11:6)

 

And the winner is …


Text & Fotos (12): Dr. Stephan Roscher