NDM 2018: Timo Boll und Han Ying Deutsche Einzelmeister 2018



Timo Boll hat das Herren-Finale von Berlin glasklar gegen Kilian Ort gewonnen – der zwölfte nationale Einzelmeister-Titel für den fast 37-jährigen Odenwälder. Die 34-jährige Han Ying hat sich dagegen zum ersten Mal in ihrer Karriere den nationalen Titel gesichert.

In einem spannenden Finale besiegte die Defensivspielerin die noch vier Jahre ältere Tanja Krämer. Han hatte nach spielerisch leicht anmutendem Start Schwerstarbeit zu verrichten, um die aus Hessen stammende Busenbacherin mit 4:2 (11:5, 11:4, 10:12, 10:12, 12:10, 11:9) auf Distanz zu halten.

Im Herren-Endspiel hatte Kilian Ort vor 1.600 Fans nach seinen Energieleistungen gegen Ruwen Filus und Bastian Steger nicht mehr die Frische, einem Ausnahmespieler wie Timo Boll Paroli zu bieten. Mit 11:5, 11:8, 11:4 und 11:5 wurde es eine ganz klare Angelegenheit für den Branchenprimus im Welttischtennis. 

Triumph der Oldies – so könnte man Berlin überschreiben, nicht despektierlich sondern anerkennend gemeint. Die Jüngeren sind zwar teilweise auf dem Vormarsch, so etwa Kilian Ort oder Yuan Wan, aber für den ganz großen Wurf reicht es eben noch nicht. Besonders der 21-jährige Bad Königshofener spielte insgesamt aber ein tolles Turnier, das für die Zukunft einiges erhoffen lässt. 

Auch im Damen-Doppel wurde es nichts mit Gold für Tanja Krämer. An der Seite ihrer Busenbacher Klubkollegin Jessica Göbel setzte es eine überraschende 1:3-Final-Niederlage gegen die glänzend harmonierende „Zufallskombination“ Huong Do Thi/Sabine Winter. 

Und das Herren-Doppel ging nicht an die favorisierten Titelverteidiger Ruwen Filus/Ricardo Walther, die erstaunlich deutlich gegen Benedikt Duda/Dang Qiu, ebenfalls eher ein Zufalls-Duo, den Kürzeren zogen. Die Doppelwettbewerbe wurden somit zum Erfolgsmodell für „exotische“ Kombinationen, die kaum einer auf der Rechnung hatte. 

 

DIE SPIELE AM SONNTAG


Finale Damen-Einzel

Han Ying – Tanja Krämer 4:2 (11:5, 1:4, 10:12, 10:12, 12:10, 11:9)

Finale Herren-Einzel

Timo Boll – Kilian Ort 4:0 (11:5, 11:8, 11:4, 11:5)

Finale Damen-Doppel

Tanja Krämer/Jessica Göbel – Huong Do Thi/Sabine Winter 1:3 (16:14, 6:11, 11:13, 5:11)

Finale Herren-Doppel

Ruwen Filus/Ricardo Walther – Beneedikt Duda/Dang Qiu 0:3 (6:11, 13:15, 5:11)

Halbfinale Damen-Einzel

Han Ying – Yuan Wan 4:0 (11:7, 11:6, 11:8, 13:11)

Tanja Krämer – Sabine Winter 4:3 (11:9, 4:11, 11:7, 11:6, 9:11, 3:11, 11:9)

Halbfinale Herren-Einzel

Timo Boll – Patrick Franziska 4:2 (11:8, 15:17, 10:12, 11:6, 11:6, 11:7)

Bastian Steger – Kilian Ort 2:4 (11:4, 11:7, 11:8, 4:11, 5:11, 11:5)

Halbfinale Damen-Doppel

Jessica Göbel/Tanja Krämer – Luisa Säger/Jennie Wolf 3:2 (11:2, 8:11, 11:8, 7:11, 11:7)

Huong Do Thi/Sabine Winter – Alena Lemmer/Yuan Wan 3:1 (8:11, 11:9, 12:10, 11:5)

Halbfinale Herren-Doppel

Ruwen Filus/Ricardo Walther – Erik Bottroff/Lennart Wehking 3:0 (11:7, 11:8, 11:6)

Julian Mohr/Jens Schabacker – Benedikt Duda/Dang Qiu 0:3 (8:11, 6:11, 8:11)

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Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher