TTBL: Alles läuft gegen Ochsenhausen



Der 15. Spieltag hatte es in sich, jedenfalls für die TTF Liebherr Ochsenhausen. Während die komplette Konkurrenz siegte, leisteten sich die Oberschwaben eine unerwartete 1:3-Niederlage in Grünwettersbach und müssen wieder um die Play-offs bangen.

Vor 350 begeisterten Fans zeigte Grünwettersbach die vielleicht beste Saisonleistung und lehrte den Favoriten das Fürchten. Allerdings war Ochsenhausen personell gehandikapt, da der zuletzt so starke Jakub Dyjas und Yuto Muramatsu mit Grippe flach lagen. Und dass Joao Geraldo, der zu Angers in die Pro-A wechselt, derzeit außer Form ist, wusste man. Masataka Morizono war der überragende Spieler der Badener, der zunächst Simon Gauzy bei dessen Comeback besiegte und später auch noch Hugo Calderano, der mit 9:5 im 5. Satz geführt hatte, das Nachsehen gab. Den dritten Punkt holte Qiu Dang gegen Geraldo, während nur Calderano (3:0 gegen Ricardo Walther) für die TTF punkten konnte. Qiu lobte Morizono: „Das letzte Spiel gegen Calderano war unglaublich und Werbung für den Sport.“ TTF-Präsident Kristijan Pejinovic: „Wir waren heute ziemlich schlecht, aber haben immer noch ein leichteres Restprogramm als die Konkurrenten und sind schon noch auf Kurs. Es sollte jetzt aber nichts mehr daneben gehen.“

Der 1. FC Saarbrücken schob sich durch den nicht einmal wirklich gefährdeten Sieg gegen Ligaprimus Düsseldorf wieder auf den dritten Platz vor. Zwar hatte Kristian Karlsson den Spitzenreiter noch in Führung gebracht (3:1 gegen Bojan Tokic), doch danach nahmen die Saarländer vor 600 Fans gegen mäßig spielende Rheinländer das Heft in die Hand. Tiago Apolonia ließ Anton Källberg keine Chance. Patrick Franziska und Bojan Tokic besiegten Stefan Fegerl, jeweils in fünf Sätzen. Dabei konnte der Österreicher gegen Tokic eine 7:2-Führung im 5. Satz nicht ins Ziel bringen. Über die Matches gegen Fegerl meinte Franziska. „Das waren zwei sehr entscheidende Spiele. Wir hatten das Glück heute auf unserer Seite und sind froh, die Punkte mitzunehmen.“

Fulda-Maberzell festigte den zweiten Tabellenplatz durch ein 3:0 bei Schlusslicht Grenzau, das nächste Saison mit Mihai Bobocica und Anders Lind besser aufgestellt sein wird, diese Saison jedoch nur Punktelieferant ist. Doch der Auftritt der Westerwälder gegen die Osthessen war gar nicht so übel. Vor 340 Zuschauern unterlag Kirill Gerasimenko zum Auftakt Ruwen Filus (1:3), Jörg Schlichter konnte gegen Wang Xi nichts ausrichten (1:3). Lediglich Constantin Cioti machte es spannend bei seine 2:3-Niederlage gegen Jonathan Groth (10:12 im 5. Satz). Grenzaus Trainer Dirk Wagner war dennoch nicht unzufrieden: „Im Gegensatz zum Hinspiel haben wir heute sehr, sehr gutes Tischtennis gespielt.“ 

Allmählich besser in Tritt kommen die Bergneustädter Schwalben, die sich vor gut 600 Fans mit 3:1 in Bad Königshofen durchsetzten und nun punktgleich mit dem TSV und Grünwettersbach sind (alle 10:20). Zwar konnte Mizuki Oikawa zum Auftakt den Ex-Düsseldorfer Kamal Sharath Achanta bezwingen (3:1), doch dann gab der Gast aus dem Bergischen Land Gas und profitierte von einem gut aufgelegten Benedikt Duda, der sowohl Darko Jorgic (3:2) als auch Oikawa (3:1) schlagen konnte. Zwischenzeitlich hatte Alvaro Robles erwartungsgemäß für die Schwalben gegen Christoph Schüller gepunktet (3:1), der nur noch in der Bayernliga-Truppe des TSV aufschlägt und die Gelegenheit zu seinem ersten und womöglich einzigen Erstliga-Auftritt erhielt. Schüller zeigte sich begeistert: „Grandios, dass es mir der Verein ermöglicht hat, einmal 1. Liga zu spielen. Vor allem vor diesem Publikum. Ein unglaubliches Erlebnis!“

Werder Bremen verliert die Play-offs nicht aus dem Blickwinkel und profitierte dabei auch vom Ochsenhausener Patzer in Grünwettersbach. Allerdings taten die Norddeutschen, nunmehr als Tabellenfünfter wieder punktgleich mit den TTF, auch etwas dafür und wiesen Mühlhausen in einer umkämpften Partie mit 3:1 in die Schranken. Die Thüringer, die auswärts nicht halb so stark sind wie zu Hause, haben sich damit vorzeitig aus dem Play-off-Rennen verabschiedet. Bastian Steger trumpfte vor 300 Fans gegen die Postler auf mit Siegen gegen Daniel Habesohn (3:2) und Ovidiu Ionesu (3:1), wobei das Match gegen Habesohn im 5. Satz mit 17:15 an den Werder-Leader ging. Da auch Hunor Szöcs den diesmal nicht berauschenden Ionesu schlagen konnte (3:2), war Omar Assars Ausrutscher gegen Lubomir Jancarik (1:3) lediglich der Ehrenpunkt für die etwas unter Wert geschlagenen Thüringer. Der Tscheche freute sich dennoch nach dem Duell der beiden 1,96-Meter-Hünen: „Ich bin froh, gegen einen solch guten Spieler wie Assar gewonnen zu haben.“  


Der 15. Spieltag in der Übersicht


ASV Grünwettersbach – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:1

Masataka Morizono – Simon Gauzy 3:1 (12:10, 12:10, 6:11, 11:2)

Ricardo Walther – Hugo Calderano 0:3 (7:11, 12:14, 9:11)

Dang Qiu – Joao Geraldo 3:2 (11:9, 5:11, 8:11, 11:5, 11:6)

Masataka Morizono – Hugo Calderano 3:2 (11:6, 8:11, 5:11, 11:9, 11:9)

 

1. FC Saarbrücken TT – Borussia Düsseldorf 3:1

Bojan Tokic – Kristian Karlsson 1:3 (6:11, 6:11, 11:5, 7:11)

Patrick Franziska – Stefan Fegerl 3:2 (13:11, 7:11, 13:11, 7:11, 11:7)

Tiago Apolonia – Anton Källberg 3:0 (11:3, 11:9, 13:11)

Bojan Tokic – Stefan Fegerl 3:2 (8:11, 11:7, 11:8, 8:11, 11:9)

 

TTC Zugbrücke Grenzau – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 0:3

Kirill Gerassimenko – Ruwen Filus 1:3 (6:11, 9:11, 12:10, 9:11)

Jörg Schlichter – Wang Xi 1:3 (6:11, 11:5, 6:11, 2:11)

Constantin Cioti – Jonathan Groth 2:3 (2:11, 11:9, 11:9, 7:11, 10:12)

 

TSV Bad Königshofen – TTC Schwalbe Bergneustadt 1:3

Mizuki Oikawa – Kamal Achanta 3:1 (11:7, 11:7, 7:11, 11:9)

Darko Jorgic – Benedikt Duda 2:3 (11:6, 11:9, 4:11, 4:11, 5:11)

Christoph Schüller – Alvaro Robles 1:3 (5:11, 8:11, 11:8, 5:11)

Mizuki Oikawa – Benedikt Duda 1:3 (11:9, 6:11, 7:11, 8:11)

 

SV Werder Bremen – Post SV Mühlhausen 3:1

Bastian Steger – Daniel Habesohn 3:2 (5:11, 11:2, 11:5, 7:11, 17:15)

Hunor Szöcs – Ovidiu Ionescu 3:2 (11:9, 14:16, 7:11, 11:9, 11:6)

Omar Assar – Lubomir Jancarik 1:3 (7:11, 11:8, 9:11, 4:11)

Bastian Steger – Ovidiu Ionescu 3:1 (7:11, 11:4, 11:6, 11:9)

 

Text & Fotos (3): Dr. Stephan Roscher