Einzel-Endspiele Swedish Open: China allein auf weiter Flur



Bei den Swedish Open stehen die Finalisten in den Einzeln fest. Da Dima Ovtcharov und Timo Boll in Stockholm nicht dabei sind, heißt es wieder einmal China vs. China. Fan Zhendong trifft auf Xu Xin. Bei den Damen messen sich Ding Ning und Chen Xingtong (Foto).

Waren im Viertelfinale noch ein Europäer (Jonathan Groth), ein Afrikaner (Quadri Aruna) und ein nicht-chinesischer Asiate (Koki Niwa) vertreten, waren ab dem Semifinale Chinas Herren unter sich. Fan Zhendong schlug nämlich Aruna (4:0), Xu Xin Groth (4:1) und Fang Bo Niwa (4:3). Im Halbfinale setzte sich Fan, der zwei Runden zuvor Benedikt Duda die Grenzen aufgezeigt hatte, nur hauchdünn gegen seinen Landsmann Zhou Yu durch, der vorher immerhin den hoch gehandelten Lin Gaoyuan mit 4:2 bezwungen hatte (6:11, 11:3, 11:8, 10:12, 12:10, 10:12, 12:10). Xu Xin, der in Magdeburg nicht überzeugte, scheint allmählich wieder besser in Tritt zu kommen, auch wenn sein 4:3 über den 14-jährigen Tomokazu Harimoto im Achtelfinale am seidenen Faden hing. Im Halbfinale indes zeigte sich Xu seinem Landsmann Fang Bo beim 4:2 (11:9, 12:14, 11:5, 11:5, 8:11, 11:1) überlegen.

Am Sonntag um 15 Uhr steigt das Damen-Finale zwischen der entthronten vormaligen Weltranglisten-Ersten Ding Ning und der 20-jährigen Chen Xingtong. Chen gilt als gefährliche Herausforderin, die zwar erst auf Position 33 des ITTF-Rankings angelangt ist, aber schon einige Kerben in ihrem Gürtel hat, und der man durchaus zutraut, in zwei Jahren unter den Top 3 der Welt zu stehen. Im Halbfinale von Stockholm schaltete Chen die letztlich chancenlose derzeitige Branchenführerin Zhu Yuling mit 4:1 (4:11, 11:6, 11:8, 11:8, 11:6) aus. Zhu hatte im Viertelfinale mit Ach und Krach in sieben Durchgängen die Oberhand über die starke junge Japanerin Miyu Kato, letzte Saison noch im Kader von berlin eastside, behalten. Chen Xingtong hatte in der Runde der letzten Acht ihre Namensvetterin Chen Meng, aktuelle Nummer zwei der Welt, das Fürchten gelehrt. Die Siegerin der German Open in Magdeburg schafte es wenigstens noch in den siebten Satz gegen ihre drei Jahre jüngere Widersacherin, ging da aber mit 4:11 baden.

Ding Ning hatte es bei ihrem Comeback nach mehrmonatiger Verletzungspause etwas leichter auf dem Weg ins Finale und musste nicht die geballte China-Elite, zu der sie im Übrigen fraglos selbst noch zählt, aus dem Weg räumen. Der 27-jährigen Weltklassespielerin reichte ein ungefährdetes 4:0 über die international omnipräsente Japanerin Kasumi Ishikawa, um ins Finale einzuziehen. Allerdings hatte sie zuvor mit Chen Ke und Zhang Qiang bereits zwei Landsfrauen der 1B-Kategorie ausgeschaltet, wobei insbesondere die 20-jährige Chen Ke, U21-Siegerin von Magdeburg, recht bald schon zur 1A gehören könnte.

Im Herren-Doppel werden sich die favorisierten Chinesen Fan Zhendong/Xu Xin und Ho Kwan Kit/Wong Chun Ting (Hongkong) gegenüberstehen (14.20 Uhr). Auch bei den Damen ist das Reich der Mitte im Doppel-Endspiel vertreten. Um 14 Uhr heißt es Chen Meng/Zhu Yuling vs. Hina Hayata/Mima Ito (Japan).

 

Swedish Open 2017 auf der Webseite der ITTF 

Ergebnisse auf der Webseite des schwedischen Verbandes 

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher