Bundesliga-Topspiel: eastside vs. Bingen (Update 24.03.!)



Am Sonntag gastiert die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, aktuelle Nummer drei des Damen-Bundesliga-Klassements und Endspielgegner der Berlinerinnen beim Pokal-Final Four in Hannover, beim Ligaprimus in der Hauptstadt (m. Update z. Personalsituation bei eastside).

14:10 Punkte haben die Rheinhessinnen bisher erspielt, die im Hinspiel gegen die eastside-Asse am 18. Dezember mit 2:6 das Nachsehen hatten. Damals hatte Petrissa Solja nicht ihren allerbesten Tag erwischt und musste Ding Yaping sowie Hana Matelova zum Sieg gratulieren. Georgina Pota hatte ihr Match gegen DTTB-Jungnationalspielerin Wan Yuan nur knapp nach fünf Sätzen gewonnen. Auch beim 3:1 für eastside im Pokalfinale konnte Matelova Solja knapp besiegen, die diesmal ihre „Angstgegnerin“ endlich schlagen will. 

Die „Leitwölfin“ im Gästeteam ist natürlich Defensiv-Ikone Ding Yaping – die frühere chinesische Nationalspielerin, die im April 50 wird, hat es immer noch drauf und zählt zu den TOP 10 der Liga. Die Tschechin Hana Matelova hat sich als Nummer zwei gut etabliert und agiert unspektakulär aber sehr clever am Tisch. Und U21-Vizeeuropameisterin Yuan Wan wird von Woche zu Woche besser und liefert sich stets heiße Duelle mit ihrer Nationalmannschafts-Doppelpartnerin und Juniorinnen-Europameisterin Chantal Mantz. Die Nummer vier ist die 19-jährige Marie Migot, Frankreichs vielleicht größtes Talent im weiblichen Bereich. Bingens Team hat Substanz und verkörpert eine gute Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Schwung. Es kann an guten Tagen jedem Gegner in Deutschlands Topliga gefährlich werden. 

Irina Palina, die den Ligaprimus trainiert und managt, stehen alle Spielerinnen zur Verfügung, so dass sich die Aufstellung erst kurzfristig entscheiden wird. Auch Chantal Mantz könnte nach ihrer Verletzungspause wieder eine Option sein, man hofft auf ihren Einsatz. Palina: „Bingen ist eine gut besetzte Mannschaft und ein echter Prüfstein. Wir müssen konzentriert und fokussiert sein, um die Punkte in Berlin zu behalten und den Vier-Punkte-Abstand auf Kolbermoor zu behaupten.“

 

Die Mannschaften

TTG Bingen/Münster-Sarmsheim

1. Ding Yaping GER – 49 Jahre, Weltrangliste —, aktuelle BL-Bilanz 14:9

2. Hana Matelova CZE – 26 Jahre, WRL 72, BL 13:10

3. Wan Yuan GER – 19 Jahre, WRL 157, BL 13:7

4. Marie Migot FRA – 19 Jahre, WRL 162, BL 6:9 


ttc berlin eastside

1. Petrissa Solja GER – 23 Jahre, WRL 13, BL 11:5

2. Shan Xiaona GER – 33 Jahre, WRL 12, BL 12:0

3. Yui Hamamoto JPN – 19 Jahre, WRL 23, BL 7:0

4. Miyu Kato JPN – 18 Jahre, WRL 32, BL —

5. Georgina Pota HUN – 32 Jahre, WRL 31, BL 5:1

6. Chantal Mantz GER – 20 Jahre, WRL 111, BL 8:2

7. Irina Palina RUS – 47 Jahre, WRL —, BL 5:0

 

Alle Bundesliga-Partien am kommenden Wochenende

LTTV Leutzscher Füchse – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (Samstag, 18.30 Uhr)

ttc berlin eastside – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (Sonntag, 13.00 Uhr)

TuS Bad Driburg – SV Böblingen

TTV Hövelhof – TV Busenbach (beide Sonntag, 14.00 Uhr)

TUSEM Essen – SV DJK Kolbermoor (Sonntag, 15.00 Uhr)

 

Die Leutzscher Füchse haben sich übrigens für ihr Heimspiel gegen Bingen am Vorabend eine gute Aktion einfallen lassen. Trainer Kai Wienholz erläutert diese: „Die Zuschauer, die beim Spiel gegen den TuS Bad Driburg in der Halle waren, erhielten Freikarten für diese Begegnung. Bei vier kampflos gewonnen Punkten konnten wir nicht anders reagieren.“

 

Update 24.03.:

Die Chancen des Tabellendritten auf die Revanche für das verlorene Pokalfinale sind gestiegen. Wie wir heute erfahren haben, stellt sich die Personalsituation beim ttc berlin eastside doch bescheidener dar als ursprünglich gedacht: 

Chantal Mantz fällt doch weiterhin aus, Petrissa Solja hat nach auskuriertem Muskelfaserriss im Schlagarm noch Trainingsrückstand und die in der Liga noch ungeschlagene Yui Hamamoto erhielt keine Freigabe vom japanischen Verband. Somit stellt sich das Berliner Team gewissermaßen von selbst auf: 

1. Petrissa Solja
2. Shan Xiaona
3. Georgina Pota
4. Irina Palina
 
Auch in dieser Aufstellung geht man noch als Favorit an die Tische, doch
 Bingen/Münster-Sarmsheim ist ein schwieriger Gegner für den letztjährigen Triple-Gewinner. 
 
Spielertrainerin und Managerin Irina Palina erläutert in ihrem aktuellen Statement vom heutigen Tag, weshalb das so ist: „Wir wissen, dass uns ein ganz heißer Tanz bevorsteht. Bingen hat sich zu einem Gegner entwickelt, der uns immer wieder die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat. Die Rheinhessen sind ganz scharf darauf, uns ein Bein zu stellen. Sie haben nichts zu verlieren. Petrissa hat ihre letzten fünf Spiele gegen Hana Matelova verloren, gegen Ding Yaping ist ihr beim Pokalfinale endlich ihr erster Sieg gelungen. Die Frage ist, wie groß ihre Kraftreserven nach der Verletzung sind. Notgedrungen werde ich spielen müssen. In der Vergangenheit haben sich „die Mädels“ dann immer besonders konzentriert. Ich hoffe, dass es uns am Sonntag wieder gelingt. Wichtig ist nur, dass wir am Schluss gewonnen haben, alles andere ist sekundär.“

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher