LMC-Studenten mit passablen Auftritten in Budapest



Bei der EM in Budapest waren auch drei Studenten des Ochsenhausener Liebherr Masters College im Einsatz. Zwei von ihnen meisterten die Qualifikation, ein weiterer scheiterte ganz knapp. Wir haben ihren Weg durchs Turnier verfolgt.

Samuel Walker, der für den ASV Grünwettersbach in der TTBL aufschlägt, gewann seine Qualifikationsgruppe mit drei makellosen 4:0-Siegen souverän. In der 1. Hautrunde ereilte den 21-jährigen Engländer allerdings das Aus gegen Grenzaus Ukraine-Chinesen Kou Lei. In der 1. Doppel-Hauptrunde musste Mannschafts-WM-Bronze-Gewinner Walker, der zusammen mit Hunor Szöcs (Bremen) antrat, den späteren Silbermedaillengewinnern Jakub Dyjas (TTF Liebherr Ochsenhausen) / Daniel Gorak zum Sieg gratulieren.

Auch der 20-jährige Ungar Adam Szudi konnte sich für das Hauptfeld qualifizieren. Der 1,90 Meter große LMC-Student, der für den BV Borussia Dortmund in der 2. Bundesliga aktiv ist (Einzelbilanz zurzeit 6:2), erreichte zwar nur Platz 2 in seiner Gruppe, blieb aber durch das Los im Rennen und gewann das Entscheidungsmatch der Zwischenrunde gegen den Iren Robinson völlig ungefährdet. In der 1. Hauptrunde musste er dann allerdings die Überlegenheit des Weltranglisten-Zwölften Marcos Freitas (Portugal) anerkennen. Im Doppel gelang mit Partner Tamas Lakatos (Ungarn) der Sprung unter die besten 16, wo man den Titelverteidigern Fegerl/Monteiro (Österreich/Portugal) beim 2:4 heftigen Widerstand leistete. Szudi spielte zudem ein gutes Mixed mit seiner ungarischen Kollegin Szandra Pergel. Man warf das klar favorisierte österreichische Duo Chen Weixing/Sofia Polcanova aus dem Turnier und unterlag im Achtelfinale den großen Turnierfavoriten und Ex-Europameistern im Mixed, Aleksandar Karakasevic/Ruta Paskauskiene (Serbien/Litauen) nach zwischenzeitlicher 2:0-Satzführung noch in fünf Durchgängen.

Bence Majoros mit Lospech

Der 19-jährige Bence Majoros, ebenfalls aus Ungarn stammend, war der Pechvogel des Turniers. Am ersten Tag der Qualifikation hatte Majoros, der wie Szudi derzeit für Dortmund spielt und im „Unterhaus“ ebenfalls 6:2 steht, seine Gruppe fast nach Belieben dominiert und sogar den favorisierten Ex-Plüderhausener Aleksandar Karakasevic (Weltranglistenplatz 84) klar geschlagen (4:1). Am zweiten Tag hätte es lediglich noch eines „Pflichtsieges“ über den letzte Saison noch für Jülich in der 2. Liga aufschlagenden Holländer Ewout Oostwouder bedurft, um die letzten Zweifel am Einzug ins Hauptfeld zu beseitigen. Doch die Nerven spielten dem jungen LMC-Spieler einen Streich. Er unterlag mit 2:4 und musste den ersten Gruppenplatz doch noch dem punktgleichen Karakasevic überlassen.

Anders als bei Szudi wurde es nichts aus dem Entscheidungsmatch um den Einzug in die Hauptrunde. Und das trotz eines starken Satzverhältnisses von 10:5. Aber das zählte nicht. Entsprechend dem Reglement qualifizierten sich die 23 Gruppensieger direkt für das Hauptfeld, während aus den 23 Gruppenzweiten die 18 Teilnehmer der Zwischenrunde gelost wurden, die weitere neun Teilnehmer an der 1. Hauptrunde ausspielten. Und Bence Majoros hatte einfach Pech. Umso mehr, als er vor seinem ungarischen Heimpublikum natürlich besonders gerne ins Hauptfeld eingezogen wäre. Wäre nach der Gruppenphase sportlich, etwa nach gewonnenen Spielen und Satzverhältnis im Vergleich der Gruppenzweiten, entschieden worden, wäre er locker weiter gewesen.

Auch im Doppel hinterließ Majoros keinen schlechten Eindruck. An der Seite seines für Bad Homburg in der 2. Liga aufschlagenden Landsmannes Nandor Ecseki konnte er das Hauptrunden-Match gegen die hoch favorisierten Engländer Liam Pitchford/Paul Drinkhall bis zum Schluss offenhalten, unterlag dann aber mit 2:4 Sätzen.

Pech hatten auch der Spanier Alvaro Robles (ASV Grünwettersbach, TTBL) und der Kroate Frane Kojic (TTC Fortuna Passau, 2. Bundesliga), die der Ochsenhausener Trainingsgruppe als ständige Sparringspartner angehören. Beide belegten in ihren Qualifikationsgruppen Platz 2 und hatten wie Bence Majoros kein Losglück. Sie zählten zu den fünf nicht gelosten Spielern für die Zwischenrunde. Man sollte sich seitens des Europäischen Dachverbandes ETTU Gedanken machen, ob hier nicht für die Zukunft eine sportliche Lösung gefunden werden kann. So überzeugt der Modus jedenfalls nicht.

 

Fotos (2): Liebherr Masters College Ochsenhausen