Nicht die topgesetzten Spieler kassierten die höchsten Preisgelder bei den Korea Open in Incheon – Ma Long und Liu Shiwen scheiterten jeweils in den Endspielen. Dagegen triumphierten deren Verfolger im Weltklassement, Xu Xin und Ding Ning.
Bei den Herren musste Weltmeister Ma Long die zweite empfindliche Niederlage binnen einer Woche gegen den Weltranglisten-Dritten Xu Xin hinnehmen. Musste er im Halbfinale der Japan Open ein 2:4 gegen den Herausforderer quittieren, ging es im Finale von Incheon noch einen Tick enger zu. 4:3 (11:7, 12:10, 4:11, 12:10, 7:11, 6:11, 11:9) hieß es am Ende zugunsten von Xu, der im Halbfinale den anderen großen Ma-Long-Verfolger Fan Zhendong, den Sieger von Tokio, ausgeschaltet hatte (11:9 im 7. Satz).
Ma hatte sich in der Vorschlussrunde ungefährdet gegen den überraschend so weit gekommenen Taiwan-Chinesen Chen Chien-An mit 4:0 Sätzen durchgesetzt, jenen Chen, der mit seinem 4:3-Sieg über Zhang Jike in der 1. Hauptrunde für den erste großen Knaller des World-Tour-Turniers der Super Series gesorgt hatte. Im Viertelfinale hatte Ma Long sieben Sätze benötigt, um den 21-jährigen Franzosen Tristan Flore auf Distanz zu halten, der das bisher beste Turnier seiner Karriere spielte und nicht nur Timo Boll sondern auch Marcos Freitas aus dem Turnier geworfen hatte. Flore (aktuell Position 100) und Chen (63) dürften im Juli-Ranking der ITTF einen deutlichen Sprung nach oben machen.
Der Damen-Titel ging an die Weltranglisten-Zweite Ding Ning, die diesmal den Spieß umdrehte – in Finale von Tokio hatte sie noch ein 2:4 gegen Liu Shiwen hinnehmen müssen, nun. In Korea hatte Ding letztlich sogar recht deutlich die Nase vorn beim 4:1 über die Branchenführerin im Welttischtennis (11:9, 11:13, 11:8, 11:6, 11:6). Im Halbfinale hatte Liu die Nummer drei der Welt und der Setzliste, Zhu Yuling, klar beherrscht (11:7, 11:8, 11:9, 11:7).
Die spätere Turniersiegerin musste gegen Überraschungs-Semifinalistin Li Jie zwar den ersten Satz abgeben, hatte danach aber alles im Griff. Die Weltranglisten-24. aus den Niederlanden hatte mit ihrem extrem sicheren Defensivspiel nicht nur die an vier gesetzte Kasumi Ishikawa und danach Shan Xiaona (jeweils 4:0) abgefertigt, sondern auch der bis dahin überzeugend aufspielenden Chinesin Wen Jia im Viertelfinale keinen Satzgewinn gegönnt. Erst an Ding Ning biss sich die derzeit beste der beiden Oranje-Chinesinnen die Zähne aus.
Im Herren-Doppel ging Gold an die Topgesetzten. Xu Xin und Zhang Jike gaben im Finale den an zwei gesetzten Südkoreanern Jung Youngsik/Lee Sangsu mit 12:10, 12:10 und 11:8 das Nachsehen. Bei den Damen war das an zwei gesetzte Gespann am Ende obenauf. Gegen die topgesetzten Koreanerinnen Jeon Jihee/Yang Haeun, die sich im Viertelfinale an Han Ying und Shan Xiaona schadlos gehalten hatten, gaben sich Ding Ning und Liu Shiwen im Endspiel keine Blöße (11:9, 11:7, 11:4).
Die U21-Titel hatten sich – wie berichtet – der Koreaner Lim Junghoon und die für den ttc berlin eastside aufschlagende Japanerin Yui Hamamoto gesichert.