Der 7. Spieltag in Europas Topliga brachte Überraschendes wie die beiden 2:3-Niederlagen des ersatzgeschwächten Titelverteidigers Düsseldorf in Hagen und gegen Ochsenhausen – die Borussia weist mit 6:8 Zählern nun ein negatives Punktekonto auf und muss demnächst, vermutlich dann wieder mit Timo Boll, zur Aufholjagd blasen. Die Play-off-Teilnahme des ambitionierten Rekordmeisters ist diesmal beileibe kein Selbstläufer.
Anderes verlief wie vorhergesagt, so der 3:1-Sieg der Bergneustädte Schwalben gegen Aufsteiger Grünwettersbach oder die 1:3-Niederlage der Grenzauer gegen Saarbrücken – letzteres insofern erwartet, da die Westerwälder auf ihre beiden verletzten Topleute Andrej Gacina und Masaki Yoshida verzichten mussten. Ein kleines Wunder war schon, dass der einzige verfügbare Stammspieler, Qiu Liang (Foto), Bojan Tokic schlagen konnte.
Oben ziehen Saarbrücken (14:0 Punkte) und Ochsenhausen (12:2) ihre Kreise – und mit Fulda-Maberzell konnte sich ein dritter Klub vom breiten Liga-Mittelfeld absetzen.
Die Osthessen entschieden das Duell mit Werder Bremen mit 3:2 für sich und haben mit 10:4 Zählern nun vier Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz. Auch Bergneustadt (8:6) steht derzeit über den Strich, während mit Düsseldorf, Bremen und Grenzau (alle 6:8) drei namhafte Klubs darunter zu finden sind.
Der TTC Hagen (4:10) muss trotz des Coups gegen Düsseldorf weiter nach unten blicken, da man am Sonntag in Mühlhausen mit 1:3 den Kürzeren zog – der erste, längst überfällige Saisonsieg der Thüringer. Das geschah natürlich zum Leidwesen des ASV Grünwettersbach (2:12), der dadurch – punktgleich mit dem Post SV – auf Rang zehn abrutschte und jetzt erst einmal schauen muss, wie er die rote Laterne wieder loswird.
Am kommenden Wochenende hat die TTBL spielfrei. Weiter geht der Spielbetrieb am Freitag, den 20. November, mit der Partie des TTC Schwalbe Bergneustadt gegen Titelverteidiger Borussia Düsseldorf, der sich keine weitere Schlappe mehr erlauben darf. Zwei Tage später sind die übrigen acht Teams gefordert. Spannung ist weiterhin angesagt.
Nachfolgend noch einige Stimmen zum 7. Spieltag.
Thomas Stecher (Manager Post SV Mühlhausen)
„Nachdem wir bereits an uns gezweifelt hatten, sind uns heute Riesenwackersteine vom Herzen gefallen. Denn hätte Hagen gewonnen, wären sie kaum noch einzuholen gewesen. Die Erleichterung ist daher kaum in Worte zu fassen. Lars Hielscher hat mit seiner Ruhe und Souveränität im Spiel gegen Anton Källberg der Mannschaft den nötigen Auftrieb gegeben und gezeigt, wie wichtig er für uns ist – am und neben dem Tisch.“
Jens Stötzel (Trainer TTC Schwalbe Bergneustadt)
„Ich bin froh, heute überhaupt drei fitte Spieler zusammenbekommen zu haben. Angesichts dieser Tatsache haben wir die heutige Aufgabe souverän gelöst, auch wenn Steffen Mengel im ersten Spiel gegen Joao Geraldo Probleme hatte, die allerdings mit seinem Trainingsrückstand zu erklären sind.“
Sascha Greber (Team-Manager SV Werder Bremen)
„Fulda hat vorne zwei Weltklasse-Abwehrspieler und ist außerdem ungemein heimstark. Es ist für alle schwer, dort zu gewinnen. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und gegen eine richtig gute Mannschaft verloren. Das muss man anerkennen, da muss man gratulieren.“
Tomas Pavelka (Trainer TTC Zugbrücke Grenzau)
„Ich muss allen ein großes Kompliment machen: Wir haben alles gegeben und uns teuer verkauft. Liang Qiu hat sehr gut gespielt. Ich hoffe, dass ihm das einen weiteren Schub nach vorne gibt. Auch die Jungs aus der Reserve, Alberto Mino und Luka Fucec, sind nicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben.“
Slobodan Grujic (Trainer 1. FC Saarbrücken TT)
„Es war doch schwieriger als gedacht. Vor allem Liang Qiu hat sehr, sehr gut gespielt. Auch Tiago Apolonia hat sich gegen Mino am Anfang etwas schwer getan. Aber wir haben am Ende verdient gewonnen.“
Andreas Preuß (Manager Borussia Düsseldorf)
„Die Moral in der Mannschaft stimmt. Angesichts der Verletzungssorgen spielen wir gut, aber wir stecken in einer Ergebniskrise. Wir haben acht Minuspunkte und müssen aufpassen, dass wir den Anschluss an die Play-off-Plätze nicht verpassen. Durch die heutige Niederlage ist der Druck für die nächsten Spiele noch größer geworden. Wir haben in den nächsten Wochen nur noch Endspiele.“
Panagiotis Gionis (Borussia Düsseldorf)
„Wir wussten schon vor dem Spiel, dass es aufgrund der Verletzungsproblematik schwer für uns wird, um gegen Ochsenhausen bestehen zu können. Ich konnte die letzten Wochen kaum trainieren und bin gerade erst bei 60 Prozent meiner Leistungsfähigkeit. Wir können trotz der Niederlage ein wenig stolz auf unsere Leistung sein.“
Dubravko Skoric (Cheftrainer TTF Liebherr Ochsenhausen)
„Ich bin zufrieden mit dem Sieg. Wir haben vier junge Spieler in unserem Team und es ist nicht einfach, in Düsseldorf zu gewinnen. Ich blicke noch nicht in Richtung Play-offs. Wir müssen weiter hart arbeiten und von Spiel zu Spiel denken.“
Kristijan Pejinovic (Präsident TTF Liebherr Ochsenhausen)
„Es ist nie leicht, in Düsseldorf zu gewinnen, ob sie nun mit oder ohne Boll spielen. Es war ein schweres Spiel, der Gegner hat gut gespielt und wollte unbedingt gewinnen. Aber wir haben das ‚verletzte Raubtier‘, und das waren die Düsseldorfer nach der Niederlage in Hagen, bändigen können und freuen uns jetzt einfach über die Punkte und das kleine Polster.“
Quellen O-Töne: http://www.borussia-duesseldorf.com/; http://www.ttf-liebherr-ochsenhausen.de/; http://ttbl.de/.