ITTF WORLD TOUR: Japan rules – Mizutani und Ishikawa gewinnen in Bangkok



Bei den World Tour Grand Finals in Bangkok war Japan ganz eindeutig die erfolgreichste Nation. Viermal Gold und zweimal Silber in sechs Wettbewerben – das ist eine grandiose Bilanz. Mit ein wenig mehr Glück – die beiden japanischen Final-Niederlagen erfolgten hauchdünn im Entscheidungssatz – hätten es sechs Titel werden können.

Nicht erfüllt hat sich der Traum von Dimitrij Ovtcharov, sich nach Jahren der Flaute bei diesem Turnier mit der Goldmedaille im Herren-Einzel zu „rehabilitieren“.

Dennoch muss sich der 26-Jährige keine Vorwürfe machen, der wirklich ein starkes Turnier gespielt hat und in einem hochklassigen, spannenden Finale einem ebenfalls vorzüglich aufgelegten Jun Mizutani, der nach 2010 zum zweiten Mal die Grand Finals gewann, knapp unterlag. Der amtierende Europameister war ohne Frage absolut auf Augenhöhe und wurde mit einem 60.000-Dollar-Preisgeld belohnt.

Mizutani ist zwar kein klassischer Angstgegner des Deutschen, aber doch schwer für ihn zu spielen, was die 9:4-Bilanz zugunsten des Japaners, der einst in Diensten Borussia Düsseldorfs stand, belegt.

Bundestrainer Jörg Roßkopf resümierte: Dima hat heute seine Chancen gehabt, aber nicht genutzt. Vor allem im ersten Durchgang bei eigenen Satzbällen, aber auch in der entscheidenden Phase, als er den Schwung vom gewonnenen sechsten Satz nicht mitnehmen konnte.“

So bleibt Timo Boll bis auf Weiteres einziger deutscher Grand-Finals-Gewinner – der Odenwälder triumphierte 2005 im chinesischen Fuzhou im Einzel und im Doppel (mit Christian Süß).

Auch bei den Damen ging der Sieg an Japan. Die Weltranglistensechste Kasumi Ishikawa stellte unter Beweis, dass sie gut gegen Abwehr kann und ließ der koreanischen Defensivspielerin Seo Hyowon (WRL 12) nicht den auch einer Chance.

Im Herren-Doppel setzten sich Cho Eonrae/Seo Hyundeok (Südkorea) knapp in sieben Sätzen gegen das japanische Duo Kenta Matsudaira/Koki Niwa durch.

Berichterstattung ITTF World Tour Grand Finals aus Bangkok bei TT-NEWS - unterstützt von DONIC

Dennoch ging auch in den Doppel-Wettbewerben einmal Gold an Japan: Im Damen-Doppel triumphierten nämlich die 14-jährigen Tischtennis-Wunderkinder Miu Hirano/Mima Ito im Finale und ließen den Polinnen Katarzyna Grzybowska/Natalia Partyka keinen Stich. Hirano/Ito sind die jüngsten Grand-Finals-Sieger alle Zeiten.

Doch das war immer noch nicht alles für Japan. Das Land der aufgehenden Sonne drückte dem Turnier in Bangkok seinen Stempel auf und errang die vierte Goldmedaille im männlichen U21-Wettbewerb: Machi Asuka stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen – im Finale schlug er den Junioren-Weltmeister von 2013, Jang Woojin (Südkorea) mit 4:1. Bronze ging an den Ochsenhausener Bundesligaspieler Hugo Calderano (Brasilien).

Und um ein Haar hätte es sogar fünf japanische Siege in Bangkok gegeben. Doch Miyu Maeda reichten vier Matchbälle gegen Chen Szu-Yu (Taiwan) nicht zum Sieg beim 4:11, 12:10, 8:11, 12:10, 11:8, 6:11 und 12:14 im Endspiel der U21-Juniorinnen.


Herren-Einzel, Viertelfinale

Steffen Mengel GER – Jun Mizutani 1:4 (6:11, 11:9, 5:11, 9:11, 3:11)

Marcos Freitas POR – Koki Niwa JPN 4:2 (11:8, 11:8, 7:11, 11:13, 11:9, 11:9)

Tang Peng HKG – Vladimir Samsonov 4:1 (11:9, 11:6, 11:9, 9:11, 11:8)

Dimitrij Ovtcharov GER – Chuang Chih-Yuan 4:3 (11:8, 7:11, 9:11, 11:5, 7:11, 11:7, 11:9) 


Herren-Einzel, Halbfinale

Jun Mizutani JPN – Marcos Freitas POR 4:1 (11:9, 11:7, 11:6, 4:11, 11:9)

Tang Peng HKG – Dimitrij Ovtcharov GER 0:4 (6:11, 8:11, 6:11, 7:11) 

 

Herren-Einzel, Finale 

Jun Mizutani JPN – Dimitrij Ovtcharov GER 4:3 (14:12, 12:10, 8:11, 11:3, 6:11, 12:14, 11:6)

 

Damen-Einzel, Viertelfinale

Feng Tianwei SIN – Seo Hyowon KOR 1:4 (11:13, 3:11, 8:11, 11:6, 8:11)

Sayaka Hirano JPN – Yu Mengyu SIN 1:4 (5:11, 11:5, 6:11, 7:11, 8:11)

Yu Fu POR – Georgina Pota HUN 1:4 (10:12, 11:7, 7:11, 5:11, 9:11)

Ai Fukuhara JPN – Kasumi Ishikawa JPN 0:4 (6:11, 6:11, 11:13, 6:11)

 

Damen-Einzel, Halbfinale

Seo Hyowon KOR – Yu Mengyu SIN 4:2 (4:11, 11:5, 11:6, 11:8, 8:11, 11:9)

Georgina Pota HUN – Kasumi Ishikawa JPN 0:4 (6:11, 3:11, 7:11, 5:11) 

 

Damen-Einzel, Finale 

Seo Hyowon KOR – Kasumi Ishikawa JPN 0:4 (7:11, 7:11, 3:11, 9:11)

 

Vido-Clip: Unbelievable! Begeisternder Ballwechsel zwischen Ovtcharov und Mizutani

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