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Alt 15.08.2000, 00:16
Cheftrainer Cheftrainer ist offline
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@shufu

Hi!

Der Magnus-Effekt ist für die gekrümmte Flugbahn bei einem Ball mit Eigenrotation verantwortlich.

Die Rotation sorgt also eher für eine stabile, wenn auch gekrümmte Flugbahn.

Die beschriebenen Flatterbälle treten also höchstens dann auf, wenn der Magnus-Effekt keine Rolle spielt, nämlich bei "leeren" Bällen!

Ich habe allerdings noch eine andere Erklärung für die sogenannten "Flatterbälle" auf Lager als lediglich das Fehlen der Rotation:

Es fliegt also ein Ball mit einer gewissen Geschwindigkeit auf einen Spieler zu. Das Gehirn nimmt nun über die Augen die Flugbahn wahr. Allerdings kann das Gehirn anstelle von fliessenden also kontinuierlichen Bildern nur Einzelbilder verarbeiten (irgendwo bei 25 Bildern pro Sekunde ist wohl Schluss).

Der Rest ist Antizipation. Man sieht also einen Ball an einem bestimmten Punkt zu einem gewissen Zeitpunkt. Das Gehirn verarbeitet die Information und "sieht" kurze Zeit später quasi eine neue "Momentaufnahme".

Natürlich erscheint dem Spieler (Beobachter) die Flugbahn nicht wie eine Folge von Punkten. Dies leistet aber das Gehirn, denn zwischen diesen beiden Punkten "antizipiert" es quasi die Flugbahn des Balles.

Wenn man also aufgrund mangelnder Erfahrung gegen Material falsch antizipiert, dann korrigiert das Gehirn die falsche Flugbahn erst wenn eine neue "Momentaufnahme" verarbeitet wurde. Deshalb erscheint die FLugbahn dann eher "flatternd" also nichtlinear.

Dieser Effekt ist stärker, wenn die Erfahrungswerte gegen Material fehlen. Das "Gehirn" bzw. der Spieler lernt quasi nur gut zu antizipieren, wenn die Situation hinreichend oft vorkommt.

Natürlich ist es auch so, dass ein Ball ohne Rotation leichter durch Luftströmungen aus der Bahn gebracht werden kann als ein Ball mit Rotation.

Aber ich denke, dass zumindest ein Teil des Effektes nur auf der oben beschriebenen "optischen Täuschung" beruht.

Cheftrainer


[Diese Nachricht wurde von Cheftrainer am 15-08-2000 editiert.]
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