TTBL: Klare Siege für Bergneustadt und Bremen



Waren von den vier Samstagsspielen drei spannend, herrschte am Sonntag zweimal gepflegte Langeweile vor. Jülich hat nicht das Potenzial, Bremen in Bedrängnis zu bringen, und Fulda konnte ohne Tomislav Pucar – manche halten ihn inzwischen für den besten Maberzeller – in Bergneustadt nichts bewegen.

TTC Schwalbe Bergneustadt – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:0

Tomislav Pucar, der am Freitag bei den Bulgaria Open sein Achtelfinal-Match gegen Marcos Freitas wegen eines grippalen Infekts absagen musste, war auch heute in Bergneustadt nicht spielfähig. Folglich musste der Gast aus Osthessen auf Spielertrainer Qing Yu Meng zurückgreifen, der sicher noch Zweitligaformat besitzt, auf gehobenem TTBL-Niveau jedoch überfordert ist. Gegen Alvaro Robles blieb der Penholder-Spezialist ohne Chance, auch wenn er im dritten Satz recht ordentlich mitspielte.

Dass anschließend Benedikt Duda seinen Nationalmannschaftskollegen Ruwen Filus regelrecht zerlegen würde – der Abwehrkünstler machte 14 Punkte in allen drei Sätzen zusammen –, war so nicht vorherzusehen. Damit hatte sich das Spiel aus Fuldaer Sicht fast schon erledigt. Der 18-jährige Fan Bo Meng sorgte dann gegen den erfahrenen Paul Drinkhall wenigstens für den Ehrensatz, eine echte Chance besaß der Trainersohn aber nicht. Immerhin war es Fuldas Premiere mit Vater und Sohn gemeinsam in einer TTBL-Partie. Vermutlich war dies sogar ein Novum in der Geschichte des deutschen Oberhauses überhaupt. Aber davon konnte sich die Truppe aus der Bischofsstadt natürlich nichts kaufen. 

„Dass Tomislav Pucar ausgefallen ist, ist für uns natürlich schade. Er war in einer super Form“, sagte Fuldas Spielertrainer Qing Yu Meng. „Bergneustadt war Favorit, aber mit einem 0:3 und 1:9 in den Sätzen haben wir natürlich nicht gerechnet.“

Alvaro Robles – Qing Yu Meng 3:0 (11:6, 11:6, 12:10)

Benedikt Duda – Ruwen Filus 3:0 (11:4 ,11:6, 11:4)

Paul Drinkhall – Fan Bo Meng 3:1 (11:7, 11:7, 9:11, 11:3)

Zuschauer: 420

 

SV Werder Bremen – TTC indeland Jülich 3:0

Jülich spielte im Rahmen seiner Möglichkeiten recht gut mit, doch mehr als jeweils ein Satzgewinn pro Match war nicht drin für die Truppe, die – so ehrlich muss man sein – eher Zweit- als Erstliganiveau aufweist und bei der übermächtigen Konkurrenz mit nichts anderem als dem zwölften und letzten Platz rechnen darf, der den Abstieg bedeuten könnte.

Vizeweltmeister Mattias Falck war bei seinem Werder-Debüt erkennbar nervös, besonders als gegen den Belgier Robin Devos – nach souveränem Beginn – Satz drei weggegangen war. So musste sich der hochgewachsene Skandinavier auch im vierten Durchgang quälen und benötigte die Verlängerung zum Sieg. Hunor Szöcs hatte Jülichs slowenischen Neuzugang Deni Kozul gut im Griff und gewann ebenfalls mit 3:1. Der aus Grenzau gekommene Kirill Gerassimenko packte der ersten Saisonsieg der Grün-Weißen in trockene Tücher. Auch sein Viersatzerfolg über Dennis Klein war nie ernstlich gefährdet. „Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben“, sagte Mattias Falck. „Ein 3:0 ist der perfekte Start für die Mannschaft.“

So belegt Bremen nach dem ersten Spieltag Rang drei und befindet sich mit Bad Königshofen, Bergneustadt und Saarbrücken in der vierköpfigen Spitzengruppe aus Teams, die alle ihre Partien mit 3:0 gewinnen konnten. Natürlich ist dies lediglich eine erste Momentaufnahme und hat noch nicht allzu viel Aussagekraft.

Mattias Falck – Robin Devos 3:1 (11:6, 11:6, 3:11, 12:10)

Hunor Szöcs – Deni Kozul 3:1 (11:5, 6:11, 11:5, 11:9)

Kirill Gerassimenko – Dennis Klein 3:1 (11:9, 7:11, 11:6, 11:6)

Zuschauer: 315

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher