Saarbrücken gewinnt Topspiel 3:0 – Neu-Ulm verliert 270-Minuten-Krimi



Vier Partien des 1. Spieltags der TTBL wurden am Samstag ausgetragen. Im Fokus stand die Neuauflage des Finales vom Mai. Diesmal hatte der FCS das Glück des Tüchtigen und siegte 3:0. Wildcard-Inhaber Neu-Ulm stellte seine Ligatauglichkeit unter Beweis und unterlag in Grünwettersbach erst nach viereinhalb Stunden.

TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken TT 0:3

In Ehingen erlebten die Fans eine spannende Partie, die trotz des klaren Endergebnisses umkämpft war – zweidreiviertel Stunden dauerte es, bis der Saarbrücker Triumph in trockenen Tüchern war.

Der überraschend aufgestellte Tomas Polansky sorgte gleich für die erste Duftmarke durch seinen Fünf-Satz-Sieg über den Weltranglistensechsten Hugo Calderano. Auch das zweite Einzel ging knapp an die Saarländer. Patrick Franziska revanchierte sich für seine Niederlage in Frankfurt und hatte diesmal gegen Simon Gauzy die Nase vorn. Mit einem 0:2 im Rücken war es natürlich ungemein schwierig für Stefan Fegerl, gegen Shang Kun zu bestehen. Der hagere Österreicher gab sein Bestes, unterlag aber mit 1:3, wobei der Matchball des chinesischen Ex-Nationalspielers in der Verlängerung des vierten Satzes durch einen Kantenball verwandelt wurde.

„Es waren Nuancen, die heute den Ausschlag gegeben haben“, so TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Saarbrücken hatte das nötige Quäntchen mehr Glück als wir, hat das aber auch richtig gut gemacht und somit verdient gewonnen.“ Patrick Franziska freute sich: „Heute haben wir die knappen Dinger gewonnen.“ FCS-Trainer Grujic stellte fest: „Man hat gesehen, dass es ein Spiel ist, bei dem von 0:3 bis 3:0 alles möglich ist. Es geht um Details, es geht um Tagesform. Aber es war nur das erste Spiel. Die Saison ist sehr lang, erst am Ende wird abgerechnet.“  

Hugo Calderano – Tomas Polansky 2:3 (10:12, 9:11, 12:10, 11:9, 8:11)

Simon Gauzy – Patrick Franziska 2:3 (9:11, 11:6, 11:9, 6:11, 8:11)

Stefan Fegerl – Shang Kun 1:3 (11:8, 8:11, 7:11, 10:12)

Zuschauer: 420 


Borussia Düsseldorf – Post SV Mühlhausen 3:1 

Borussia Düsseldorf hatte gegen den Post SV Mühlhausen auch kämpferisch einiges zu investieren, um den 3:1-Erfolg unter Dach und Fach zu bringen.

Im rappelvollen ARAG Center Court – allerdings auch dem Umstand geschuldet, dass hunderte Kinder und Jugendliche mit Freikarten direkt von den andro Kids Open herübergekommen waren – hatte Timo Boll schon zum Auftakt gegen Lubomir Jancarik, der in den Sätzen zwei bis vier auf Augenhöhe agierte, zu kämpfen.

Ein bärenstarker Steffen Mengel gönnte anschließend Borussia-Rückkehrer Ricardo Walther keinen Satzgewinn. Anton Källberg überzeugte gegen Daniel Habesohn und brachte sein Team durch seinen 3:2-Erfolg erneut in Front. Boll machte schließlich gegen Mengel den Sack zu, nachdem er zwei Satzrückstände wettgemacht hatte.

Post SV-Trainer Erik Schreyer: „Ich hätte mir das Abschlussdoppel gewünscht, aber leider kam es nicht dazu.“  

Timo Boll – Lubomir Jancarik 3:1 (11:4, 11:9, 9:11, 11:9)

Ricardo Walther – Steffen Mengel 0:3 (8:11, 8:11, 9:11)

Anton Källberg – Daniel Habesohn 3:2 (11:13, 11:8, 8:11, 11:2, 11:7)

Timo Boll – Steffen Mengel 3:2 (6:11, 11:4, 10:12, 11:7, 11:6)

Zuschauer: 1.100 


ASV Grünwettersbach – TTC Neu-Ulm 3:2 

In der mit großem Abstand längsten Partie des Abends spannte der ASV Grünwettersbach seine Fans gegen den TTBL-Debütanten TTC Neu-Ulm lange auf die Folter, bis schließlich Qiu Dang und Tobias Rasmussen ihr Doppel gegen Abdel-Kader Salifou/Gustavo Tsuboi nach einer Gesamtspieldauer von vier Stunden und 29 Minuten im Entscheidungssatz nach Hause gebracht hatten. 

Zuvor hatten Wang Xi (3:1 gegen Salifou) und Dang Qiu (3:1 gegen Tiago Apolonia) den ASV mit 2:0 in Front gebracht, Tsuboi (3:2 gegen Sathiyan Gnanasekaran) und Apolonia (3:2 gegen Wang) nach der Pause aber egalisiert. 

„Es war ein tolles Spiel. Wir sind natürlich traurig, dass wir nicht gewonnen haben“, bilanzierte Apolonia. „Wir sind ein neuer Verein und kennen uns noch nicht so gut, aber wir haben unser Bestes gegeben. Jetzt haben wir eine Woche, uns auf das nächste Spiel vorzubereiten. Ich bin mir sicher: Wir werden besser und besser.“ 

Wang Xi – Abdel-Kader Salifou 3:1 (11:9, 11:4, 7:11, 11:6)

Dang Qiu – Tiago Apolonia 3:1 (12:14, 15:13, 11:8, 12:10)

Sathiyan Gnanasekaran – Gustavo Tsuboi 2:3 (11:9, 7:11, 8:11, 11:8, 6:11, 6:11)

Wang Xi – Tiago Apolonia 2:3 (11:9, 10:12, 3:11, 17:15, 6:11)

Dang Qiu/Tobias Rasmussen – Abdel-Kader Salifou/Gustavo Tsuboi 3:2 (12:10, 11:6, 5:11, 8:11, 11:8)

Zuschauer: 380 


TSV Bad Königshofen – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0 

In der mit 100 Minuten kürzesten und einseitigsten Begegnung des ersten Spieltags deutete der Gewinner TSV Bad Königshofen vor über 600 Fans an, dass er diese Saison tatsächlich ein ernsthafter Play-off-Kandidat sein könnte. Der klar unterlegene TTC Zugbrücke Grenzau muss dagegen – trotz des Potenzials seiner Boygroup –  wohl froh sein, wenn er am Ende Underdog Jülich hinter sich gelassen und den Abstieg damit vielleicht abgewendet hat. Beim 0:3 (0:9 Sätze) waren die Westerwälder hoffnungslos unterlegen, zumal mit Anders Lind der vermutlich stärkste Mann fehlte.

Mihai Bobocica konnte gegen Bastian Steger ebensowenig ausrichten wie die Youngster Kanak Jha gegen Kilian Ort und Ioannis Sgouropoulos gegen Mizuki Oikawa.

„Es war der optimale Auftakt für uns“, gab der 38-jährige Neuzugang Bastian Steger zu Protokoll. „Ich muss zugeben, dass ich am Anfang ein bisschen nervös war. Aber das hat sich ziemlich schnell gelegt.“ 

Bastian Steger – Mihai Bobocica 3:0 (11:9, 11:5, 11:8)

Kilian Ort – Kanak Jha 3:0 (13:11, 11:5, 11:7)

Mizuki Oikawa – Ioannis Sgouropoulos 3:0 (11:5, 14:12, 11:2)

Zuschauer: 613

 

Sonntag, 15 Uhr:

SV Werder Bremen – TTC indeland Jülich

TTC Schwalbe Bergneustadt – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher