POKAL: Ochsenhausen zum Achtelfinal-Derby nach Neu-Ulm



Am Dienstag wurden in Fulda die Achtelfinal-Begegnungen im Pokalwettbewerb 2019/20 ausgelost. Titelverteidiger TTF Liebherr Ochsenhausen wurde ein äußerst interessanter Pokalgegner zugelost: Es kommt zum taufrischen Derby beim neu gegründeten TTC Neu-Ulm.

Der frischgebackene Bundesligist Neu-Ulm, mit Wildcard ins Oberhaus eingezogen, wird Hugo Calderano und Kollegen am Sonntag, den 22. September um 15 Uhr empfangen. Das erste Derby gegen den von Marketingprofi und Sportfan Florian Ebner aus der Taufe gehobenen Verein, der mit zwei Super-League-Chinesen, einem Weltklasse-Koreaner sowie dem Ex-Ochsenhauser Tiago Apolonia, dem Brasilianer Gustavo Tsuboi sowie drei Europäern personell gut aufgestellt ist – natürlich kann gemäß den TTBL-Statuten immer nur ein Nicht-Europäer spielen.

Auf jeden Fall dürfte Neu-Ulm mit einem spielstarken Trio mit dem einen oder anderen Weltklassespieler aufwarten. Eine wirklich attraktive Pokalpartie, rund 50 Kilometer von Ochsenhausen und keine 28 Kilometer von der TTF-Spielstätte in Ehingen entfernt. Fest stehen bisher nur der Spieltermin sowie die Uhrzeit – kommende Saison werden als Novum sämtliche Achtelfinalpartien zur selben Zeit ausgetragen –, die „Location“ ist noch offen. Gut möglich, dass sich Ebner, der die Partien gegen die TTF und Düsseldorf in besonderem Rahmen vermarkten will, diesbezüglich noch etwas einfallen lässt.

Auch wenn beide Klubs naturgemäß noch nie gegeneinander gespielt haben und auch bis zum Pokaltermin noch nicht aufeinandergetroffen sein werden – in der Liga werden sie erst einige Wochen später die Klingen kreuzen –, spürt man bereits jetzt einen gewissen Prickel, wie er ein prestigeträchtiges Derby eben auszeichnet. Dass Neu-Ulm als Liganeuling immerhin auf Platz vier der Setzliste stand – die TTR-Leistungswerte der Spieler waren für die Setzung ausschlaggebend –, lässt die Qualität der Truppe erahnen. Ochsenhausen war an Setzposition zwei hinter dem 1. FC Saarbrücken notiert.

Beim Double-Gewinner der Saison 2018/19 freut man sich auf das Match, weiß, dass es keine leichte Aufgabe ist und wird den Gegner sehr ernst nehmen. Dass die TTF als Pokalsieger kein Freilos in der ersten Runde haben, wie es in den letzten Jahren usus war, ist dem Umstand geschuldet, dass erstmals zwölf Bundesligisten am Start sein werden, was zusammen mit den vier Siegern der Vorrunden-Gruppen exakt 16 Teams ergibt, die das komplette Tableau für ein Achtelfinale ergeben.

TTF-Projektmanager Manuel Pfender war bei der Pokalauslosung vor Ort. „Ein schweres Los. Neu-Ulm ist ein starker Gegner und es verspricht, ein für die Tischtennisfans aus der Region attraktives Derby zu werden,“ so Pfender. „So müssen wir eben von Anfang an Vollgas geben, da uns klar ist, dass unser Gegner alles daransetzen wird, gleich im ersten Derby ein Ausrufezeichen zu setzen. Wir werden jedenfalls gut vorbereitet sein und mit Selbstvertrauen anreisen, schließlich sind wir Meister und Pokalsieger und haben eine starke, gut eingespielte Mannschaft.“

Neben dem nigelnagelneuen Süd-Derby – beinahe wäre es ein Oberschwaben-Derby, wenn Neu-Ulm nicht eine bayerische Enklave wäre – ist mit Sicherheit das Duell zwischen dem gut verstärkten SV Werder Bremen und der Düsseldorfer Borussia die attraktivste Begegnung des Cup-Achtelfinales 2019/20.


Das Achtelfinale in der Übersicht

TTC Zugbrücke Grenzau – 1. FC Saarbrücken-TT
TTC Neu-Ulm – TTF Liebherr Ochsenhausen
Sieger Vorrunde Gruppe 4 – Post SV Mühlhausen
TTC indeland Jülich – TTC Schwalbe Bergneustadt
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TSV Bad Königshofen
SV Werder Bremen – Borussia Düsseldorf
Sieger Vorrunde Gruppe 3 – Sieger Vorrunde Gruppe 2
Sieger Vorrunde Gruppe 1 – ASV Grünwettersbach

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher