1. BUNDESLIGA DAMEN: eastside besiegt Kolbermoor im Eiltempo



Das Spitzenspiel war eine einseitige Sache. Mit 6:1 gewann Berlin gegen den dezimierten Titelverteidiger Kolbermoor und sicherte sich mit 12:2 Punkten die Herbstmeisterschaft. Anröchte ließ beim 6:3 gegen Böblingen nichts anbrennen und bleibt auf Play-off-Kurs.


ttc berlin eastside – SV DJK Kolbermoor 6:1

Vor rund 150 Fans dauerte das vermeintliche Schlagerspiel nur 100 Minuten. Allerdings war das auch dem Umstand geschuldet, dass Sabine Winter beide Einzel sowie ihr Doppel wegen Nackenschmerzen kampflos abgab. Für die Berliner Punkte im Spiel sorgten Matilda Ekholm (3:0 gegen Katharina Michajlova), Nina Mittelham (3:0 gegen Svetlana Ganina) und das Doppel Shan/Mittelham (3:0 gegen Ganina/Michajlova). Kristin Lang, erfolgreichste Spielerin ihres Klubs in der Vorrunde, holte gegen Shan Xiaona den einzigen Punkt für den amtierenden Meister.   

Andreas Hain äußerte Kritik: „Ohne Liu Jia und Winter war von Anfang klar, dass es nicht mehr als ein leichtes Training für unser Team werden würde“, so der eastside-Manager. „Es waren über 150 Zuschauer in der Halle, um ein echtes Spitzenspiel zu sehen. Leider spielte Kolbermoor da nicht mit. Es ist einfach schade, dass kaum eine Mannschaft in Berlin komplett antritt und so fast immer nahezu kampflos die Punkte abgegeben werden.“ 

„Berlin hat heute klar und verdient gewonnen. Wenn sie so aufgestellt sind, wird es auch ohne Verletzte beziehungsweise in Bestaufstellung schwer, zu punkten“, so Kolbermoors Trainer Michael Fuchs. „Kristin hat gegen Shan Xiaona nach dem 0:2-Rückstand eine starke, kämpferische Leistung gezeigt. Insgesamt natürlich ein gebrauchter Tag beziehungsweise eine schwache Vorrunde von uns, jedoch bin ich mir sicher, dass wir uns zur Rückrunde steigern werden.“ Fuchs fügte hinzu. „Ziel bleibt für uns trotzdem, einen weiteren Titel dieses Jahr nach Kolbermoor zu holen, und der Pokal ist hier die erste Chance für uns.“

 

TTK Anröchte – SV Böblingen 6:3

Böblingen brach tatsächlich das Kunststück fertig, ein ganzes Jahr keinen Bundesligasieg zu erzielen, nicht einen einzigen. Kunststück deshalb, weil die in den letzten Wochen von argem Verletzungspech heimgesuchten Schwäbinnen mit Qianhong Gotsch die mit Abstand erfolgreichste Spielerin der Liga in ihren Reihen haben. Ihre 14:0-Bilanz vorne ist grandios. Vor 100 Fans in Anröchte konnten auch Aimei Wang und Shi Qi die Böblinger Tischtennis-Ikone nicht gefährden. „Die Klasseleistung von Hongi in der Vorrunde macht uns alle ein wenig stolz“, so SVB-Trainer Andrzej Kaim.

Ob Gotsch und Co. bei 1:13 Punkten nochmals in die Nähe der Play-off-Ränge kommen können, scheint mehr als fraglich, auch wenn man die Hoffnung nicht aufgeben will. „Wir werden auch in der Rückrunde alles versuchen und um jeden Punkt kämpfen, egal ob wir nochmal rankommen oder nicht“, verspricht Kaim.

Richtig gut sieht es dagegen für die Ostwestfälinnen aus, die die Vorrunde mit 7:7 Punkten abschlossen und davon ausgehen dürfen, erneut die Play-offs zu erreichen. Gegen Böblingen punkteten Shi Qi (3:0 gegen Rosalia Stähr) und Aimei Wang (3:1 gegen Stähr). Jing Tian-Zörner, ehemalige Deutsche Einzelmeisterin und vor zwei Jahren Ü50-Weltmeisterin, war sogar zweimal erfolgreich (3:0 gegen Julia Kaim, 3:1 gegen Theresa Kraft), während Yang Henrich gegen Kraft deutlich gewann. Zudem ging das Doppel Shi/Henrich (3:1 gegen Gotsch/Stähr) mit einem Sieg vom Tisch, während Tian-Zörner/Wang gegen Kraft/Kaim überraschend den Kürzeren zogen.

„Wir sind natürlich sehr zufrieden“, so Anröchtes Vorsitzender Manfred Vogel. „Es war ein hart umkämpftes Spiel. Unser Vorteil war das untere Paarkreuz mit Jing Tian-Zörner und Yang Henrich. Wir sind auf einem guten Weg und hoffen auf eine starke Rückrunde.“

 

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher