TTCLM: Mühlhausen nach Thriller im Viertelfinale



Der Post SV Mühlhausen sah Im letzten Königsklassen-Gruppenspiel in Schweden bei Eslövs AI Bordtennis zunächst wie der sichere Sieger aus, dann wie der bittere Verlierer, ehe man auf den letzten Metern doch noch den Einzug ins Viertelfinale perfekt machte.

Bereits vor Spielbeginn in Eslöv hatte G.V. Hennebont T.T. gegen den TTC Fakel Gazprom Orenburg verloren. Für Mühlhausen war die Ausgangssituation somit klar: Mit einem Sieg würden sie bei ihrer ersten TTCLM-Teilnahme direkt ins Viertelfinale einziehen, doch bei einer Niederlage wären sie ausgeschieden.  

Entsprechend motiviert begannen die Schützlinge von Trainer Erik Schreyer auch. Der überraschend an zwei aufgestellte Lubomir Jancarik ließ dem schwedische Nachwuchsass Truls Moregardh zum Auftakt nur den ersten Satz und brachte den Post SV in Führung. Daniel Habesohn, der Matchwinner des Hinspiels, hatte mit Zhang Fuzhou im zweiten Spiel des Abends auch kaum Mühe, sodass Mühlhausen mit einem 2:0 in die Pause ging. „Das erste Spiel war ein absoluter Big Point und nach dem Sieg von Daniel (Habesohn) waren wir total beflügelt, dass das ein 3:0 wird“, so Post-Trainer Erik Schreyer.

Jancarik Held des Abends

Es kam anders. Die Nerven der Post-Anhänger hätte Ovidiu Ionescu sicher auch geschont, hätte er seine 2:1-Satzführung gegen den noch aus Maberzeller Zeiten als extrem kampfstark bekannten Routinier Robert Svensson nach Hause gebracht. Am Ende behielt aber Svensson die Oberhand über den Rumänen und verkürzte aus Sicht der Schweden auf 1:2. Und auch Daniel Habesohn verpasste es, erneut zum Matchwinner zu avancieren. Konnte er im Hinspiel Truls Moregardh noch knapp bezwingen, war er diesmal mit 1:3 unterlegen.

Apropos Hinspiel: Auch dort richteten sich im entscheidenden fünften Spiel alle Augen auf Lubomir Jancarik – damals mit dem knapp besseren Ende für den Tschechen in Mühlhäuser Diensten. An diesem Abend kam er gegen Zhang Fuzhou zwar gut ins Match, verlor nach dem gewonnenen Satz eins aber völlig den Faden. Beim Stand von 1:2 Sätzen und 4:7 sahen die Thüringer wie der sichere Verlierer aus. Aber Jancarik schnappte sich noch Satz vier, behielt im alles entscheidenden fünften Satz die Nerven und sicherte den Mühlhäusern den fast schon nicht mehr für möglich gehaltenen Siegpunkt. Kurios: Beim Stand von 1:2 hatten die Postler einen Kantenball zu ihren Gunsten reklamiert, der nach langer Diskussion jedoch vom Schiedsrichter nicht gezählt worden war. Jancarik blieb aber unbeeindruckt und ließ seinem Gegner keinen weiteren Punkt mehr gewinnen.

„Heute scheint der schwedische Himmel im Post SV-Logo. Das waren Emotionen pur, aber wir sind einfach überglücklich und können absolut stolz sein auf unsere Leistung“, freut sich Schreyer. „Nach der 2:0 Führung haben wir uns selber in die Bredouille gebracht und bei 2:2 war der Druck immens hoch – ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so recht, wie wir das Spiel noch gewonnen haben am Ende.“ Gefeiert wurde am Abend natürlich auch noch mit den mitgereisten Fans im nahegelegenen Malmö: „Heute gibt es kein Halten mehr“, verspach der Trainer kurz nach Spielende. 

Das Spiel in der Übersicht

Eslövs AI Bordtennis – Post SV Mühlhausen 2:3
Truls Moregardh – Lubomir Jancarik 1:3 (11,-1,-5,-8)
Zhang Fuzhou – Daniel Habesohn 0:3 (-9,-7,-11)
Robert Svensson – Ovidiu Ionescu 3:2 (-8,9,-9,7,3)
Truls Moregardh – Daniel Habesohn 3:1 (9,6,-9,8)
Zhang Fuzhou – Lubomir Jancarik 2:3 (-7,7,3,-9,-3) 

 

Text: TTBL Sport GmbH

Redaktion: Dr. Stephan Roscher

Archivfoto: Christian Habel