ITTF WORLD TOUR: Fünf Deutsche in der 1. Hauptrunde



Bei den Austrian Open sind bis auf Patrick Franziska, Ricardo Walther und Petrissa Solja alle nicht gesetzten deutschen Spieler in der Qualifikation gescheitert. Am Donnerstag greifen auch die gesetzten DTTB-Asse Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov ins Turnier ein.

Der an vier gesetzte Ovtcharov duelliert sich in der 1. Hauptrunde mit dem Taiwaner Lin Yun-Ju (17.10 Uhr). Und den sollte man sehr ernst nehmen, gelang es ihm doch, in der 3. Qualifikationsrunde den Düsseldorfer Schweden Kristian Karlsson in sechs Sätzen auszuschalten. Zuvor hatte sich der erst 17-jährige Weltranglisten-40. mit 4:3 gegen Andrej Gacina behauptet.

Leider ergab das Los das deutsche Erstrunden-Duell Boll vs. Franziska (19.40 Uhr), das man sich wesentlich später gewünscht hätte. Der an drei gesetzte Europameister geht als Favorit ins Match, doch Franziska, im ITTF-Ranking inzwischen auf Position 13 vorgerückt, präsentiert sich in den letzten Wochen in Topform und verkürzt den Abstand zu den beiden deutschen Topleuten immer mehr. In den „Preliminaries“ bezwang Franziska den Nordkoreaner Ham Yu Song (4:0), den Hongkong-Chinesen Ng Pak Na (4:0) sowie den Dänemark-Chinesen Zhai Yujia (4:3).

Der in der Bundesliga bisweilen schwach und uninspiriert auftretende Ricardo Walther zeigt in Linz wieder einmal sein anderes Gesicht und glänzt auf der World Tour. Um 20.30 Uhr trifft der Grünwettersbacher auf Jun Mizutani. In der Qualifikation hat er Robin Devos (4:0), Wang Yang (4:1) sowie etwas überraschend auch Stefan Fegerl mit 11:8, 11:9, 12:10, 12:10 ausgeschaltet.

Überhaupt verlief das Turnier für drei der fünf gestarteten Ochsenhausener Bundesliga-Profis enttäuschend. Besonders für Simon Gauzy, der erstmals seit langer Zeit bei einem World-Tour-Turnier nicht gesetzt war und in der Qualifikation ausschied. In der 2. Qualifikationsrunde zog Gauzy überraschend gegen den No-Name-Koreaner Minha Hwang mit 2:4 den Kürzeren, der in der nachfolgenden Runde gegen den 18-jährigen Koyo Kanamitsu aus dem Ochsenhausener Liebherr Masters College chancenlos war. Im Turnier befinden sich nur noch der gesetzte Hugo Calderano, der am Donnerstag um 17.10 Uhr auf den Südkoreaner Park Ganghyeon trifft, sowie Qualifikant Jang Woojin, der sich zur selben Zeit am Nachbartisch mit seinem Landsmann Lee Sangsu misst. Jang hat unter anderem Paul Drinkhall (4:3) und Masataka Morizono (4:2) aus dem Turnier geworfen.

Petrissa Solja bestätigt auch in Linz ihren deutlichen Aufwärtstrend. Als einzige deutsche Spielerin schaffte die Nummer eins des TSV Langstadt den Sprung ins Hauptfeld durch Siege gegen die Koreanerin Kang Dayeon (4:1), die Ungarin Szandra Pergel (4:1) und die favorisierte Hongkong-Chinesin Lee Ho Ching (4:3), die in der Weltrangliste an Position 27 geführt ist. Am Donnerstag trift sie freilich in der 1. Hautrunde (18.50 Uhr) auf die chinesische Weltranglistenfünfte Wang Manyu – ein Weiterkommen der 24-jährigen Pfälzerin wäre eine Sensation. In der Qualifikation gescheitert sind dagegen Han Ying, Sabine Winter, Kristin Lang, Nina Mittelham, Chantal Mantz und Wan Yuan.

Im Achtelfinale stehen das deutsch-dänische Herren-Doppel Patrick Franziska/Jonathan Groth sowie die DTTB-Damen-Formationen Petrissa Solja/Sabine Winter und Kristin Lang/Nina Mittelham.

 

DAS DEUTSCHE AUFGEBOT BEI DEN AUSTRIAN OPEN (6.11.-11.11.)  

Damen: Han Ying (KTS Zamek Tarnobrzeg/Polen), Kristin Lang (SV DJK Kolbermoor), Chantal Mantz (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim), Nina Mittelham (TTC berlin eastside), Petrissa Solja (TSV Langstadt), Wan Yuan (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim), Sabine Winter (SV DJK Kolbermoor). 

Herren: Timo Boll (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Bergneustadt), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Nils Hohmeier (TuS Celle), Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazprom Orenburg/Russland), Qiu Dang (ASV Grünwettersbach), Bastian Steger (SV Werder Bremen), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach).

 

Seamaster 2018 Austrian Open auf der Webseite der ITTF

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher