EM 2018: Drei Ochsenhausener wollen weit nach oben



Am Dienstag fiel in Alicante der Startschuss zur EM. Bis Sonntag kämpfen 232 Aktive um die kontinentalen Titel im Einzel, Doppel und Mixed, darunter zahlreiche Profis aus der TTBL. Die drei Europäer der TTF Liebherr Ochsenhausen rechnen sich Chancen aus, weit zu kommen.

Für das Hauptfeld gesetzt sind jeweils 32 Spieler und Spielerinnen. Die übrigen Aktiven mühten sich in den Qualifikationsgruppen ums Weiterkommen und mussten dann zum Teil noch eine Relegationsrunde überstehen, um ins Hauptfeld einzuziehen, das am Donnerstagabend mit der 1. Hauptrunde beginnt. 

Alle drei TTF-Profis – Simon Gauzy (Setzposition 3), Stefan Fegerl (20) und Jakub Dyjas (27) – sind direkt für das Hauptfeld gesetzt und starten jeweils gegen einen Qualifikanten. Gauzy beginnt gegen den Weißrussen Pavel Platonov (Weltrangliste Platz 135), Fegerl duelliert sich mit dem Kroaten Tomislav Pucar vom Ligarivalen Fulda-Maberzell (WRL Platz 77), den er vor nicht einmal 14 Tagen im Pokal-Achtelfinale klar beherrscht hat. Und Dyjas muss gegen den Portugiesen Carvalho Diogo (WRL 170) an den Tisch, der in seiner Qualifikationsgruppe immerhin den Bad Königshofener Bundesliga-Profi Bence Majoros (Ungarn) schlagen konnte. 

Das Ochsenhausener Trio ist hochmotiviert nach Spanien gereist. Besonders Simon Gauzy, der auf der World Tour zuletzt nicht die Erfolge hatte, die seinem Leistungsvermögen entsprechen, möchte in Alicante endlich wieder ein dickes Ausrufungszeichen setzen. 

Die EM 2016 in Budapest, bei der zuletzt die Individualwettbewerbe ausgetragen wurden, war eine äußerst erfolgreiche Angelegenheit für die Topspieler aus Oberschwaben: Simon Gauzy errang Silber im Herren-Einzel und scheiterte gegen seinen Landsmann Emmanuel Lebesson nur knapp am ganz großen Wurf. Und Jakub Dyjas sicherte sich eine Bronzemedaille im Einzel und Silber im Doppel an der Seite seines Landsmanns Daniel Gorak. Stefan Fegerl ging 2016 zwar leer aus, stand aber im Jahr zuvor in Jekaterinburg ganz oben auf dem Treppchen, als er gemeinsam mit dem Portugiesen Joao Monteiro Gold im Herren-Doppel gewann – 2015 wurden sowohl Mannschafts- als auch Individualwettbewerbe ausgetragen. 

Allerdings sind die Doppelspezialisten Fegerl und Dyjas diesmal ausgerechnet nicht im Doppel am Start. Dort sind nur Gauzy/Lebesson vertreten, denen man einiges zutrauen darf, auch wenn sie nur an Position neun gesetzt sind. Am Donnerstagmittag müssen die beiden Franzosen erstmals ran und gelten gegen die Holländer Ewout Oostwouder/Rajko Gommers als klare Favoriten. Topgesetzt sind in dieser Disziplin übrigens die Titelverteidiger Patrick Franziska (Deutschland) und Jonathan Groth (Dänemark). 

Wie in den Doppel-Wettbewerben waren auch im Mixed 16 Paare für die Hauptrunde gesetzt. Die Europameister in dieser Disziplin werden bereits am Freitag gekürt, die übrigen Titel werden erst am Sonntag, dem großen Finaltag, vergeben. Im Mixed waren zwei TTF-Spieler vertreten, inzwischen ist nur noch einer dabei. Stefan Fegerl und seiner im Damen-Einzel topgesetzten Landsfrau Sofia Polcanova werden gute Medaillenchancen eingeräumt. Das an vier gesetzte Duo aus der Alpenrepublik hat sein erstes Match gegen Paul Drinkhall (England)/Charlotte Carey (Wales) klar gewonnen und trifft am Donnerstagmorgen im Achtelfinale auf das Frankreich-Gespann Emmanuel Lebesson/Pauline Chasselin. Für Jakub Dyjas, der mit seiner Landsfrau Natalia Partyka antrat (Setzposition 12) bedeutete die erste Mixed-Runde bereits das Aus. Mit 2:3 zog man gegen die Italiener Niagol Stoyanov/ Giorgia Piccolin den Kürzeren. Topgesetzt im gemischten Doppel ist das Schweden-Duo Mattias Falck/Matilda Ekholm.

 

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Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher