WM 2021: Drei Doppel und ein Mixed im Achtelfinale



Houston. Drei Doppel und ein Mixed haben am frühen Donnerstagnachmittag Ortszeit in Houston den Sprung ins WM-Achtelfinale geschafft. Die vierfachen Deutschen Meister Benedikt Duda/Dang Qiu lösten ihre Aufgabe gegen die ebenfalls gut eingespielten Italiener Mihai Bobocica/Niagol Stoyanov in vier Sätzen und treffen am Freitag auf die spielstarken Belgier Florent Lambiet und Martin Allegro.

Nina Mittelham/Sabine Winter blieben gegen Goi Rui Xuan/Wong Xin Ru aus Singapur ebenso ohne Satzverlust wie Petrissa Solja/Shan Xiaona gegen die italienische Kombination Giorgia Piccolin/Debora Vivarelli. „Es war ein solides 3:0, und wir sind zufrieden“, sagte Sabine Winter. „Wir hatten schon in Slowenien 3:0 gegen sie gewonnen, aber da waren die Sätze sehr viel knapper. Heute haben wir gut unseren Fokus gehalten und unser Spiel bis zum Ende durchgezogen.“ Für die Europameisterinnen Shan und Solja war es „ein gutes Spiel zum Reinkommen gegen die beiden“ (Zitat Solja), für die es der erste internationale Auftritt seit den Olympischen Spielen war.

Extrem hohe Hürden für deutsche Damen-Duos am Freitag

Deutschlands Damen stehen am Freitag vor extrem hohen Hürden. Shan/Solja bekommen es mit den Nummern zwei und vier der Weltrangliste zu tun, den Chinesinnen Sun Yingsha und Wang Manyu. Die bei der WM an Position drei gesetzten diesjährigen EM-Finalistinnen Mittelham und Winter spielen gegen Japans Star-Doppel Hina Hayata/Mima Ito, die ähnlich wie die Chinesinnen wegen fehlender gemeinsamer Auftritte in diesem Jahr nicht hoch in der WM-Setzliste stehen.

Peti Solja weiß um das Rezept gegen übermächtig scheinende Gegnerinnen aus dem Reich der Mitte. „Wenn man von Anfang an in Führung kommt, sind die anderen nicht so locker, gerade bei drei Gewinnsätzen. Andersrum freuen die sich auch nicht, gegen uns zu spielen, schließlich sind wir auch ein super Doppel.“

Im Mixed war für die 27-jährige zweifache Europameisterin von Warschau am Donnerstag nur Kurzarbeit vonnöten. An der Seite von Patrick Franziska ließ sie den chilenischen Außenseitern Juan Lamadrid/Paulina Vega keine Chance. Am Freitag treffen die WM-Dritten von 2019 mit Ho Kwan Kit/Lee Ho Ching aus Hongkong im Achtelfinale auf ihren ersten echten Prüfstein im George R. Brown Convention Center.

Runde 32: Boll/Franziska und Qiu/Mittelham ausgeschieden

Die beiden Gegner mit chinesischer Beteiligung in den Doppel-Konkurrenzen am Donnerstag waren eine Nummer zu groß für Deutschlands Asse. Timo Boll/Patrick Franziska unterlagen der Kombination aus Weltranglistenerstem und Doppel-Titelverteidiger, Fan Zhendong und Wang Chuqin, mit 0:3. Dabei verpassten sie den Gewinn des zweiten Satzes nach Führungen von 9:6, 10:8 und 11:10, um der Partie die Wende zu ihren Gunsten zu geben. Fan/Wang unterstrichen mit einer spielerisch wie mental starken Leistung gegen Deutschlands Star-Doppel ihre Titelambitionen in Houston.

„Bei mir war alles so ein wenig neblig, ich war nicht so beweglich und habe zu viele schlechte Entscheidungen getroffen“, kommentierte Boll selbstkritisch. „Das kann man sich gegen so ein Doppel gar nicht erlauben. Vielleicht kann man das Spiel noch knapper halten – dafür muss man aber gut spielen und das habe ich heute nicht geschafft.“

Auch für die Mixed-Europameister ist die WM in diesem Wettbewerb beendet. Dang Qiu/Nina Mittelham unterlagen der chinesisch-US-amerikanischen Kombination Lin Gaoyuan/Lily Zhang in vier Sätzen. Die Deutschen waren dabei nicht chancenlos gegen das erst kurz vor WM-Beginn entstandene Ping-Pong-Diplomatie-Duo, machten jedoch insgesamt „zu viele leichte Fehler“, stellte Damen-Bundestrainerin Tamara Boros fest. “Nina hat nicht ihr bestes Tischtennis gespielt, aber die beiden haben als Mixed mit etwas mehr Training großes Potenzial in der Zukunft.“

Text: DTTB
Bild: Johannes Gohlke