Pitchford bereitet sich in Düsseldorf auf Olympia vor: „Alles Top-Spieler hier“



Englands Tischtennisstar Liam Pitchford verweilt im Moment in Düsseldorf. Der Grund: Pitchford schließt sich der starken Trainingsgruppe im DTTZ an und wird sich gemeinsam mit Dimitrij Ovtcharov und Co. auf die olympischen Spiele in Tokio vorbereiten. Gegenüber TableTennisEngland sagte der in Chesterfield geborene Athlet, dass er beim Saisonhighlight in Japan „in Bestform sein möchte“ und in Düsseldorf „alles Top-Spieler sind“. 

Düsseldorf gar nicht erste Wahl gewesen

Bislang hatte Pitchford nach dem WTT-Hub und dem anschließenden olympischen Qualifikationsturnier in Doha verweilt. Der Flug nach Deutschland war demnach nicht seine erste Wahl gewesen, wie er im Interview zugibt: „Eigentlich wollte ich von Doha direkt nach China“. Der 27-Jährige beabsichtigte ursprünglich, mit mit der chinesischen Nationalmannschaft im Reich der Mitte zu trainieren. Aus „Trainings- und Quarantänegründen“ hatte sich „Pitch“, wie er von seinen Fans genannt wird, dazu entschlossen, keinen Zwischenstopp in Europa einzulegen. „Als das nicht klappte, war es für mich sinnvoll, hierhin [nach Düsseldorf, Anm. der Redaktion] zu kommen und gut zu trainieren“, so erzählt er weiter: „Deutschland war die beste Option.“

„Ich hatte überhaupt keine Erwartung“

Doch auch am Flughafen lief nicht alles reibungslos: Um nach Deutschland einzureisen, brauchte „Pitch“ eine Ausnahmegenehmigung für Profi-Sportler. „Qatar Airways kontaktierte das Einreisezentrum in Frankfurt um 5 Uhr morgens am Ostersonntag. Ich hatte überhaupt keine Erwartung, dass das klappen würde.“ Doch dann die Erleichterung: 45 Minuten vor Abflug kam die klärende Nachricht, das Schreiben liege in Frankfurt bereit. 

Nach 5 Tagen in Quarantäne möchte sich Pitchford nun voll auf sein Training fokussieren: „Wenn ich bei Olympia gut spielen möchte, muss ich jetzt in der Halle hart arbeiten.“ Erstmal werde er wohl dort bleiben und länger nicht in seine Heimat England zurückkehren, so führt der nun zufriedene Tischtennisstar weiter aus. 

Corona beeinträchtigt die Olympia-Vorbereitung

Die Story von Liam Pitchford verdeutlicht, welche Unwägbarkeiten die Pandemie für Top-Sportler birgt, zeigt aber auch das hohe Renommee, das der TT-Standort Deutschland international genießt. Für „Pitch“ ist jedenfalls klar: „Solange ich hier bin und trainieren kann, bin ich erstmal glücklich.“

Text: Ludger Santel

Bild: Johannes Gohlke