In einer vorgezogenen Partie des 21. Spieltags der Tischtennis Bundesliga feierte der amtierende Deutsche Meister am Montagabend ein 3:1-Sieg beim Post SV Mühlhausen und baute den Vorsprung auf den fünften Platz damit auf sechs Punkte aus. Auch im 16. Anlauf glückte den Thüringern somit kein Sieg gegen den Angstgegner. Die Play-off-Teilnahme der Saarländer steht damit so gut wie fest, die der Thüringer ist wohl endgültig verspielt.
Darko Jorgic und Shang Kun punkten für den Meister
Die Geschichte des Spiels, in dem auch die Thüringer ihre Chancen hatten, ist eigentlich rasch erzählt: Zum Auftakt bleib der taktisch als Einser aufgestellte Lubomir Jancarik – gewiss kein Aufstellungs-Glücksgriff – gegen Shang Kun vollkommen chancenlos. Hätte Steffen Mengel es geschafft, für die Postler zu egalisieren, wäre es vermutlich bis zum Schluss sehr, sehr spannend geworden. Doch der baumlange Siegerländer konnte gegen Darko Jorgic zwar einen 0:2-Satzrückstand wettmachen, musste aber im Entscheidungsdurchgang ein 8:11 quittieren. Ex-Vizeeuropameister Ovidiu Ionescu sorgte für neue Hoffnung bei den Gastgebern. Nach bärenstarker Leistung triumphierte er verdient über Patrick Franziska, der beim 7:11, 9:11, 4:11 ohne echte Chance blieb. Nun war es an Jancarik, sein Team im Spiel zu halten, doch das misslang dem Tschechen. Wie schon im Duell mit Mengel drehte Jorgic auch gegen Jancarik einen Rückstand im ersten Satz, dieses Mal mit sieben Punkten in Serie, und gewann mit 3:1, wobei der letzte Durchgang denkbar eng verlief (13:11). „Insbesondere gegen Jorgic haben wir heute zu viele Chancen liegengelassen“, meinte Post-SV-Trainer Erik Schreyer im Anschluss.
„Ein sehr, sehr wichtiger Sieg“ – Stimmen zum Spiel
„Es war ein sehr, sehr wichtiger Sieg mit Blick auf die Play-offs“, gab Saarbrückens Teammanager Nicolas Barrois zu Protokoll. „Wir müssen jetzt sehen, dass wir am Wochenende eines der Spiele gewinnen, dann sind wir durch. In Mühlhausen ist es nie einfach, aber wir haben es zum Glück wieder geschafft.“ „Ein gutes Spiel reicht nicht, um gegen den amtierenden Deutschen Meister zu bestehen“, sagte dagegen Erik Schreyer. „Am Ende ist es eine bittere Niederlage für uns. Wir haben jetzt ein straffes Programm, aber ich blicke positiv auf die kommenden Aufgaben. Ovidiu Ionescu ist in toller Form, und am Wochenende ist dann auch Daniel Habesohn wohl wieder mit dabei.“
20:18 Punkte und der achte Platz drei Spiele vor Rundenschluss – damit ist man eigentlich weg vom Fenster bei vier Punkten Rückstand auf den Tabellenvierten Grünwettersbach, auch wenn man sich im letzten Saisonspiel am 21.03. noch direkt gegenübersteht. Oben steht Düsseldorf ohnehin als Punktrundengewinner fest, noch ein Erfolg, dann ist es auch rechnerisch wasserdicht. Es folgen Saarbrücken und Ochsenhausen mit jeweils 26:12 Zählern, die nach dem gesunden Menschenverstand auch nicht mehr von den Play-offs abzuhalten sind. Bleibt der Kampf um den vierten Platz mit drei realistischen Kandidaten: Grünwettersbach (22:14), Neu-Ulm und Bergneustadt (jeweils 20:16).
Post SV Mühlhausen – 1. FC Saarbrücken TT 1:3
Lubomir Jancarik – Shang Kun 0:3 (7:11, 5:11, 5:11)
Steffen Mengel – Darko Jorgic 2:3 (7:11, 9:11, 11:5, 11:9, 8:11)
Ovidiu Ionescu – Patrick Franziska 3:0 (11:7, 11:9, 11:4)
Lubomir Jancarik – Darko Jorgic 1:3 (8:11, 6:11, 11:9, 11:13)
Die Begegnung in Mühlhausen war lediglich der Auftakt einer ereignisreichen, intensiven TTBL-Woche, nach der die Weichen endgültig gestellt sein dürften. Weiter geht es bereits am Freitag mit dem 18. Spieltag, während am Sonntag gleich noch der 19. Spieltag auf dem Programm steht.
18. Spieltag (Freitag, 19. Februar, 19.00 Uhr)
1. FC Saarbrücken TT – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Neu-Ulm
SV Werder Bremen – ASV Grünwettersbach
Post SV Mühlhausen – TTC Schwalbe Bergneustadt
TTC Zugbrücke Grenzau – Borussia Düsseldorf
TSV Bad Königshofen – TTC OE Bad Homburg
19. Spieltag (Sonntag, 21. Februar, 15.00 Uhr)
Borussia Düsseldorf – Post SV Mühlhausen
TTC Neu-Ulm – TTC Zugbrücke Grenzau
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTF Liebherr Ochsenhausen
ASV Grünwettersbach – TSV Bad Königshofen
TTC Schwalbe Bergneustadt – 1. FC Saarbrücken TT
TTC OE Bad Homburg – SV Werder Bremen
Beitragsbild: Shang Kun hatte gegen Lubomir Jancarik im Auftaktmatch so gut wie keine Mühe.
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher