2. BUNDESLIGA HERREN: Mainz, Bad Hamm, Jülich und Köln starten in die Saison



Mit vier interessanten Partien geht es am Wochenende weiter im Unterhaus des deutschen Mannschaftstischtennis. Mit dem FSV Mainz 05, dem TTC GW Bad Hamm, dem 1. FC Köln sowie TTBL-Absteiger TTC indeland Jülich stehen vier Klubs vor ihrem Saisondebüt. Die am 1. Spieltag erfolgreichen TTC Fortuna Passau, BV Borussia Dortmund und NSU Neckarsulm werden dagegen versuchen, sich weitere Punkte zu sichern. Wir beleuchten auch die Ziele und Ambitionen der am Samstag und Sonntag involvierten Klubs.

TTC Fortuna Passau – BV Borussia Dortmund (Samstag, 14.00 Uhr)

Mit Passau und dem BVB stehen sich zwei Sieger des letzten Wochenendes direkt gegenüber. Prognosen sind vollkommen unmöglich. Die Fortunen konnten sich bei der hoch gehandelte Berliner Hertha durchsetzen, die Borussen triumphierten über Angstgegner Hilpoltstein. „Wir streben einen gesicherten Mittelfeldplatz an und schielen mit einem Auge nach oben“, so Manfred Hirschenauer, Pressewart der Ostbayern. „Unsere Stärken sind sicherlich die jugendliche Unbekümmertheit und der erfahrene Mannschaftskapitän Tomislav Kolarek.“ Der Vorjahressechste BVB strebt offiziell wieder einen Mittelfeldplatz an. Die mit Dennis Klein verstärkte Truppe aus dem Pott könnte aber auch mehr erreichen. „Die Liga ist wieder bärenstark und ausgeglichen besetzt ist. Vielleicht entscheiden diesmal die Einreise- und Quarantänebestimmungen den Ausgang“, orakelt Abteilungsleiter Bernd Möllmann.

1. FSV Mainz 05 – TTC GW Bad Hamm (Samstag, 18.00 Uhr)

Der Vizemeister der Vorsaison, lange dem späteren TTBL-Aufsteiger Bad Homburg dicht auf den Fersen, hat mit Simon Söderlund und Maciej Kubik zwei Spieler verloren. Mit dem hochgewachsenen Schweden Simon Berglund und Cedric Meissner sind allerdings zwei Leistungsträger an Bord geblieben. Adrian Wiecek (SV Siek), Antoni Witkowski (SV Aufbau Altenburg) sowie Ting-Hao Hu (Taiwan) sind dazu gestoßen. „Für uns geht es wie in jedem Jahr um den Klassenerhalt“, sagt Tomasz Kasica, Sportlicher Leiter beim FSV. „Die Liga ist qualitativ noch stärker geworden. Jeder kann gegen Jeden gewinnen. Deshalb werden alle Spiele sehr schwer. Wir haben aber einen guten Teamspirit und eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft.“ Viele in der Liga halten den früheren Erstligisten Bad Hamm für einen heißen Meisterschaftsfavoriten. Vereinsvorsitzender Martin Vatheuer will von einer solchen Rolle jedoch nichts wissen und hält eher die Berliner Herthaner für favorisiert: „Wir wollen im vorderen Tabellendrittel landen. Jeder Spieler in unserem Team kann punkten, sodass nicht immer alle Akteure Topleistungen bringen müssen, um als Mannschaft erfolgreich zu sein.“

TTC indeland Jülich – NSU Neckarsulm (Sonntag, 14.00 Uhr)

Der TTBL-Absteiger bestreitet sein diesjähriges Zweitligadebüt, während der Aufsteiger aus der 3. Liga mit breiter Brust und einem glatten 6:2 gegen die Saarbrücker TTBL-Reserve im Rücken anreist. Dennoch ist der Gastgeber in der Favoritenrolle. Deni Kozul, Robin Devos und Dennis Klein sind nicht mehr dabei, dafür sind Florian Cnudde (1.FCS II), Liang Qiu (Helsingborg) und der Ex-Bad Homburger Laurens Tromer (Zoetermeer) dazu gestoßen. „Wir besitzen eine spielstarke Mannschaft“, sagt Präsident Michael Küven. „Vor allem menschlich passt die Truppe zusammen. Ich erhoffe mir einen Mittelfeldplatz.“ Die Neckarsulmer Sport-Union ist nach einer „Ehrenrunde“ in der 3. Bundesliga zurückgekehrt. Man hat nichts anderes als den Klassenerhalt im Visier. Alexander Mohr, technischer Leiter der NSU, gibt aber zu bedenken: „Eine kleine Schwäche ist sicherlich, dass wir keinen absoluten Topspieler in unseren Reihen haben.“ Immerhin konnte man mit dem Inder Sanil Shetty einen auch international erprobten Spieler zusätzlich unter Vertrag nehmen.

1. FC Köln – 1. FSV Mainz 05 (Sonntag, 14.00 Uhr)

Rheinisches Derby in der 2. Bundesliga, sportlich immer interessant. Letzte Saison durften die Rheinhessen zwei Siege über die Kölner bejubeln – das Hinspiel in eigener Halle gewannen sie mit 6:4, das Rückspiel in der Höhle des Löwen beziehungsweise Geißbocks gar mit 6:2. Diesmal ist im Vorfeld kein Favorit auszumachen. Nach zuletzt Platz neun möchte Köln in der Tabelle weiter nach oben klettern. Spielertrainer Lennart Wehking hält Platz sechs für ein realistisches Saisonziel. Mit der Verpflichtung des DTTB-U23-Perspektivspielers Tobias Hippler hat der Gastgeber zweifellos einen Transfercoup gelandet. Gianluca Walther, Sportlicher Leiter und Nummer zwei des Teams hält die „mannschaftliche Geschlossenheit, Erfahrung und den Kader mit fünf Akteuren“ für Stärken der Geißböcke. Hinter Hippler und Walther schlagen mit Damien Eloi und Lennart Wehking erfahrene Spieler auf. Mit dem Abstieg sollte man diese Saison eigentlich nichts zu tun bekommen.

Beitragsbild: Lennart Wehking will mit dem 1. FC Köln diese Saison ins gesicherte Mittelfeld vorstoßen.

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher