Ich habe einige Tage gewartet, weil ich keinen zu emotionalen Beitrag zu den unschönen Begebenheiten in unserer Liga schreiben wollte. Hier nun also, mit etwas zeitlichem Abstand, drei Anmerkungen zum Ende dieser Runde:
1) Savos Kleinsteinbach-Begründung scheint mir unhaltbar. Selbstverständlich hatte Buchen am vorletzten Spieltag Glück, auf einen Gegner mit relativ schwacher Aufstellung getroffen zu sein. Aber Lohrbach hat am selben Tag ja auch gegen eine deutlich geschwächte Mannschaft von WW II (ohne Nummer 1, 3 und 6) gepunktet. Bei bester Aufstellung von WW II wäre es, wenn man die aktuellen TTR-Werte zugrunde legt, wohl eher kein gemütliches 9:4 für Lohrbach geworden. Viel wichtiger aber: Wenn es nun Standard wird, dass Mannschaften am Ende der Saison nach subjektivem Gerechtigkeitsempfinden Punkte einfach verschenken, dann können den Spielbetrieb auch einstellen und eine Runde Sackhüpfen oder Hallen-Halma über Auf- und Abstieg entscheiden lassen.
2) Weinheim-West hat zwei Mannschaften in der Liga, also 12 gemeldete Spieler. Dazu kommen noch drei bis vier Ersatzleute, die nachgewiesen haben, dass sie im mittleren und hinteren Paarkreuz punkten können. Dass man aus dieser Menge an Spielern am letzten Spieltag keine Mannschaft mehr formen kann, wirkt seltsam. Und wenn man absehen konnte, dass der Termin für viele Spieler nicht passt, hätte man das Spiel ja verlegen können. (Lohrbach hätte bestimmt zugestimmt, denn sie haben in diesem Jahr ja selbst mehrfach von der Verlegungsbereitschaft anderer Teams profitiert.) Stattdessen wird einfach abgeschenkt, obwohl klar war, dass dies den (direkten) Abstieg entscheidet. Warum macht man das?
3) Lohrbach hat sich also nun zum zweiten Mal in drei Jahren am letzten Spieltag durch ein geschenktes Spiel vor dem (direkten) Abstieg gerettet. Großes Glück - wobei man von Glück eigentlich nur sprechen sollte, wenn sich die mit Punkten beschenkte Mannschaft im Vorfeld des Spiels absolut passiv verhalten hat. Genau dieser Punkt hat vor zwei Jahren für Gesprächsstoff gesorgt, aber letztlich war es egal, weil Viernheim wohl ohnehin zurückgezogen hätte. Man kann, wie Dr. Mabuse richtigerweise geschrieben hat, nur hoffen, dass es am vergangenen Wochenende wirklich einfach nur Glück war, denn alles andere wäre grob unsportlich.
Ich hoffe, wir haben ab Herbst eine sportlich-faire, letzte 6er-Mannschafts-Saison. Um ehrlich zu sein, ist meine Vorfreude darauf aber momentan auf dem Nullpunkt.
