DEUTSCHE POKALMEISTERSCHAFT: Jülich steht im Achtelfinale



An diesem Wochenende geht es im nationalen Pokalwettbewerb der Herren richtig zur Sache. Am Samstag wurde zunächst die Vorrunden-Gruppe 4 im holsteinischen Siek gespielt – am Sonntag folgen die drei anderen Gruppen-Entscheidungen in Brackwede, Bad Königshofen und Seligenstadt.

In Siek beim traditionsreichen Ex-Zweitligisten, der nunmehr in der neuen 3. Bundesliga Nord aufschlägt, spielte der letztjährige Zweitliga-Nord-Vizemeister TTC indeland Jülich vor leider maximal nur 75 Zuschauern die erste Geige.

Starke Zweitliga-Konkurrenten wie die Dortmunder Borussia oder der 1. FC Köln konnten den einstigen Bundesliga-Dino letztlich nicht gefährden, der sämtliche drei Partien gewann und lediglich zum Auftakt gegen angriffslustige „Geißböcke“ hart um den Sieg kämpfen musste.

Der 20-jährige holländische Jülicher Neuzugang Ewout Oostwouder, auf Empfehlung Trinko Keens gekommen, musste gleich zum Auftakt beim 0:3 gegen den routinierten Lennart Wehking, der später auch Lauric Jean in die Schranken wies, die Erfahrung machen, dass in Deutschlands Unterhaus ein rauher Wind weht.

Später spielte sich der hoch aufgeschossene Niederländer („So nervös wie heute war ich noch nie in meinem Leben“) allerdings frei und verlor in Siek kein einziges Match mehr. So machte er auch nach zweidreiviertel Stunden den Sack zu gegen die Kölner durch einen 3:1-Erfolg über Thomas Brosig.

Gegen den auf diesem Level trotz eines gewohnt starken Wang Yansheng, der im ersten Gruppenspiel des SVS die Dortmunder Evgeny Fadeev und Björn Helbing schlug, eher chancenlosen Gastgeber dominierten die „Indeländer“ nach Belieben, was sie dann überraschend gegen den verdutzten BVB wiederholten.

Die Schwarz-Gelben kamen in der „Mehrzweckhalle Hinterm Dorf“ beim 0:3 nämlich über die Rolle eines besseren Sparringspartners nicht hinaus. Der junge Japaner Yoshihiro Ozawa, der der Trainingsgruppe von Werder Bremen angehört, hatte den Westfalen gleich zu Beginn den Zahn gezogen (3:0 gegen Evgeny Fadeev), Oostwouder gegen Björn Helbing nachgelegt (3:2) und Hermann Mühlbach, seit letztem Jahr auch als luxemburgischer Verbandstrainer tätig, die Angelegenheit elegant vollendet (3:1 gegen Wencheng Qi).

Allzu gut gelaunt traten die Dortmunder die Rückreise auch deshalb nicht an, weil sie das knapp 200-minütige Prestigeduell gegen Köln knapp mit 2:3 verloren hatten. Zweimal hatte man vorgelegt (Björn Helbing 3:0 gegen Florian Wagner, Evgeny Fadeev 3:0 gegen Gianluca Walther), doch ein bärenstarker Lennart Wehking (3:0 gegen einen völlig chancenlosen Erik Bottroff, 3:2 gegen Björn Helbing) hatte stets postwendend für den Ausgleich gesorgt und der junge Florian Wagner überraschend gegen Routinier Wencheng Qi mit 11:8 im 5. Satz den Sack zugemacht.

Den strahlenden und souveränen Sieger aus Jülich tangierte dies natürlich nicht im Mindesten. Manager-Urgestein Arnold Beginn: Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt einmal die erste Pokalrunde überstanden haben. Für mich ist der Einzug ins Achtelfinale überraschend gekommen.“

Mühlbach und Co. treffen nunmehr im Achtelfinale vor heimischer Kulisse als Außenseiter auf den Erstligisten TTC matec Frickenhausen (19.09., 19:30 Uhr). Der Sieger ist beim „Final 8“ in Fulda dabei.

 

Ergebnisse der Vorrunden-Gruppe 4 in Siek

SV Siek – BV Borussia Dortmund 2:3

1. FC Köln – TTC indeland Jülich 2:3

TTC indeland Jülich – SV Siek 3:0

BV Borussia Dortmund – 1. FC Köln 2:3

SV Siek – 1. FC Köln 1:3

TTC indeland Jülich – BV Borussia Dortmund 3:0

 

1. TTC indeland Jülich 6:0 9:2

2. 1. FC Köln 4:2 8:6

3. BV Borussia Dortmund 2:4 5:8

4. SV Siek 0:6 3:9