OLYMPIA 2012: Hürde Österreich souverän genommen, nun kommt der Topfavorit



Das war souverän und hat Lust auf mehr gemacht. Das deutsche Herrennationalteam gab sich im Viertelfinale in der ExCeL-Arena gegen die Österreicher beim 3:0 nicht die geringste Blöße.

Man geht nun gut gerüstet in den Halbfinal-Knaller gegen Tischtennis-Weltmacht China am Montag um 15:30 Uhr, den sich viele als Endspiel gewünscht hätten. Die Chinesen gaben in ihrer Partie gegen Singapur nicht einen Satz ab.

Honkong schaltete dank eines überragenden Tang Peng ein wenig überraschend die an drei gesetzten Japaner aus (3:2).

Südkorea hatte gegen starke, top motivierte Portugiesen arge Mühe, mit 3:2 ins Semifinale einzuziehen. Der Neu-Ochsenhausener Ryu Seung Min sorgte durch ein 3:1 über Marcos Freitas, der zuvor Joo Se Hyuk geschlagen hatte, für den Siegpunkt der Asiaten.

9:1 Sätze gegen den Nachbarn aus der Alpenrepublik drücken die deutsche Überlegenheit im Viertelfinale aus. „Dima“ Ovtcharov legte vor durch ein ungefährdetes 3:0 gegen Robert Gardos. Noch weniger Mühe hatte ein wieder erstarkter Timo Boll mit Ex-Weltmeister Werner Schlager. Das Doppel Boll/Steger sorgte für den dritten Punkt.

Gerade der Aufwärtstrend beim Weltranglistensiebten Boll gibt Anlass zur Hoffnung vor dem schweren China-Spiel. Bei der WM in Dortmund hatte die DTTB-Auswahl im Finale gegen die Chinesen ein 0:3 quittieren müssen, auch wenn die einzelnen Matches umkämpft waren. Kann die Revanche gelingen oder hängen die Trauben erneut zu hoch?

 

Stimmen zum Spiel

Dimitrij Ovtcharov: „Ich war heute um einiges frischer und habe befreiter gespielt. Es war gut, dass wir gestern einen Tag frei hatten. Ich wünschte, ich würde mich immer so fühlen. Mir macht es gerade unglaublichen Spaß zu spielen. Ich hoffe, dass wir jetzt noch zwei Spiele gewinnen.“

Timo Boll: „Ich bin sehr erleichtert, dass es heute ein bisschen normaler lief. Ich wusste, dass der Knoten irgendwann platzen müsste. Jedes Match, ob Einzel oder Doppel, ist da Gold wert, um meinen Rhythmus zu finden. Im Training gewinne ich meine Matches immer. Im Spiel war ich aber immer zu hektisch und angespannt. Aber jetzt glaube ich so langsam wieder an meine Stärken. Eigentlich fühle ich mich in der Favoritenrolle wohler. Ich habe mich in anderen Spielen hier schon als Favorit gesehen, aber das kann schnell umschwenken, wie man gesehen hat. Unser Ziel muss sein, dass den Chinesen morgen das passiert, was mir hier im Einzel passiert ist. Wir dürfen nicht mit Angst ins Spiel gehen. Wir müssen an unseren Sieg glauben, um überhaupt eine Chance zu haben.“

Bastian Steger: „Ein 3:0 war das Wunschergebnis gegen Österreich. Das ist perfekt aufgegangen. Wir müssen morgen drei Punkte machen. Wie ist eigentlich wurscht.“

Jörg Roßkopf: „Dima war am Anfang schon etwas nervös, weil er gegen Gardos beim Vorbereitungsturnier verloren hatte. Gegenüber dem Spiel gegen Schweden hat er sich heute deutlich gesteigert. Wir sind so stark, dass wir gegen Österreich in dieser Höhe gewinnen können. Das Spiel am Montag gegen China ist aber ein ganz anderes Kaliber. Wir hatten in Dortmund unsere Chancen, auch wenn das einige anders sehen, und probieren es morgen wieder.“ 

 

Herren-Mannschaft, Viertelfinale 

China – Singapur 3:0

Japan – Hongkong 2:3

Südkorea – Portugal 3:2

 

Deutschland – Österreich 3:0

Dimitrij Ovtcharov – Robert Gardos 3:0 (9,8,5)

Timo Boll – Werner Schlager 3:0 (7,7,4)

Timo Boll/Bastian Steger – Robert Gardos/Chen Weixing 3:1 (6,11,-8,4)

 

Halbfinale am Montag

Deutschland – China, 15:30 Uhr deutscher Zeit
Hongkong – Südkorea, 20 Uhr

Finale am Mittwoch um 16:30 Uhr

Spiel um Bronze um 12 Uhr

 

Zum Vergleich: Resultate des Endspiels der WM in Dortmund

Deutschland – China 0:3
Timo Boll – Zhang Jike 2:3 (-10, -6, 9, 10, -6)
Dimitrij Ovtcharov – Ma Long 0:3 (-3, -9, -11)
Patrick Baum – Wang Hao 1:3 (8, -5, -5, -10)

 

 

Damen-Mannschaft, Halbfinale

Singapur – Japan 0:3

China – Südkorea (MO, 11:00 Uhr)

 

Finale am Dienstag um 16:30 Uhr

Spiel um Bronze am Dienstag um 12 Uhr 

 

 

Links

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