TTBL: Fulda nach 3:1 in Saarbrücken mit einem Bein im Finale



Es war eine rassige Partie, die mehr als 400 Zuschauer verdient gehabt hätte. Erwartungsgemäß setzte sich Ligaprimus TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit 3:1 beim Vierten der Punktrunde, 1. FC Saarbrücken TT, im ersten Play-off-Halbfinale durch.

Allerdings leisteten die ohne den verletzten Bastian Steger (Bauchmuskelzerrung) angetretenen Saarländer heftig Widerstand und machten den Osthessen phasenweise das Leben schwer.

Gerade zu Anfang war Saarbrücken stark, als Tiago Apolonia gegen Patrick Franziska in der Form der German Open aufspielte und dem künftigen Düsseldorfer keinen Satz überließ. Als dann auch noch Cedric Nuytinck erstaunlich gut mit Wang Xi mithielt und zum zwischenzeitlichen 1:1 nach Sätzen ausgleichen konnte, glaubte mancher in der Joachim-Deckarm-Halle an eine Sensation.

Doch am Ende durften die mit sehr vielen Fans angereisten Maberzeller, die fast die Hälfte der Zuschauer stellten, jubeln.

Defensiv-Ass Wang ließ sich von dem belgischen Zweitligaspieler, der Steger vertrat, doch nicht die Butter vom Brot nehmen. Anschließend zeigte ein bärenstarker Ruwen Filus dem Slowenen Bojan Tokic ebenso die Grenzen auf wie Wang Xi Apolonia, der gegen die Abwehrwand aus der hessischen Bischofsstadt nicht wirklich zum Zuge kam, auch wenn der sympathische Portugiese den spektakulärsten Ballwechsel des Tages aus scheinbar aussichtsloser Position zu seinen Gunsten entschied. Beide Matches gingen in vier Sätzen an den Gast aus der Rhön.

Nach knapp drei Stunden war die Messe gelesen und Fulda dem verdienten Lohn für eine bislang traumhafte Saison ein weiteres Stück näher gekommen. 6:9 Sätze dokumentieren indes, dass Saarbrücken nicht chancenlos war. Das Ergebnis erhält Apolonia & Co. eine kleine Chance, vielleicht doch noch das Finale zu erreichen. Allerdings sind Wang Xi und Kollegen klar auf Endspielkurs und können nur noch durch ein kleines Wunder gestoppt werden.

Mit Spannung wird nun das zweite Play-off-Halbfinal-Hinspiel am morgigen Sonntag in Frickenhausen erwartet, wo Rekordmeister Düsseldorf seine Aufwartung macht (15:00 Uhr, Sporthalle auf dem Berg).

Stimmen zum Spiel

Stefan Frauenholz (Präsident Fulda-Maberzell): „Wir sind auf jeden Fall zufrieden. Wir sind hierher gefahren und wollten möglichst hoch gewinnen. Das haben wir geschafft, auch wenn der Anfang etwas holprig war. Mit dem 3:1 können wir gut leben. Unsere Chancen stehen nicht schlecht, im Rückspiel alles klar zu machen.“

Claus-Dieter Schad (Vizepräsident Fulda-Maberzell): „Uns ist ein riesiger Steinbrocken von der Seele gefallen – die Tür nach Frankfurt steht offen.“

Slobodan Grujic (Trainer Saarbrücken): „Das war keine schlechte Leistung von meiner Mannschaft. Wir haben alles versucht, Fulda war aber den entscheidenden Tick besser. Nach dem tollen Spiel von Tiago zum Auftakt und der guten Leistung von Cedric gegen Wang Xi hatten wir schon eine gewisse Hoffnung auf einen Sieg. Aber dazu hat heute eben doch etwas gefehlt. Wir leben aber noch und rechnen uns noch eine kleine Chance aus, im Rückspiel mit Basti die Sache zu drehen. Aber dazu müssen alle einen absoluten Top-Tag erwischen.“

Ergebnisse

Tiago Apolonia – Patrick Franziska 3:0 (11:8, 18:16, 11:7)

Cedric Nuytinck – Wang Xi 1:3 (8:11, 11:8, 6:11, 8:11)

Bojan Tokic – Ruwen Filus 1:3 (8:11, 7:11, 11:4, 4:11)

Tiago Apolonia – Wang Xi 1:3 (2:11, 5:11, 11:9, 2:11)