TTCLM: Düsseldorf mit Pontoise in einer Gruppe



Am Freitag wurden im Saarbrücker Victor’s Residenz-Hotel die vier Vorrundengruppen der Table Tennis Champions League Men 2018/19 ausgelost. Titelverteidiger Borussia Düsseldorf kreuzt mit dem Königsklassen-Sieger von 2016 Pontoise Cergy die Klingen.

Allerdings ist schwer nachvollziehbar, weshalb die Borussia Gruppe A in ihrer Pressemitteilung zur „Hammergruppe“ erhebt. Schaut man sich die Aufstellungen der Mitkonkurrenten an, erscheinen diese inklusive Pontoise als Kanonenfutter. Der große Name des Teams aus Frankreich tut wenig zur Sache. Mit Mattias Karlsson, Can Akkuzu, Tristan Flore und Patrick Baum ist Pontoise um Längen schwächer besetzt als das Boll-Team. Gleiches gilt für den Vorjahres-Halbfinalisten Sporting Clube de Portugal. Mit Quadri Aruna, Joao Monteiro, Diogo Carvalho und Bode Abiodun – also zwei Portugiesen und zwei Nigerianern – dürften die Portugiesen chancenlos gegen die Düsseldorfer sein. Erst recht der tschechische Champion TTC Ostrava, der mit dem Chilenen Felipe Olivares sowie den Tschechen Tomas Tregler, Ondrej Bajger und Petr Korbel, inzwischen 47 Jahre alt, in Deutschland eher Zweitliga- als TTBL-Niveau hätte.

Angesichts dieser Aufstellungen erscheint das Statement von Borussia-Manager Andreas Preuß abenteuerlich. „Das ist eine absolute Hammergruppe“, so Preuß. „Aber wir sind Titelverteidiger und werden nicht jammern. Wir wollen als Gruppenerster in das Viertelfinale und wieder um den Titel spielen!“ Noch witziger mutet es an, wenn sport.de „Horror-Los für Timo Boll und Co.“ titelt.

Machbar, aber alles andere als leicht – so lässt sich das Ergebnis der Auslosung für den 1. FC Saarbrücken TT zusammenfassen. Die bis auf Patrick Franziska mit komplett neuer Mannschaft antretenden Saarländer treffen in Gruppe C auf KS Dartom Bogoria Grodzisk Mazowiecki aus Polen, Vaillante Sports Angers TT aus Frankreich und den dänischen Vertreter Roskilde Bordtennis BTK 61. „Wir haben diesmal Düsseldorf, Orenburg und Jekaterinburg zum Glück nicht dabei. Von daher ist die Gruppe etwas leichter als in den letzten Jahren. Alle Mannschaften dürften in etwa unsere Spielstärke haben“, gab der Sportliche Leiter des FCS Erwin Berg zu Protokoll. Auch hier ist ein wenig Understatement zu erkennen – der Viertelfinalplatz ist für die Saarbrücker Pflicht. 

Königsklassen-Neuling Post SV Mühlhausen – der einzige Newcomer unter den 16 Teilnehmern – hat es angesichts seiner Setzposition 10 natürlich schwerer. In Gruppe D treffen die Thüringer auf die russische „Übermannschaft“ Fakel Orenburg, die – vorausgesetzt man kann wieder auf einen komplett genesenen Dimitrij Ovtcharov in alter Form zurückgreifen – eigentlich noch einen kleinen Tick stärker als Düsseldorf erscheint. Die Final-Ergebnisse vom Mai waren doch stark dem Umstand geschuldet, dass Orenburg einen gehandikapten Ovtcharov aufbieten musste, der weit von seinem normalen Leistungsvermögen entfernt war. Nun stoßen noch Marcos Freitas und Yan An dazu, Jun Mizutani geht zurück nach Japan. GV Hennebont TT (Frankreich) und Eslövs AI BTK (Schweden) sind die weiteren Gruppengegner von Steffen Mengel, Daniel Habesohn, Ovidiu Ionescu und Lubomir Jancarik. Eslövs sollte man hinter sich lassen können, Hennebont eher nicht.   

Die Gruppenphase der europäischen Königsklasse beginnt am Wochenende 26.-28. September. Der zweite Spieltag steigt 14 Tage später. Die KO-Runde beginnt im Januar 2019, für die sich die Gruppensieger und -zweiten qualifizieren.

 

Gruppe A

Borussia Düsseldorf (GER/Setzposition 1)

AS Pontoise Cergy TT (FRA/6)

Sporting Clube de Portugal (POR/9)

TTC Ostrava 2016 (CZE/13)

 

Gruppe B

UMMC Jekaterinburg (RUS/3)

K.S. Dekorglass Dzialdowo (POL/8)

Stella Sport La Romagne (FRA/12)

SPG Walter Wels (AUT/15)

 

Gruppe C

1. FC Saarbrücken TT (GER/4)

Bogoria Grodzisk Mazowiecki (POL/5)

Vaillante Sports Angers TT (FRA/11)

Roskilde Bordtennis BTK 61 (DEN/14)

 

Gruppe D

Fakel Gazprom Orenburg (RUS/2)

GV Hennebont TT (FRA/7)

Post SV Mühlhausen (GER/10)

Eslövs AI BTK Bordtennis (SWE/16)

 

Text: Dr. Stephan Roscher

Foto: ETTU

 

Siehe auch: TTCLM: Drei Bundesligisten am Start – Düsseldorf topgesetzt