FINAL FOUR DAMEN: Berlin und Bad Driburg im Finale



In den beiden Halbfinal-Matches beim Pokal-Final-Four in Hannover sind Überraschungen ausgeblieben. Bingen/Münster-Sarmsheim unterlag Titelverteidiger berlin eastside mit 1:3, Zweitligist Langstadt musste Bad Driburg zu einem 3:0-Sieg gratulieren.

Im Endspiel des DTTB Final Four um 13.30 Uhr in der Swiss Life Hall stehen sich der klar favorisierte Triple-Sieger ttc berlin eastside, der seinen fünften nationalen Pokalsieg in Folge anvisiert, und der Bundesliga-Tabellenvierte TuS Bad Driburg gegenüber. 

Die Hauptstädterinnen hatten gegen den Rivalen aus Bingen durchaus etwas Mühe, auch wenn dieser ohne die Tschechin Hana Matelova, der die eastside-Spielerinnen liegen, letztlich keine realistische Chance auf eine Pokalüberraschung hatte. Defensiv-Ass Ding Yaping ließ zu Beginn die eigens aus Hongkong eingeflogene Tie Yana alt aussehen, doch Wan Yuan konnte gegen Georgina Pota erwartungsgemäß nicht nachlegen. Ebensowenig die Französin Marie Migot gegen Shan Xiaona, die allerdings gut mitspielte und einen Satz gewann. Pota, eigentlich nicht unbedingt die Abwehr-Killerin, setzte den Schlusspunkt durch ein letztlich sehr deutliches 3:1 über Ding.  

TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – ttc berlin eastside 1:3 

Ding Yaping – Tie Yana 3:0 (11:4, 11:6, 11:8)

Wan Yuan – Georgina Pota 0:3 (6:11, 8:11, 8:11)

Marie Migot – Shan Xiaona 1:3 (9:11, 8:11, 11:6, 6:11)

Ding Yaping – Georgina Pota 1:3 (7:11, 4:11, 11:6, 4:11)

Dass Zweitligist Langstadt ohne seine Spitzenspielerin Monika Pietkiewicz, die aus privaten Gründen in Polen weilt, gegen Bad Driburg nichts würde ausrichten können, stand zu erwarten. Der Underdog spielte ganz ordentlich mit und hätte auch mit 1:3 verlieren können – an der Niederlage gab es aber nichts zu rütteln, zumal sich die beiden jungen Spielerinnen recht nervös präsentierten. Die 20-jährige Alena Lemmer startete schlecht in das Duell mit der gleichaltrigen Nina Mittelham, gewann aber wie aus dem Nichts den dritten Satz klar und war von da an auf Augenhöhe mit der DTTB-Nationalspielerin. Dennoch zog sie knapp den Kürzeren. Die 19-jährige Janina Kämmerer unterlag im Anschluss der Luxemburgerin Sarah de Nutte (Weltrangliste Platz 64) – natürlich eine andere Hausnummer als ihre normalen Gegnerinnen in der 2. Liga – sehr deutlich. Im Duell der Generationen konnte die 36-jährige Sonja Busemann, eigentlich Nummer drei des Regionalligateams, mit der 14-jährigen Sophia Klee, Europas Toptalent ihrer Altersklasse, gut mithalten und warf ihre ganze Routine in die Waagschale. Busemann egalisierte einen 0:2-Satzrückstand und verlor im fünften Satz mit 8:11. Die Finalteilnahme des TuS Bad Driburg war besiegelt. 

Der Langstädter Tross trat erhobenen Hauptes die Heimreise an. „Wir haben uns gut verkauft“, so Alena Lemmer. „Die Erfahrungen und positiven Momente wollen wir in die Rückrunde der 2.Liga mitnehmen.“ Auch Janina Kämmerer ließ den Kopf nicht hängen: „Wir hätten gerne ein Spiel gewonnen, Sonja war knapp dran. Wir sind jedoch nicht enttäuscht, es war ein tolles Erlebnis.“ In der Swiss Life-Halle drückte auch die Vereinsvorsitzende Christa Erbes dem TSV-Trio die Daumen. „Wir sind stolz auf unsere Mädels“, so Erbes. „Spätestens mit dem Abspielen der Nationalhymne war uns nochmal bewusst, was für eine tolle Leistung es schon war, sich für dieses Großereignis zu qualifizieren.“ 

TSV Langstadt – TuS Bad Driburg 0:3 

Alena Lemmer – Nina Mittelham 1:3 (4:11, 7:11, 11:3, 9:11)

Janina Kämmerer – Sarah de Nutte 0:3 (2:11, 9:11, 4:11)

Sonja Busemann – Sophia Klee 2:3 (10:12, 5:11, 11:7, 11:8, 8:11)

 

Livestream auf Sportdeutschland.TVhttp://www.tischtennis.de und „Tischtennis in Deutschland“.

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher