2. BUNDESLIGA: Bad Homburg will auf dem Spitzenplatz überwintern



Erstmals in der Vereinsgeschichte steht der TTC OE Bad Homburg nach dem 6:2-Erfolg in Mainz auf Platz eins der Zweitliga-Tabelle und wünscht sich, dass das noch eine Weile so bleibt. Am Sonntag will man gegen Jülich die Spitzenposition verteidigen.

Mit 10:4 Zählern ist man nach dem Sieg bei allerdings stark ersatzgeschwächten Mainzern neuer Ligaprimus – doch lügt die Tabelle ein wenig, da Saarbrückens TTBL-Reserve mit ihren Aktivposten Tomas Polansky und Deni Kozul, gegen die die Kurstädter vor einem Monat Unentschieden gespielt haben, zwei Partien weniger absolviert hat. Die Saarländer haben es mit ihren 8:2 Punkten selbst in der Hand hat, demnächst wieder am TTC OE vorbeizuziehen. Mit einem Zähler weniger als Bad Homburg liegt auch Fortuna Passau noch gut im Rennen um die Spitzenposition. Drei Minuspunkte trennen in dieser extrem ausgeglichenen Liga den Ersten vom Siebten, somit kann die Tabelle noch muntere Berg- und Talfahrten durchlaufen. Allerdings sieht es für Jülich (4:10) und Köln (2:12) hinten momentan nicht wirklich gut aus.

Man muss dem TTC OE, der in der Vorrunde noch gegen Jülich (02.12.) und in Passau (09.12.) antritt, das Kompliment machen, personell jetzt schon im dritten Zweitligajahr in Folge ein gutes Händchen unter Beweis zu stellen. In der ersten Saison holte man Spieler wie Kohei Sambe und Qiu Dang und hatte eine tolle Truppe beisammen, konnte die genannten Akteure aber nicht halten. Dafür kamen Könner wie Tomislav Pucar, Laurens Tromer und Sanil Shetty ins Rhein-Main-Gebiet, von denen aber Pucar und Tromer ebenfalls nur eine Saison blieben. Und zum dritten Mal konnte man die Abgänge adäquat ersetzen ohne das finanzielle Limit zu überschreiten und zog den 26-jährigen Schweden Harald Andersson sowie den 21-jährigen Slowenen Alexander Valuch an Land. Der eine ein guter Mann für die Top-Position – Bilanz: 10:4, analog zum Punktestand des TTC OE –, der andere, extrem aggressiv und risikoreich angreifend, für hinten ein Leistungsträger mit Perspektiven (6:3). Zusammen mit dem verbliebenen Trio Ecseki-Shetty-Scheja bilden die Neuen eine harmonische Truppe, sachkundig eingestellt und gecoacht durch den früheren HTTV-Trainer Gao Xiaojun.

Mittel- und langfristig sehen die Ober-Erlenbacher ohnehin ihren Platz im deutschen Oberhaus. Derzeit aber noch nicht. Sollte man freilich die Saison auf der Spitzenposition beenden, könnte das den Anstoß geben, vielleicht den großen Schritt doch früher als geplant zu wagen. Schließlich hat man das Beispiel des TSV Bad Königshofen vor Augen, der als Aufsteiger mit einer jungen, preisgünstigen Mannschaft derzeit in der TTBL für Furore sorgt.

Doch nun gilt es zunächst einmal, am Sonntag im heimischen Wingert-Dome gegen Jülich zu bestehen, das fraglos besser ist als es der Tabellenstand erahnen lässt. Martin Allegro, Tobias Rasmussen, Brian Afanador und Aliaksandr Khanin sind scharf auf die Punkte, um sich aus der Gefahrenzone zu hangeln. Ein Selbstläufer wird das nicht für den TTC OE, bei dem alle fünf Spieler an Bord sein werden.

Kapitän Dominik Scheja geht ebenfalls nicht von einem lockeren Sonntagsspaziergang aus: „Es wird ein sehr schweres Spiel gegen Jülich! Dennoch hoffe ich, dass wir unsere hervorragende Saison weiterführen und uns an der Tabellenspitze halten können.“ Die Serie soll um keinen Preis reißen. „Bisher sind wir im Wingert-Dome ungeschlagen und das wollen wir mit unseren tollen Fans im Rücken, die uns wirklich sehr stark pushen, auch gegen die starke Mannschaft aus Jülich fortführen“, so Scheja. Teammanager Johannes Herrmann glaubt an einen weiteren Erfolg der Truppe aus der Kurstadt: „Wir spielen am Wochenende wieder voll auf Sieg. Der Wingert-Dome bleibt uneinnehmbar!“

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Text & Fotos (3): Dr. Stephan Roscher