Ochsenhausens Serie gerissen: 0:3-Niederlage in Ostrava



Der erste Elfmeter wurde verschossen, zwei weitere folgen. Nach sieben siegreichen Partien in Folge musste Ochsenhausen am Mittwoch in Ostrava eine vermeidbare Niederlage quittieren – zuvor hatte man in Europas Königsklasse ausschließlich Siege gefeiert.

Natürlich geht jede Serie irgendwann zu Ende, doch dass es heute geschah, war unnötig und vermeidbar. 0:3 – das klingt drastisch, war es aber nicht. Jedes Match ging über fünf Sätze und immer waren die jungen Oberschwaben am Ende die Dummen, da sie klare Führungen nicht ins Ziel bringen konnten, und der Gegner an diesem Abend in den entscheidenden Momenten nervenstärker aber auch glücklicher agierte.

Allzuviel ist erst einmal nicht passiert, man führt weiterhin die Gruppe C an mit nun 7 Punkten vor Ostrava (6), La Romagne (5) und Wels (3), wobei die Österreicher und die Franzosen am Donnerstag aufeinandertreffen und punktemäßig aufschließen werden, jedoch nicht an den TTF vorbeiziehen können. Der Gruppensieg – und den strebt Ochsenhausen nach wie vor an – ist aus eigener Kraft zu erreichen. Man muss „nur“ die Teams aus La Romagne (am 01.12. in Ochsenhausen) und Wels (am 21.12. auswärts) wie in den Hinspielen schlagen. Natürlich muss das erst einmal gelingen, andererseits läuft es an normalen Tagen eben auch nicht so bescheiden wie in Ostrava.

Dort unterlag Hugo Calderano dem griechischen Abwehrkünstler Panagiotis Gionis, den er im Hinspiel bezwungen hatte, musste Simon Gauzy dem in der Weltrangliste 107 Plätze hinter ihm stehenden Tschechen Tomas Tregler nach 2:0-Satzführung zum Sieg gratulieren und konnte Jakub Dyjas den 42-jährigen Serbe Aleksandar Karakasevic trotz zwischzeitlich klarer Führungen nicht in die Schranken weisen. Alles ganz eng und jeweils in fünf Sätzen. Doch es gibt eben im Tischtennissport solche gebrauchten Tage, an denen einfach nichts glücken will.

Cheftrainer Dubravko Skoric sagte nach der Partie: „Das war eine heftige Niederlage. Ein 0:3 in der Champions League tut immer weh. Ostrava hat zwar besser gespielt als im Hinspiel, aber wir hatten trotzdem viele Chance und haben sie nicht genutzt. Dieses Ergebnis ändert einiges, wir haben uns jetzt selbst wieder Druck gemacht und haben am Freitag nächster Woche nun eine Art Endspiel gegen La Romagne, das wir gewinnen müssen, um uns für das Viertelfinale zu qualifizieren.“

TTF-Präsident Kristijan Pejinovic fand klare Worte für das Geschehen in Ostrava: „Eine bittere Niederlage, aber noch mit keinerlei Folgen. Nicht genug Gegenwehr und mitspielen reicht nicht gegen solche Gegner. Da muss mehr kommen, wenn man oben mitspielen will.“ Seine Einzelkritik fiel wie folgt aus: „Hugo okay vom Spiel her, kann man nichts sagen. Simon verschenkt eine 2:0- und 6:2-Führung und wird hart bestraft. Diese Niederlage hat niemand erwartet. Und Jakub muss sein Spiel 3:1 gewinnen – nicht kann, muss!“ Pejinovics Resümee: „Das war heute eine magere Vorstellung. Aber jede Serie muss mal reißen und der Fokus liegt nun auf Sonntag, wenn wir in der TTBL Grenzau empfangen.“


Das Spiel im Überblick

Panagiotis Gionis – Hugo Calderano 3:2 (11:9, 8:11, 11:8, 10:12, 11:5)

Tomas Tregler – Simon Gauzy 3:2 (12:14, 8:11, 11:9, 12:10, 11:9)

Aleksandar Karakasevic – Jakub Dyjas 3:2 (3:11, 11:9, 12:10, 9:11, 11:7)

 

TTCLM auf der Webseite der ETTU

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher