ITTF WORLD TOUR: Ni Xia Lians Weltrekord-Match in Linz



Luxemburgs 54-jährige „Tischtennis-Oma“ Ni Xia Lian trug sich am Donnerstag bei den Austrian Open in die Tischtennis-Annalen ein. Ihr gewonnenes Match gegen die japanische Weltranglisten-13. Honoka Hashimoto dauerte eine Stunde, 32 Minuten und 44 Sekunden.

Am Donnerstag gab es einen Weltrekord aus der Linzer TipsArena zu vermelden. Die 54-jährige Ni Xia Lian (Luxemburg, Weltrangliste 63) schlug Abwehrspielerin Honoka Hashimoto (Japan, WRL 13), die mit 19 Jahren beinahe ihre Enkelin sein könnte, in einem Siebensatz-Krimi mit 9:11, 5:11, 11:6, 11:6, 5:11, 16:14, 18:16. Doch das eigentlich Bemerkenswerte: das Wahnsinns-Duell dauerte exakt eine Stunde, 32 Minuten und 44 Sekunden – die ITTF hat es zum „Longest Table Tennis Match in Modern History“ erklärt. Bis dahin galt das Spiel Li Jie (Niederlande) vs. Hitomi Sato (Japan) bei den diesjährigen Qatar Open, das knapp unter einer Stunde und 30 Minuten lag, als das Marathon-Match der modernen Tischtennis-Geschichte.

Ni, die zwar Material-, aber keine Defensivspielerin ist und mit der Vorhand munter angreift, zeigte sich selbst davon überrascht, in ein Zeitspiel verwickelt worden zu sein. „Das war für mich etwas Neues, ich habe zwar im Tischtennis schon einiges erlebt, aber da fehlte mir die Erfahrung“, so die 54-Jährige. „Umso mehr freue ich mich, dass ich dieses unglaubliche und unvergessliche Match gewinnen konnte.“

 

Kurze Zusammenfassung: Weltrekord-Match Ni vs. Hashimoto auf You Tube

Und für die Unentwegten, die nichts umwirft: Das Weltrekord-Match in voller Länge

 

Ni trifft übrigens im heutigen Achtelfinale (20 Uhr) erneut auf eine Japanerin. Dass sie aber gegen Hina Hayata (17 Jahre, WRL Platz 17) wieder eineinhalb Stunden schwitzen muss, darf als eher unwahrscheinlich angesehen werden.

Bei den Damen ist in Linz bekanntlich „tote Hose“ aus DTTB-Sicht. Nina Mittelham und Wan Yuan waren bereits in der Qualifikation gescheitert. Und nun haben sich in der 1. Hauptrunde haben mit Liu Jia (0:4 gegen Kyoka Kato/Japan) und Sofia Polcanova (0:4 gegen Chen Ke/China) auch noch die beiden Hoffnungsträgerinnen der Gastgebernation vorzeitig verabschiedet. Im Achtelfinale finden wir ausschließlich Spielerinnen asiatischer Herkunft, von denen Luxemburgs Tischtennis-Ikone Ni Xia Lian und Yu Fu (Portugal) die einzigen sind, die für europäische Länder starten.

Austrian Open auf der Webseite der ITTF

 

Text: Dr. Stephan Roscher

Fotos: ITTF; Dr. Stephan Roscher