EM 2017: Deutsche Damen scheitern an Rumänien



Dreimal in Folge hatten die DTTB-Damen die Mannschafts-Europameisterschaft gewonnen, doch in Luxemburg musste man mit Silber Vorlieb nehmen. In einem dramatischen Finale wurde Han Ying, die Samara und Dodean-Monteiro unterlag, zur tragischen Figur.

Schon zum Auftakt bekamen die Zuschauer einen Vorgeschmack darauf, welch heißer Tanz der DTTB-Mannschaft bevorstand. Die beiden besten europäischen Mannschaften, im Team-Ranking der ITTF punktgleich auf den Plätzen sieben und acht, schenkten sich nichts.

Elizabeta Samara biss sich gegen Han Ying ins Match hinein, egalisierte zwei Satzrückstände und gewann mit 3:2. Die im Finale bärenstarke Shan Xiaona egalisierte indes postwendend und hatte Daniela Dodean-Monteiro jederzeit im Griff. Nina Mittelham, gegen Bernadette Szöcs als Außenseiterin in die Box gegangen, konnte nichts reißen und war auch zu nervös, um ihre Gegnerin in Bedrängnis zu bringen. Lediglich im dritten Satz war die 20-jährige Bad Driburgerin obenauf.

Dann kam wieder Shan ins Spiel und zwang auch die Weltranglisten-28. Samara in die Knie (3:1), eigentlich schien der Weg zur Goldmedaille nun frei zu sein, doch nur eigentlich. Eine erkennbar verunsicherte Han musste nämlich in den Ring, um Deutschland erneut zum Titel zu führen. Und das bekam sie mental nicht auf die Reihe. Schon die ersten beiden Sätze gingen erstaunlich deutlich an Dodean-Monteiro, die als Weltranglisten-47. auf dem Papier klare Außenseiterin war. Han schnappte sich Satz drei ganz klar und lag im vierten Durchgang ständig in Front, vergab jedoch zwei Satzbälle und bei 10:10 geriet sie erkennbar ins Flattern, so dass das Match, die Partie und der Titel weg gingen an die Rumäninnen, deren starke Leistung man einfach anerkennen muss.


EM-Finale Damen: Rumänien – Deutschland 3:2

Elizabeta Samara – Han Ying 3:2 (9:11, 12:10, 9:11, 11:8, 11:7)

Daniela Dodean-Monteiro – Shan Xiaona 0:3 (6:11, 6:11, 7:11)

Bernadette Szöcs – Nina Mittelham 3:1 (11:5, 11:5, 6:11, 11:6)

Elizabeta Samara – Shan Xiaona 1:3 (8:11, 9:11, 17:15, 3:11)

Daniela Dodean-Monteiro – Han Ying 3:1 (11:4, 11:8, 4:11, 12:10)

 

Zur Stunde stehen sich im Herren-Finale Deutschland und Portugal gegenüber. Das erste Match zwischen Timo Boll und Marcos Freitas ist heftig umkämpft – man befindet sich gerade im Entscheidungssatz.

 

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Text & Foto: Dr. Stephan Roscher