2. BUNDESLIGA HERREN: Keine Karnevals-Punkte für die Geißböcke



Keine Geschenke verteilten die ambitionierten Bad Homburger Zweitliga-Profis beim Gastspiel in der Karnevals-Hochburg Köln. Durch den 6:3-Erfolg bei den zuletzt sehr starken Rheinländern konnten die Hessen ihr Punktekonto wieder ausgeglichen gestalten.

Im Duell der Tabellennachbarn, nun wieder um zwei Plätze getrennt, wollten die inzwischen fast aller Abstiegssorgen ledigen Gastgeber Revanche nehmen für die verheerende 1:6-Schlappe aus dem Hinspiel. Anfänglich sah es auch so aus, als könnte dies gelingen – das Selbstbewusstsein war zum Greifen, hatte man zuletzt doch immerhin die starken Saarbrücker, allerdings ohne deren Topmann Polansky, klar besiegt.

Wehking/Helbing gewannen ihr Doppel gegen Tromer/Scheja relativ klar in vier Sätzen. Doch bald erwies sich, dass die nun unter Bad Homburg firmierenden Ober-Erlenbacher auch ohne den Inder Sanil Shetty die stärkere Mannschaft waren. U21-Europameister Tomislav Puvar und der Ungar Nandor Ecseki sorgten gegen Walther/Malessa für den Gleichstand. Ecseki gewann das phasenweise sehr enge Match gegen Kölns Spitzenspieler Lennart Wehking und Pucar hatte wenig Mühe mit Björn Helbing.

Da Bad Homburgs Nummer vier, Dominik Scheja, Robin Malessa nur zwei Sätze auf Augenhöhe begegnete, konnten die Domstädter auf 2:3 verkürzen. Gianluca Walther ließ anschließend die Gastgeber sogar über ein Remis nach dem ersten Durchgang jubeln, da ihm der hochgewachsene Niederländer Laurens Tromer an diesem Tag wenig entgegenzusetzen hatte.

Doch im zweiten Teil der kurzweiligen Partie drehten die Gäste auf. Erneut blieb deren vorderes Paarkreuz makellos – der fast zwei Meter lange Pucar schlug Wehking mit 3:0, Ecseki Helbing mit 3:1. Und Tromer zeigte endlich sein Potenzial und hatte Malessa beim 3:1 überwiegend gut im Griff.

Sven Rehde, Sportlicher Leiter des TTC OE, zeigte sich angetan: „Natürlich sind wir mit dieser Leistung extrem zufrieden. Wir wussten, dass die Kölner vor Selbstvertrauen strotzen. Deshalb ganz großes Lob an das gesamte Team für diese Energieleistung.“

Da der BVB überraschend gegen Final-Four-Teilnehmer Hilpoltstein in eigener Halle den Kürzeren zog (4:6), konnte der Klub aus dem Rhein-Main-Gebiet wieder an den Schwarz-Gelben vorbeiziehen. Im Raum steht immer noch die Frage, ob der TTCOE wie angekündigt, in der kommenden Saison der aus zwölf Klubs aufgestockten TTBL angehören wird. Bad Königshofen und Jülich hatten ebenfalls erklärt, ins Oberhaus zu wollen.

Nach der 3:6-Niederlage in Jülich, das einstweilen aufgrund der mehr ausgetragenen Spiele vor Bad Königshofen Spitzenreiter bleibt, sieht es für Grenzaus Bundesliga-Reserve düster aus. Vier Spiele vor Rundenende beträgt der Rückstand der Westerwälder, die fraglos einige gute Auftritte hatten, aufs rettende Ufer schier uneinholbare sechs Punkte. Auch Frickenhausen dürfte die Kurve kaum mehr kriegen. 5:21 Punkte deuten nicht darauf hin, dass der traditionsreiche Täles-Klub zweitklassig bleiben kann.

 

Spiele am Wochenende

So. 14:00 BV Borussia Dortmund – TV 1879 Hilpoltstein 4:6

14:00 1. FC Köln – TTC OE Bad Homburg 3:6

14:30 TTC indeland Jülich – TTC Zugbrücke Grenzau II 6:3

 

Tabelle

1 TTC indeland Jülich 14 9 4 1 75:50 +25 22:6

2 TSV Bad Königshofen 11 8 2 1 62:36 +26 18:4

3 1. FC Saarbrücken-TT II 13 6 4 3 65:50 +15 16:10

4 TTC Fortuna Passau 14 6 4 4 67:53 +14 16:12

5 TTC OE Bad Homburg 14 5 4 5 63:63 0 14:14

6 BV Borussia Dortmund 13 6 1 6 63:63 0 13:13

7 1. FC Köln 14 6 0 8 56:67 -11 12:16

8 TV 1879 Hilpoltstein 12 5 1 6 51:49 +2 11:13

9 TTC Frickenhausen 13 1 3 9 39:71 -32 5:21

10 TTC Zugbrücke Grenzau II 14 2 1 11 39:78 -39 5:23

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher