Tomokazu Harimoto jüngster Jugend-Weltmeister aller Zeiten



Es gibt einen neuen Rekord zu vermelden und im Mittelpunkt steht einmal mehr der 13-jährige Tischtennis-Wunderknabe Tomokazu Harimoto. Der Japaner sicherte sich nämlich bei der Jugend-WM in Kapstadt als jüngster Spieler aller Zeiten den Jungen-Titel.

Mit 13 Jahren und 163 Tagen hat sich der Shooting-Star aus dem Land der aufgehenden Sonne bei den Sun International 2016 World Junior Table Tennis Championships in Südafrikas Metropole Kapstadt ins Rekordbuch der Tischtennis-Geschichte eingetragen. Harimoto ist der mit Abstand jüngste Jugend-Weltmeister aller Zeiten und der dritte U15-Schüler überhaupt, der den Jungen-Titel geholt und die vielen 16-, 17- und 18-jährigen Konkurrenten auf Distanz gehalten hat. Vor ihm hatten das lediglich Kenta Matsudaira, der 2006 in Kairo mit 15 Jahren und 259 Tagen erfolgreich war, und Fan Zhendong, 2012 in Hyderabad mit 15 Jahren und 329 Tagen siegreich, geschafft – beide aber eben deutlich älter als Harimoto.

Ins packende Final-Duell der Nummern eins und zwei der U18-Weltrangliste gegen den Koreaner Cho Seungmin, der sich zuvor im Jungen-Doppel sowie im Mixed mit Gold dekoriert hatte, startete der Rekord-Japaner bescheiden mit zwei verlorenen Sätzen. Dann war der 77. des aktuellen ITTF-Herren-Rankings am Zug und gewann drei Durchgänge in Folge, doch Cho glich aus, so dass der 7. Satz die Entscheidung bringen musste. Da hatte der Japaner wieder die Nase vorne, der nach verwandeltem Matchball zum 7:11, 9:11, 11:6, 12:10, 11:8, 7:11, 11:7 erschöpft aber glücklich zu Boden sank.  

In Kapstadt erlebten die Chinesen, die in den beiden Jahren zuvor jeweils sämtliche Goldmedaillen abgeräumt hatten, einen unerwarteten Einbruch. Lediglich Shi Xunyao konnte sich im Mädchen-Einzel schadlos halten. Die Chinesin besiegte im Finale die überraschend so weit vorgestoßene Mak Tze Wing (Hongkong) ohne Satzverlust. Auf den Weg ins Endspiel hatte sie heftigeren Widerstand in ihren Matches gegen die Weltranglisten-Elfte Miu Hirano und Berlins Japanerin Miyu Kato zu brechen, die mit Silber und Bronze aus Kapstadt zurückgekehrt ist.

Rumänien sicherte sich die erste europäische Jugend-WM Goldmedaille bei den Mädchen überhaupt. Adina Diaconu und Andreea Dragoman siegten überraschend im Doppel-Finale gegen die Japanerinnen Hina Hayata/Miyu Kato. Die letzte nicht-asiatische Goldmedaille bei einer Jugend-WM hatte übrigens Patrick Baum 2005 in Linz gewonnen.

Im Jungen-Doppel trugen sich Cho Seungmin/An Jaehyun (Korea) in die Siegerliste ein. Hier zog Tomokazu Harimoto tatsächlich einmal den Kürzeren, der im Finale an der Seite seines Landsmanns Tonin Ryuzaki mit 1:4 unterlag.

Cho spielte auch einen „goldigen“ Mixed-Wettbewerb. Hier schlug der Koreaner zusammen mit Kim Jiho im Endspiel das Japan-Duo Yuki Matsuyama/Hina Hayata hauchdünn in sieben Sätzen.

Gold in den Mannschaftswettbewerben war bekanntlich an die Auswahlen Japans gegangen. Man kann es nicht genug betonen: Japan ist international schwer im Kommen mit seiner Armada an Toptalenten, ähnliches gilt für Korea sowie – mit Abstrichen – für Singapur, Hongkong und Taiwan, während der DTTB bereits jetzt im Schüler- und Jugendbereich weitgehend in die Röhre schaut. In Kapstadt konnte Tobias Hippler (Celle) wenigstens ins Viertelfinale vorstoßen. Doch ganz oben sind in den nächsten Jahren keine deutschen Youngster zu erwarten.

 

Fotos (2): ITTF