Ryu Seung-min in IOC-Athletenkommission gewählt



Große Ehre für eine Tischtennis-Ikone: der Ex-Ochsenhausener Ryu Seung-min, Olympiasieger in Athen 2004, ist am Rande der Spiele in Rio in die Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gewählt worden.

Die Athletenkommission wurde bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney gegründet. Das Gremium besteht aus acht Athleten der Sommersportarten und vier der Wintersportarten. Die Olympia-Teilnehmer wählen ihre neuen Repräsentanten in diesem  Gremium selbst. Ausschließlich Teilnehmer der diesjährigen Olympischen Spiele und der letzten Spiele in London, bei denen der charismatische Südkoreaner letztmalig für sein Land startete, dürfen sich um die Mitgliedschaft bewerben. Die Amtszeit ist auf acht Jahre begrenzt.

5.185 von den 11.245 Startern bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gaben ihre Stimme ab und  durften bis zu vier Kandidaten wählen. Die vier Kandidaten mit den meisten Stimmen wurden in die Kommission aufgenommen. Auf Ryu entfielen immerhin 1.544 Stimmen, das zweitbeste Ergebnis hinter der deutschen Fechterin Britta Heidemann (1.603). Zudem wurden der ungarische Schwimmer Daniel Gyurta und die russische Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa gewählt.

Der Penholderspieler wurde 1997 im Alter von 15 Jahren erstmals in die koreanische Nationalmannschaft berufen, aus der er dann 17 Jahre nicht mehr wegzudenken war. Mit 18 Jahren nahm Ryu zum ersten Mal an Olympischen Spielen (Sydney 2000) teil und erreichte Platz vier im Doppel. Bei den Spielen 2004 in Athen gewann er die Goldmedaille im Herren-Einzel. Es war die erste Goldmedaille für Südkorea im Tischtennis seit Seoul 1988. Seine aktive Karriere hat der 34-Jährige inzwischen beendet und fungiert zurzeit als Trainer des Tischtennis-Werksteams Samsung Life Insurance.