NACHLESE EWR MASTERS: Dima stellt Schlagfertigkeit unter Beweis



Letzten Sonntag beim EWR Masters in Worms: Dimitrij Ovtcharov hatte sportlich sicher nicht seinen allerbesten Tag erwischt und verlor im Finale gegen Patrick Franziska, doch die Schlagfertigkeit, die der 27-jährige Weltranglisten-Fünfte zeigte, war sensationell. 

Auch der mit seinem kleinen Töchterchen auf dem Schoß das Match aufmerksam verfolgende Werner Schlager, selbst um keinen Gag verlegen, musste herzhaft lachen, als ein Fan von der Tribüne Ovtcharov mitten im Satz in hoher Lautstärke zurief: „Dima, gib’ mir Dein Trikot!“. Und der konterte schlagfertig und antwortete seinem Edelfan ebenso klar und deutlich. „Geht klar, ich nehm’ dafür Dein Auto!“ Am Ende lohnte es sich doch für den Trikot-Jäger, denn er fuhr nach Finale und Siegerehrung mit Dimas Trikot im eigenen Auto nach Hause.

Einem anderen Fan, der Ovtcharov, als dieser gegen Franziska zwischenzeitlich klar auf der Verliererstraße schien, laut und vernehmlich aufforderte, doch nochmal richtig Gas zu geben, antwortete Deutschlands Nummer eins: „Komm‘ her und versuch‘ Du es!“ Doch der kniff und nahm das ihm angebotene Spielgerät nicht entgegen, um seinem Idol zu demonstrieren, wie man es besser macht und einen Franziska in Topform in Grund und Boden spielt.

Nach dem Zuruf fand „Dima“ übrigens – nach 0:2-Satzrückstand und 6:9 im dritten Durchgang – zurück ins Match, während bei Franziska zeitweilig der Faden riss, bis er im fünften Satz gegen Ende nochmals aufdrehte. Das zeigt, wie sensibel Tischtennisspieler auch auf höchstem Niveau sind und dass ein paar Worte von außen durchaus ein Match zum Kippen bringen können, wenn die Kontrahenten auch nur einen Moment ihre Fokussierung verlieren und über etwas nachzudenken beginnen, was nicht zu ihrem Wettkampf gehört.

Mit so viel Schlagfertigkeit und Selbstbewusstsein jedenfalls wie von „Dima“ Ovtcharov in Worms unter Beweis gestellt, kann man es auch in Rio richtig weit bringen.