PARA-TT: Nachwuchsspieler in Spanien erfolgreich



Die deutschen Nachwuchsspieler im Para-Tischtennis blicken auf ein erfolgreiches Weltranglistenturnier im spanischen El Prat de Llobregat zurück. Das kleine Team des DBS kehrte mit sechs Medaillen in die Heimat zurück.

Mit einem kleinen Team aus ambitionierten Nachwuchs-Athleten machten sich Hannes Doesseler, Fabian Lenke und Andreas Escher, Co-Trainer der Nationalmannschaft, auf den Weg ins sonnige Spanien, um am Weltranglistenturnier in El Prat de Llobregat in der Nähe von Barcelona (16.-18.06.2016) teilzunehmen. Und das deutsche Team war bei dem Faktor 20 – Turnier sehr erfolgreich: Mit insgesamt sechs Medaillen trat die kleine Delegation schließlich den Heimflug an.

Besonders hervorzuheben ist Marlene Reeg, die sowohl im Einzel der Wettkampfklassen 8-10, als auch im Team der WKs 6-10 zusammen mit der Ungarin Bettina Bicsak Gold gewann. In der Gruppe des Einzel-Wettbewerbs musste sie zwar eine Niederlage gegen die Abwehrspielerin Olga Gorshkaleva (RUS) hinnehmen, konnte sich aber als Gruppenzweite fürs Halbfinale qualifizieren. Dort bezwang die junge Hessin die Japanerin Tamano Suzuki mit 3:1 und traf somit im Finale auf Bicsak (HUN), welche im Halbfinale Gorshkaleva ausgeschaltet hatte. Nach einem 0:2 –Satzrückstand gelang es Reeg, das Spiel noch zu drehen und sich die Goldmedaille zu sichern. Im Team-Wettbewerb setzten sich die beiden Finalistinnen dann gemeinsam ohne Spielverlust gegen die Konkurrenz durch.

Auch Sandra Mikolaschek glänzte zwei Monate vor ihrem Start bei den Paralympischen Spielen im Einzel mit Gold in der kombinierten WK 4+5 und belegte im Team mit ihrer Partnerin Lisa Hentig den dritten Platz. Die Spielerin von Borussia Düsseldorf, die am Samstag ihren 19. Geburtstag feierte, sicherte sich souverän den Gruppensieg und war somit direkt für das Halbfinale gesetzt. Dort traf sie auf die Türkin Nergiz Altintas, die sie in fünf Sätzen bezwingen konnte. Im Finale wartete die Weltranglisten-Fünfte der WK 5, Ingela Lundbäck aus Schweden. Und auch dieses Match entpuppte sich als wahrer Krimi: Mikolaschek gewann den ersten Satz, doch die Schwedin glich aus. Den dritten Durchgang holte sich wieder die junge Deutsche, aber Lundbäck zwang sie in den Entscheidungssatz. Hier sah es zunächst nicht gut aus, doch Mikolaschek bewies Nervenstärke und entschied das Spiel für sich. Im Team-Wettbewerb spielten die WKs 3-5 zusammen und Mikolaschek schaffte mit ihrer Partnerin Lisa Hentig mit einem Sieg über das Team aus Japan/USA den Sprung ins Halbfinale. Dort unterlagen sie dem Team aus Schweden/Israel dann allerdings knapp mit 1:2.

Erstmals auf dem Podium bei einem internationalen Turnier stand Frederick Peschke, der sich in der WK 9 die Bronzemedaille sicherte. Ungesetzt sicherte er sich in seiner Gruppe mit zwei Siegen den zweiten Platz und stand somit im Halbfinale. Dort war allerdings gegen den späteren Sieger Jean Perez Gonzalez nicht viel zu holen, dennoch ist es für ihn der größte Erfolg in seiner noch jungen Karriere.

Die letzte Medaille für das deutsche Team gewann Tim Laue im Team-Wettbewerb der WKs 6+7 mit seinem polnischen Partner Slawomir Brak. Das kombinierte Duo besiegte die Teams aus Großbritannien und Schweden und zog somit als Gruppenzweiter hinter Japan ins Halbfinale ein. Dort waren die Spanier mit dem Weltranglisten-Ersten der WK6 Alvaro Valera und dem Sechsten der WK7 Jordi Morales dann zu stark.

Im Einzel der WK 6 schied Laue in der Gruppe aus, ebenso wie Lisa Hentig in der WK 4 und die Starter in der WK 11, Tobias Thomas und Alexandros Kalpakidis. Marcus Sieger musste in der WK 1 verletzungsbedingt aufgeben. Andreas Escher und Assistenztrainer Marco Bebion waren für den Württembergischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband vor Ort, Hannes Doesseler war für den Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW dabei und Fabian Lenke kümmerte sich um die Spieler vom Hessischen Behinderten-und Rehabilitationssportverband.

Das Foto zeigt v.l.n.r. Tim Laue, Marco Bebion, Frederick Peschke, Lisa Hentig, Marlene Reeg, Sandra Mikolaschek, Fabian Lenke und Hannes Doesseler.

Die detaillierten Ergebnisse finden Sie auf der Seite des Internationalen Verbands www.ipttc.org.


Die deutschen Medaillen in der Übersicht:

Gold

Einzel: Sandra Mikolaschek (WK4-5), Marlene Reeg (WK8-10)
Team: Marlene Reeg/Bettina Bicsak HUN (Wk6-10)

Bronze

Einzel: Frederick Peschke (WK9)
Team: Lisa Hentig/Sandra Mikolaschek (WK3-5), Tim Laue/ Slawomir Brak POL (6-7)