TTBL: Sensation im ARAG CenterCourt: Düsseldorf unterliegt Grünwettersbach



Der neunte und letzte Vorrunden-Spieltag der Tischtennis Bundesliga brachte mit dem 3:2-Sieg des ASV Grünwettersbach bei Titelverteidiger Borussia Düsseldorf eine faustdicke Überraschung, ja man darf getrost von einer Riesen-Sensation sprechen.

610 Zuschauer im  Düsseldorfer ARAG CenterCourt staunten nicht schlecht, als das Tabellen-Schlusslicht dem Rekordmeister – zuletzt mit Siegen in der TTBL und der Champions League zurück in der Erfolgsspur – vom ersten Ballwechsel an heftige Gegenwehr leistete. Namentlich einem Samuel Walker in Topform war es zu verdanken, dass der Tischtennis-Gigant aus dem Rheinland, der Timo Boll noch pausieren ließ, mehr als drei Stunden massive Probleme hatte, die Partie gegen den Underdog aus Baden in den Griff zu bekommen.

Walker schaffte es tatsächlich, im Auftakt-Match den zuletzt sehr starken DTTB-Nationalspieler Patrick Franziska in die Schranken zu weisen. Im Entscheidungssatz (11:6) dominierte der krasse Außenseiter klar. Ein kleiner Warnschuss, mehr nicht – so dachten Spieler, Management und Fans der Borussia.

Zumal als Kamal Sharath Achanta im Anschluss den chancenlosen Slowenen Jan Zibrat in drei Sätzen abgefertigt hatte. Nun sollte alles schnell gehen – so jedenfalls die allgemeine Erwartung in der schmucken Tischtennis-Arena. Aber der vermeintliche Punktelieferant aus dem Karlsruher Vorort dachte gar nicht daran, dem Gegner diesen Gefallen zu tun.

Der spanische Linkshänder Alvaro Robles, der seit zwei Jahren der Ochsenhausener Trainingsgruppe angehört, machte gegen Griechenlands Abwehr-Ass Panagiotis Gionis sein bisher bestes Spiel in der TTBL und siegte mit 3:1.

Patrick Franziska schien leicht irritiert und musste sich gegen Jan Zibrat mehr quälen als erwartet – erster Satz 13:11, dritter Durchgang 4:11 –, sorgte jedoch mit seinem 3:1-Erfolg für den erneuten Ausgleich und die allgemeine Erwartung, dass es doch noch auf einen Arbeitssieg des Play-off-Anwärters hinauslaufen würde.

Doch am Ende gab es eben das Happyend für den Aufsteiger, erneut durch den 21-jährigen Sam Walker. Der englische Nationalspieler ließ es sich nämlich nicht nehmen, ausgebufft wie ein alter Hase, das fünfte Match des außergewöhnlichen Tischtennis-Nachmittags zu seinen Gunsten zu entscheiden. Diesmal musste Kamal Achanta daran glauben, dem lediglich der zwischenzeitliche Satzausgleich zum 1:1 glückte. Doch die restlichen beiden Durchgänge dominierte Walker wieder klar, der nahezu fehlerfrei spielte.

Grünwettersbach gab durch den umjubelten Sensationssieg die rote Laterne an den Post SV Mühlhausen ab, die Düsseldorfer Borussia fiel mit 8:10 Punkten auf einen Nicht-Play-off-Platz zurück und ist nur Fünfter des Liga-Klassements nach Abschluss der ersten Halbserie. Unfassbar auch ohne Timo Boll, den die Rheinländer heute dringend gebraucht hätten.

 

Borussia Düsseldorf – ASV Grünwettersbach 2:3

Patrick Franziska – Samuel Walker 2:3 (10:12, 11:8, 11:7, 5:11, 6:11)

Kamal Sharath Achanta – Jan Zibrat 3:0 (11:7, 11:9, 11:5)

Panagiotis Gionis – Alvaro Robles 1:3 (4:11, 7:11, 11:3, 8:11)

Patrick Franziska – Jan Zibrat 3:1 (13:11, 11:5, 4:11, 11:6)

Kamal Sharath Achanta – Samuel Walker 1:3 (4:11, 11:5, 8:11, 6:11)

 

Alle Ergebnisse des 9. Spieltags

TTC RS Fulda-Maberzell – TTC Hagen 3:0

Borussia Düsseldorf – ASV Grünwettersbach 2:3

Post SV Mühlhausen – TTC Schwalbe Bergneustadt 0:3

TTC Zugbrücke Grenzau – TTF Liebherr Ochsenhausen 2:3

SV Werder Bremen – 1. FC Saarbrücken TT 0:3