Borussia Düsseldorf, das nach drei 2:3-Niederlagen in Folge mit mächtig Bammel ins Bergische Land gereist war, durfte nach dreieinhalb Stunden jubeln. Der Inder Kamal Sharath Achanta, zuletzt eher durchwachsen in seinen Leistungen, versetzte den Rekordmeister in helle Freude. Schaffte er es doch, durch einen hausdünnen Fünfsatz-Sieg über den an diesem Abend stark aufspielenden Benedikt Duda den knappen 3:2-Erfolg der Borussen sicherzustellen, der am seidenen Faden hing.
Damit hat sich der vom Verletzungspech gebeutelte Titelverteidiger im Rennen um die Play-off-Ränge zurückgemeldet und schob sich – punktgleich mit Bergneustadt (8:8) – wieder auf Platz vier vor.
Die Aussagen der Düsseldorfer vor der Partie, man werde wohl erneut mit Danny Heister antreten müssen, da Patrick Franziska nach seiner Zerrung vermutlich noch nicht einsatzbereit sei, waren möglicherweise eine taktische Finte – der hochgewachsene Odenwälder spielte nämlich, und das richtig gut.
300 Zuschauer in der Gummersbacher Schwalbe-Arena erlebten ein Wechselbad der Gefühle. Achanta brachte die Borussia nach einem starken Auftritt gegen Steffen Mengel mit 1:0 in Führung, ein Punkt, den eigentlich die Gastgeber eingeplant, zumindest aber erhofft hatten, wenn sie an diesem Abend etwas gegen den namhaften Ligarivalen reißen wollten.
Im Anschluss hatte Gionis die Chance fast schon alles klar zu machen, brachte eine 2:0-Satzführung gegen Duda jedoch nicht nach Hause und unterlag überraschend mit 2:3.
Nach der Pause folgte das überzeugende Comeback Franziskas mit einem 3:0-Erfolg über den Ex-Borussen Ricardo Walther, der allerdings enttäuschte und kein Bein auf den Boden brachte. Hätte Gustavo Tsuboi gespielt, wäre es für die Borussia vermutlich schwerer geworden, etwas Zählbares mitzunehmen. Gionis kassierte anschließend eine 0:3-Niederlage gegen Mengel, der bekanntermaßen gut gegen Abwehr spielt.
Achanta schließlich entschied den Krimi durch ein 11:9 im Entscheidungssatz über Duda für den Favoriten, der zwar angezählt war aber nicht fiel.
Borussia-Cheftrainer Danny Heister war überaus zufrieden: „Hut ab vor der Mannschaft, nach sehr schweren Wochen hat mein Team auch dieses Mal wieder Moral und Kampfgeist gezeigt und am Ende verdient gewonnen. Wir sind auf einem guten Weg und Kamal ist wieder zurück. Patrick hat ebenfalls eine gute Leistung gezeigt und Panos braucht noch ein bisschen Training.“ Manager Andreas Preuß fügte sichtlich erleichtert hinzu: „Wir sind total glücklich. Es war für uns ein Vier-Punkte-Spiel und wir haben es gewonnen. Auch im Bezug auf die Tabelle war es für uns sehr wichtig.“
Düsseldorf dürfte die Vorrunde wohl mit positivem Punktekonto abschließen, denn der letzte Gegner im ARAG CenterCourt heißt Grünwettersbach. Wenn es den Schwalben am selben Tag (29.11.) gelingt, in Thüringen beim Post SV Mühlhausen zu punkten, bleiben sie ein aussichtsreicher Play-off-Anwärter.
TTC Schwalbe Bergneustadt – Borussia Düsseldorf 2:3
Steffen Mengel – Kamal Achanta 1:3 (7, -9, -9, -9)
Benedikt Duda – Panagiotis Gionis 3:2 (-4, -7, 5, 6, 7)
Ricardo Walther – Patrick Franziska 0:3 (-6, -3, -7)
Steffen Mengel – Panagiotis Gionis 3:0 (4, 10, 9)
Benedikt Duda – Kamal Achanta 2:3 (7, -7, -5, 8, -9)